Kommentare von Leserinnen und Lesern zum Buch „Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“.

Kommentare von Leserinnen und Lesern zum Buch „Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“-Jugoslawien die Aktualität der Vergangenheit

Kommentare von Leserinnen und Lesern zum Buch „Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“.


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schicken Sie bitte eine E-Mail an: kontakt@koepruner.info
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Sehr geehrter Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch gelesen. Ich bin 39 Jahre alt, d.h. 1991 war ich 19 Jahre alt. Erst heute habe ich, aufgrund der Recherche zu einem Roman, den ich schreibe, begonnen mich mit Jugoslawien und den Balkankriegen richtig auseinanderzusetzen. Und ich bin beschämt über mich. Ich bin auf die Propaganda der bösen Serben voll und ganz reingefallen. Und das obwohl ich mich für aufgeklärt und politisch gebildet betrachtet habe. Umso mehr ich Ihr Buch las, umso dümmer kam ich mir vor, auf die vorrangegangenen Berichte und Bücher ausschließlich mit Anteilnahme für die muslimischen Bosnier reagiert zu haben. Aber auf allen Seiten gibt es Täter und Opfer und daran haben Sie mich wieder erinnert. Vielen Dank ! Lanna Idriss, Frankfurt/Main


Sehr geehrter Herr Köpruner, mein Name ist M. I., ich bin 16 Jahre alt und lebe in der östlichen Schweiz. Meine Eltern stammen jedoch aus Bosnien und Herzegowina, aus der Republika Srpska, ich bin also ein Serbe. Es geht um Ihr Buch “ Reisen in das Land der Kriege – Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“. Vor ca. einer Woche bin ich mit einem guten Freund in eine Buchhandlung gegangen. Mein Ziel war es, ein Buch über das ehemalige Jugoslawien zu finden, weil ich mich sehr für dieses Thema interessiere, nicht zuletzt, weil ich ja aus dieser Region stamme. Als ich in dieser Buchhanldung zu der Rubrik „Osteuropa“ vorgestossen bin, können Sie sich sicher gut vorstellen, welche Exemplare von Büchern ich vorgefunden habe: Aussen sahen sie ziemlich differenziert aus, doch las ich den Rücken des Buches, wusste ich es sofort, es war wie immer: die Kroaten, Bosnier, Albaner etc. waren die Opfer des serbischen Terrors. Wutentbrannt hatte ich vor, die Buchhandlung zu verlassen. Da machte mich mein Freund auf Ihr Buch aufmerksam. Als ich den Buchrücken las, vor allem den Satz „… Was er dort erlebt hat, entsprach in keiner Weise dem Bild, das westliche Medien von den Ereignissen am Balkan zeichneten“, überkam mich das Gefühl, als ob ich endlich das gefunden habe, wonach ich schon so lange Zeit gesucht habe. Natürlich habe ich keinen Moment gezögert und habe das Buch sofort gekauft. Mit voller Spannung begann ich zu lesen, weshalb meine Eltern ziemlich überrascht waren, weil mir sonst Bücher nicht viel imponieren. Ich bin mittlerweile schon bei der Seite 99, also zu ca. einem Drittel des Buches angekommen. Ich kann Ihnen mit vollster Überzeugung sagen, dass sich meine Erwartungen mehr als nur erfüllt haben. Zeilen wie solche, die die Wahlen, die zur Unabhängikeit Kroatiens führten, inspirierten mich dazu, diese Email an Sie zu richten. Womöglich sind sie erstaunt, wieso ich Ihnen schon jetzt schreibe und nicht erst nach dem Fertiglesen des Buches. Doch ich konnte meine Gedanken nicht länger ruhen lassen und musste Sie sofort zu Papier bringen bzw. eben elektronisch zu verfassen. Ich möchte Ihnen aufrichtig für Ihr Werk danken. Wie gesagt hört man sonat nur vom Terror der Serben. Die allgemeine Meinung, nur die Serben seien für die ganzen Gräuel in Ex-Jugoslawien zuständig, trieben mich von Tag zu Tag zur Verzweiflung. Ich konnte bzw. kann es kaum mehr ertragen. Irgendwann müsste doch die Wahrheit ans Licht kommen? Wieso spricht jedes Jahr am 11. Juli (welcher übrigens auch mein Geburtstag ist) die Allgemeinheit vom Massaker vom Srebrenica, hingegen aber keiner von den über 200’000 vertriebenen Serben aus der Krajina? Ich hoffe nur, irgendwann kommt das alles ans Tageslicht, wenn nicht zu meinen Lebzeiten, dann in derer meiner Kinder, meiner Enkel, Urenkel, etc. Dies ist auch ein Grund wieso ich Ihnen schreibe. Wie gesagt findet man praktisch gar kein Material, welche der Wahrheit über die Handlungen im ehemaligen Jugoslawien entsprechen. Ich möchte Ihnen aufrichtig danken für Ihren Einsatz für die Gerechtigkeit. Ich nehme mir die Freiheit zu behaupten, dass ich für das ganze serbische Volk spreche wenn ich sage: Danke, Herr Köpruner. Tausend Dank, dass Sie sich gegen die Ungerechtigkeit wehren und uns, dem serbischen Volk, den Druck nehmen, die Alleinschudligen für das Schlamassel verantwortlich zu sein. Zum Schluss möchte ich Ihnen alles Gute für die Zukunft wünschen und Ihnen nochmal nähebringen, dass Sie dieses wunderbare Werk keinesfalls umsonst geschrieben haben, sondern dass es Seelen wie meine gibt, die sich nach endloser Tortur durch die Medien Ihrer Zeilen zu erfreuen.
M. I. Schweiz


