Die westliche Wirtschaft befindet sich in ihrer schwersten Krise seit der Großen Depression des Jahres 1929

wsletter vom 22.09.2008 – Gestärkt

BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) – Deutsche Banken und
Versicherungskonzerne kämpfen um einen angemessenen Anteil am
milliardenschweren Notstandsfonds der US-Regierung. Sie hatte am
Wochenende bestätigt, die amerikanischen Steuerzahler um einen Betrag
von mindestens 700 Milliarden US-Dollar enteignen zu wollen, und
dieses Geld den privaten US-Pleiteinstituten zuzuführen. Die
Ankündigung war mit der Einschränkung verbunden, dass nur
Finanzunternehmen der USA in den Genuss der 700 Milliarden kommen
sollten. Die durch Einlagen in US-Institute ebenfalls betroffenen
ausländischen Investoren, darunter prominente Adressen der deutschen
Wirtschaft, blieben vorerst unberücksichtigt. Ihnen sind beim
Zusammenbruch der Wall Street dreistellige Millionenbeträge
verlorengegangen. Die Ausfälle führen in Deutschland zu ernsten
Kapitalengpässen bei Regionalbanken. Diese streichen
Mittelstandsfirmen die Kreditlinien, so dass Insolvenzen und
Entlassungen die Folge sind. Bis zur Stunde intervenieren
Regierungskreise mehrerer westlicher Verbündeter in Washington und
mahnen eine gleichberechtigte Teilhabe ihrer nationalen Privatbanken
an den enteigneten Mitteln an. Der Zusammenbruch lässt das erwartete
Wachstum in Deutschland auf 0,5 bis null Prozent schrumpfen, nachdem
vor wenigen Monaten über zwei Prozent im Gespräch waren, bestätigen
Regierungsökonomen. Die westliche Wirtschaft befindet sich in ihrer
schwersten Krise seit der Großen Depression des Jahres 1929. Mit Blick
auf die „Kernschmelze“ der US-Finanzen erklären Bundeswehrkreise nicht
ohne Genugtuung, die USA hätten den „machtpolitischen Gipfel“
überschritten. Das „Ende“ des „amerikanischen Jahrhunderts“ sei
eingeläutet, auch auf militärischem Gebiet.

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http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57340

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