Lieber Herr Köpruner, gestern Nacht habe ich die letzten Zeilen Ihres Buches gelesen. Ich finde keine Worte, um die begleitenden Emotionen, meine Anerkennung und Dankbarkeit auszudrücken. Dieses Buch zeugt von bewundernswerter Menschennähe. Die Art und Weise, wie Sie den Lauf der Dinge überschaubar aufzeigen, dabei den Fokus auf Leben und Existenzen richten und den Irrsinn an einfachen Beispielen verdeutlichen, ist eine Meisterleistung! Nun fügt sich mir vieles wie ein Puzzle zusammen und schafft klare Übersicht. Bei dem Wunsch, eine friedliche und menschenwürdige Gesellschaft zu schaffen, stellt sich mir jetzt allerdings als erstes die Frage, wie können wir Fähigkeiten vermitteln, um mehr Köpruners hervorzubringen. Das ist ernst gemeint, denn was nützen uns studierte Journalisten, Politiker oder Manager, denen es an gesundem Menschenverstand, Anteilnahme und Courage mangelt? Ihr Buch zeigt, welche Folgen das haben kann. Darin werden die Menschen aus den sich bekämpfenden Ethnien zu ahnungslosen Probanden, die Teil eines makaberen Experimentes sind, an dessen explosiven und blutigem Ausgang sich alle verantwortlichen Wissenschaftler in sämtliche Richtungen verziehen, die Toten ignorieren und verwundete Überlebende ihrem Schicksal überlassen. „Reisen in das Land der Kriege“ ist ein Mahnmal für die Zukunft und fordert jeden Redakteur und Politiker dazu auf, verantwortungsbewusst zu recherchieren, zu denken und zu handeln. Ich habe sehr viel Vertrauen zu Ihrem Werk und zu Ihrer Person, denn als Mitglied in Peri e.V. kenne ich die Ohnmacht jener Menschenrechts-AktivistInnen, denen sich der politische und mediale Mainstream oft als unbezwingbare Mauer oder als unverbesserlicher Ignorant entgegenstellt. Ob da immer nur Naivität hinter steht, wage ich heute zu bezweifeln! Herzlichen Grüße, Helga Schopp, Köln


Lieber Herr Köpruner, Ihr Buch, Ihre Denkweise, bedeuten mir viel – ich habe das Gefühl nicht einsam zu sein, in der Art wie ich auf die Welt schaue. Darko Vasiljevic, München


Sehr geehrter Herr Köpruner, erlauben Sie mir, ein paar Worte an Sie zu schreiben. 2005 habe ich das erste Mal (mit 45 Jahren) Urlaub in Nord-Dalmatien in der Gegend von Zadar gemacht. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Berührung zu „Jugoslawien“. Bei Überlandfahrten (z.B. Richtung Obrovac) habe ich dann die zerstörten Häuser gesehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die neue „alte“ Brücke Maslenicki fertiggestellt. Ich wusste von den Kriegen, aber irgendwie ist das an mir vorbeigegangen. Bestimmt nicht aus Desinteresse, aber das war alles weit weg. Ein paar Infos hatte ich durch meinen Zahnarzt, der aus Serbien stammt. Er hat mir erzählt und es ging ihm sehr schlecht dabei, da seine Familie in Belgrad lebt. Sein Bruder ist letztendlich an gebrochenem Herzen verstorben, er hat den Krieg psychisch nicht ertragen. Auf Empfehlung meines Zahnarztes habe ich das Buch „Brücke über die Drina“ von Ivo Andric gelesen. Dies hat mein Interesse dann endgültig geweckt. Ich habe einige Bücher über die Kriege gelesen aber dankbar bin ich dafür, daß S i e I h r Buch geschrieben haben. Es zeigt die wirklichen Seiten und es deckt sich mit Aussagen meines Zahnarztes und Menschen, die ich bei weiteren Reisen getroffen habe. Ich habe ein paar mal das Buch weglegen müssen weil ich erst nachdenken und verarbeiten musste. Gänsehaut habe ich bekommen an der Stelle, als Sie über die Brücke über die Drina fuhren. Sie sind ein mutiger Mann. War ja doch alles auch gefährlich. Vielen Dank nochmal. Andrea Behrens-Unold, Griesstätt am Inn


Sehr geehrter Herr Köpruner, während meines letzten Urlaubs in Dalmatien habe ich Ihr Buch zum zweiten Mal gelesen, und es hat mich wieder gefesselt. Meine Gattin ist serbische Bosnierin (oder bosnische Serbin – je nachdem, wie man es sieht) aus Banja Luka. Als ich Ende letzten Jahrhunderts in der Kosovo-Frage immer wieder in Diskussionen mit meinen vielen (bosnisch)-serbischen Verwandten und Bekannten kam, habe ich jedes Werk über die Historie von Jugoslawien incl. aller Kriege verschlungen (M. Olschewski, Jürgen Elsässer, H. Hofbaer, R. Holbrook, W. Petritsch, P. Handke, …), um mir eine eigene Meinung zu bilden (nicht die der deutschsprachigen Sender, CNN, …). Alleine schon die Tatsache, daß den im Übermaß serbischen Angeklagten des Haager Tribunals nichts bewiesen werden konnte (nicht einmal S. MILOSEVICs oft fälschlich zitiertes „Velika Srbija“), spricht für sich – dafür wurde der wirkliche „Mörder von Srebrenica“ – Naser ORIC, nach 1,5 Jahren U-Haft entlassen! Auch meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Ihren: In Vukovar sieht man noch immer an vielen Häusern das „U“, „Srbe na Vrbe“, … In Sarajevo, Mostar usw. muß man wirklich verzweifelt nach orthodoxen Kirchen suchen, während es in Banja Luka fast mehr Moscheen gibt, von denen die Muezzine mit Lautsprecherunterstützung unbehelligt Ihre Gebete verkündigen können. In der Krajina kann man genau erkennen, wo früher einmal ein serbisches Haus gestanden ist, da diese alle zerstört sind. Ganz Dalmatien ist übersäht mit „Zahovnica“ – vor einigen Jahren wurde man am Grenzübergang mit überdimensionalen Plakaten „Ante GOTOVINA – nase heroj“ empfangen. So etwas habe ich in der gesamten RS nie gesehen! Srebrenica und das Massaker an muslimischen Kriegsgefangenen ist das einzige, was als Berichterstattung in der Medienlandschaft übriggeblieben ist – dabei wurden aber nie die tausenden serbischen Opfer der muslimischen Massaker (die der Grund der Racheaktion waren), erwähnt.

Wenn ich jetzt (leider selten) in Diskussionen darüber komme, wer schuld an der Kriegen in der 90er sei, antworte ich: „Alle Parteien sind schuld – incl. externer Kriegstreiber – die Serben haben jedoch nie angefangen und wollten nur die gleichen Rechte wie die anderen“! Während sich meine serbischen Gesprächspartner (teilweise auch Kriegsteilnehmer) einsichtig über die Schuld zeigen, weisen die meisten der kroatischen bzw. muslimischen alleine den Serben die Schuld zu, was man u. a. auch an den Kommentaren bei YouTube usw. entnehmen kann. Gerhard Keuschnigg, Zirl


Sehr geehrter Herr Köpruner! Vor kurzem habe ich Ihr Buch „Reisen in das Land der Kriege“ atemlos und in einem Zug gelesen. Ich bin Historikerin, Slawistin und Journalistin und doch hat mich in den vergangenen Jahren kaum ein Sachbuch derart gefesselt wie dieses. Den folgenden Kommentar habe ich dazu im „Facebook“ geschrieben: „Sensationelles Buch! Was eigentlich die Aufgabe von Journalisten und Historikern ist, macht ein Geschäftsmann: Er redet direkt mit Betroffenen, schaut hinter die Schlagzeilen und das PR-Gerede von Kriegsparteien – und begradigt so manch falsches Bild, das dem Westen über die Situation und den Krieg in Jugoslawien vorgesetzt wurde. Jeder politisch Interessierte und vor allem alle westlichen Politiker sollten diese objektive Bestandesaufnahme lesen.“ Leider ist das Buch vergriffen. Kennen Sie vielleicht eine Adresse, wo man es doch noch bekommen kann? Petra Stöhr Bellingen, Baden, Schweiz.


Reise zum Mond, oder Blog aus der Vergangenheit

Der Buchtitel lautet „Reisen in das Land der Kriege“, eigentlich ist es aber eine Reise zum Mond in Anlehnung an den fiktiven Dokumentarfilm (Mockumentary) „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“, der 2003 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Einschub (aus wikipedia): „Das zentrale Thema dieses ‚Dokufilmes‘ ist die Möglichkeit der Manipulation und Irreführung durch Massenmedien. Die vermeintliche Dokumentation beweist ‚jedoch nur scheinbar‘ die Theorie, dass mit geschickt zusammengeschnittenen Informationsfetzen aus Filmen, realen Interviews und Spielszenen, die erste Landung auf dem Mond vorgetäuscht wurde. Sie berichtet nicht über Manipulationsfälle, sondern führt gelungen die gewollte Manipulation selbst vor, die im Abspann dann aufgelöst wird.“

Der Film macht außerdem Gebrauch von folgenden Manipulationsmöglichkeiten:
Es werden Interviews mit echten und bekannten Persönlichkeiten gezeigt (z. B. Rumsfeld, Kissinger), aber auch Interviews mit Schauspielern, die erfundene Rollen spielen. Die Interviews werden in sehr kurzen, raffiniert ausgewählten Schnipseln aneinandergefügt, sodass sie durch den anderen Zusammenhang eine völlig neue, vom Interviewten nicht beabsichtigte Bedeutung bekommen.
Bei Interviews in Sprachen, die den Zuschauern fremd sind, stimmen die Untertitel oder die Synchronisation inhaltlich nicht mit den tatsächlichen Aussagen des Interviewten überein.

Die Präsentation vermischt authentische Ton- und Bildaufnahmen mit unwahren Aussagen, die von einer als autoritativ wahrgenommenen Erzählstimme gesprochen werden und mit abgestimmter Musik untermalt sind. Die Tatsache, dass einer der Interviewten (Vernon Walters) kurz nach dem Interview starb, wird als Beweis für eine Vertuschung hingestellt.

Zurück zum Buch: Die alte Weisheit, dass im Krieg die Wahrheit zuerst stirbt, wird hier eindrücklich aus persönlich Erlebtem geschildert. Der normale Durchschnittsbürger, der seine Informationen aus Spiegel, FAZ, SZ, NZZ, Der Standard, taz etc. bezieht und im Fernsehen sich bei ARD, ZDF, ORF und den Privatsendern informiert, ist hinsichtlich Jugoslawien (u.a. Bosnienkrieg, Kosovo-Krieg) leider ebenso einem Mockumentary aufgesessen. Zwar gab es u.a. im WDR („Es begann mit einer Lüge“) eine Richtigstellung in Form eines Dokumentarfilms über die Kriegstreiberei am Vorarbend des Kosovo-Krieges, aber das sind leider die raren Ausnahmen.

Akzeptiertes Allgemeingut ist, dass der Irak-Krieg unter Vortäuschung gefälschter Geheimdienstberichte völkerrechtswidrig geführt wurde. Wenn man jedoch in der Öffentlichkeit in Erwägung zieht, dass es logischerweise auch bei anderen Kriegen und Konflikten, hier nun im ehemaligen Jugoslawien zu Fälschungen und Täuschungen gekommen sein könnte und nicht nur eine Kriegspartei die Alleinschuldige sei, wird man ebenso öffentlich geteert und gefedert (siehe Peter Handke).

Was dieses Buch auszeichnet, ist seine um Objektivität bemühte Darstellung der damaligen Ereignisse. Das klingt banal, ist es auch, aber leider gelten journalistische Grundsätze wie die von Hajo Friederichs, man solle sich nicht mit einer Sache gemein machen, auch nicht mit einer Guten, schon lange nicht mehr. Ja, man könnte sogar meinen, man lese einen Live-Blog aus Jugoslawien Anfang der 90er, nur das es dies damals technisch nicht gab. Es wird einem bei den vielfältigen Hinweisen zu Manipulationen bewusst, dass Journalismus ein Geschäft ist, ein dreckiges dazu. Dem unbeteiligten „Blogger“ Kurt Köpruner ist es zu verdanken, dass sich der Nebel und die Wolken der Vertuschung und der Propaganda lichten.

Lesen sie das Buch! Aber Achtung: Das Weltbild über Demokratien, die keine Angriffskriege führen und objektiv berichtende westliche (Leit-)Medien könnte akut gefährdet werden.

Bei einer Reise nach Australien traf ich vor Jahren in Sydney einen Serben. Wir unterhielten uns über Jugoslawien und den Exodus vor und nach dem Bürgerkrieg in den 90ern. Er meinte leicht ironisch, Jugoslawen gäbe es überall, sogar auf dem Mond, soweit seien sie in alle Winde verstreut worden. M. D., V.


Sehr geehrter Herr Köpruner! Schon lange wollte ich mit Ihnen in Kontakt treten, Ihnen mitteilen, dass mich Ihr Buch „Reisen in das Land der Kriege“ mehrfach schon sehr bewegt hat und ich es für ein wichtiges und nützliches Werk halte. Ihren Vortrag in Bregenz im April letzten Jahres habe ich ebenfalls mit großem Interesse besucht. Auf Grund meines Hobbys – ich interessiere mich für Eisenbahnen, deren Fahrzeuge und deren Geschichte – bin ich seit 1991 regelmäßig „am Balkan“ unterwegs. Zuerst in Rumänien, da waren damals noch die mit Dampflokomotiven betriebenen Waldbahnen für mich ein lohnendes Reiseziel, zwei Jahre später erstmals via Rumänien nach Bulgarien und dort habe ich mittlerweile das ganze Land kennengelernt und bin sicher einmal im Jahr dort. Den Gesamtstaat „Jugoslawien“ habe ich als Reisender leider nicht mehr kennen gelernt und die Kriege dort machten es für mich lange Zeit erforderlich, via Rumänien nach Bulgarien zu fahren – nachdem ich das Flugzeug verschmähe, bin ich immer auf dem Landweg unterwegs. Im September 2001 konnte ich als Teilnehmer einer Eisenbahn-Exkursion Bosnien-Herzegowina (Raum Tuzla, Banovici) und Serbien (Museumsbahn Mokra Gora) trotz zuerst großer Bedenken meinerseits besuchen. Und da ist es mir wie Ihnen ergangen – meine Vorurteile („natürlich“ gegen Serbien) haben sich absolut nicht bestätigt. Vielmehr blieb die Gastfreundschaft der Menschen in allerbester Erinnerung und dann steht man da – mit seinen nicht bestätigten Vorurteilen und fängt immer mehr zu denken und zu überlegen an. Im Jahr darauf bin ich als Solo-Reisender bereits via Serbien nach Bulgarien gefahren. Letzten Herbst habe ich selbst eine kleine Gruppe von Hobbykollegen durch Serbien geführt und über die Eisenbahnen selbst konnte ich in der einschlägigen Fachpresse auch ein wenig publizieren. Mittlerweile habe ich sämtliche Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien mehrfach bereist, Land und Leute sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ihr Buch ist mir dabei ein guter und wichtiger Begleiter geworden. Es hat mich überrascht, dass ich bei einer Internet-Recherche vor einiger Zeit gerade auf das Werk eines Bregenzers gestoßen bin, dem die dortige Region und deren Menschen auch sehr am Herzen liegen. Auch Ihre sehr persönlichen Schilderung der beiden albanischen Autostopper konnte ich an Hand ähnlicher Erlebnisse gut nachvollziehen.Gerade vor einem Monat war ich wieder in Bosnien unterwegs (Prijedor, Doboj, Sarajevo und Mostar) und ein Besuch in Serbien steht noch aus. Zu Ihrer Arbeit für das Buch, die Vortragstätigkeit und sicherlich auch für Ihre berufliche Tätigkeit in Bosnien möchte ich Ihnen das Allerbeste wünschen. Es würde mich sehr interessieren, ob Sie weitere Publikationen planen. Ich verbleibe mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen, Markus Rabanser, Lochau

Sehr geehrter Herr Köpruner, ein Freund empfahl mir Ihr Buch. Ich begann vor drei Tagen mit der Lektüre und konnte nicht mehr davon ablasssen. Ihr Buch öffnete mir die Augen über die unfassbaren Fehlinformationen, denen auch ich all die Jahre aufgesessen bin, wiewohl immer wieder Zweifel am Wahrheitsgehalt über die Lage am Balkan in mir aufgetaucht waren. Nur eines habe ich noch nicht verstanden. Weshalb lügt bis heute die Weltöffentlichkeit? Weshalb wird Serbien immerzu nur als Bösewicht hingestellt? Wer hat einen Nutzen aus dieser Entstellung der Wahrheit? Vielleicht steckt Geld dahinter oder – was noch schlimmer wäre – soll so ein zukünftiger Konflikt von langer Hand vorbereitet werden, der noch ganz andere Rechnungen begleichen möchte? Auf jeden Fall danke ich Ihnen überaus für Ihr hervorragendes Buch. Dr. Peter Romen, Lochau

Guten Tag, Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch „Reisen in das Land der Kriege – Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“ auf Deutsch gelesen und war einfach so begeistert, da ich selber aus dem ehemaligen Jugoslawien komme und viele Ihrer Schilderung von meinen Eltern in ähnlicher Form gehört habe. Ich würde mich freuen, wenn ich das Buch in serbischer Übersetzung bei Ihnen bestellen könnte, um es meinen Eltern zu schenken! Bitte senden Sie mir die notwendigen Daten die ich für eine Bestellung benötige. Dusan Kremeovic, Köln

Lieber Kurt, nachdem wir schon etliche Mails ausgetauscht haben, will ich jetzt doch ein paar Zeilen in Ihr Gästebuch schreiben. Das Buch wühlte mich emotional sehr auf, weil ich mit Jugoslawien verbunden bin. Ich bin entsetzt darüber, wie wenig ich über mein Geburtsland weiß. Mein Mann liest das Buch jetzt, und ich warte auf das serbische Exemplar, weil ich es noch einmal lesen möchte. Bis zu meinem 5. Lebensjahr sprach ich Serbisch und Deutsch. Nach dem Krieg wurde das im Banat nicht gerne gesehen, und in Zagreb sprach man nur Kroatisch. Ich lernte erst im Gymnasium in Zagreb wieder Deutsch. Meine Muttersprache habe ich aber bis heute nicht vergessen und legte deshalb auch ein Dolmetscherexamen ab. Ich bin Donauschwäbin, 1939 in Belgrad geboren und lebe seit 1954 in Deutschland. Meine Mutti war Kroatin und Vati sg. Volksdeutscher bzw. Donauschwabe. Die Vorfahren kamen Ende des 18. Jahrhunderts aus der Gegend von Trier im Schwabenzug mit einer Ulmer Schachtel ins Banat. Wir konnten die Unterlagen aus dem Archiv in Wien bekommen. Mein Großvater väterlicherseits wurde 1944 in einer sg. Aktion Inteligencija aus dem Dorf geholt und erschossen. Wir kennen sein Grab nicht. Er war damals Ortsvorsteher. Mein Vater sprach vier Sprachen: Rumänisch, Deutsch, Ungarisch und Serbisch. Sein Geburtsort liegt jetzt in Rumänien, die Grundschule besuchte er in ungarischer, das Gymnasium in serbischer Sprache. Vati war bis 1946 interniert und verbrachte keine schönen Jahre in einem Lager. Er war aber sehr serbophil und wurde von den Serben geschätzt und zweimal aus der Schlange für die Deportation nach Russland herausgeholt. Meine Mutti, meine 1944 geborene Schwester und ich wurden von Muttis Bruder im Sommer 1945 nach Zagreb geholt, wo ich bis 1954 die Schule besuchte. Ich wäre vor meinem 18. Geburtstag Lehrerin gewesen. Diesen Beruf übte ich nach einem Studium an der Pädagogischen Hochschule fast 30 Jahre in Deutschland aus, wo ich hauptsächlich Englisch unterrichtete. Wir kamen als sg.Spätheimkehrer 1954 nach Deutschland, wo Vatis Schwester, die schon nach dem Krieg über Österreich flüchtete, lebte. Mich steckte man sofort in ein Internat (Lehrerinnen-Oberschule), meine Eltern und meine Schwester wurden durch sieben Flüchtlingslager geschleust. Lieber Kurt, jetzt bin ich doch wieder ins Erzählen gekommen. Ich habe dir das alles schon berichtet. Ich war in der Zwischenzeit schon dreimal in Sarajevo, wo eine junge Familie aus Srebrenica wohnt, die ich finanziell unterstütze. Sie wurden abgeschoben und verbrachten davor viel Zeit in meinem Haus. Ihr kleiner Sohn ist hier geboren und schon 8 Jahre alt. Sie sind froh, meinen Rat, in die Heimat zurückzukehren, befolgten, obwohl sie es nicht einfach haben. In Srebrenica verlor H. seinen Bruder, er hat Schreckliches erlebt. Jetzt konnten sie ein Häuschen bauen, die Kosten für das Baumaterial musste er abarbeiten. Er fragte mich: „Wofür haben wir gekämpft? Wir lebten doch alle friedlich miteinander.“ Es ist alles fast so, wie es früher auch gewesen ist. Serben und Moslems leben wieder in diesem Dorf gemeinsam. Als ich dort war, luden mich eine junge und eine ältere Frau zum Kaffee ein. Sie lebten in einer Holzhütte neben der Baustelle ihres Hauses. Die ältere Frau verlor Mann und zwei Söhne in Srebrenica. Einer davon war der Mann der jüngeren Frau. Sie ist von Beruf Chemikerin und arbeitslos. Über dein Buch, lieber Kurt, bin ich froh (soweit man hier das Wort froh benutzen kann), weil ich eine andere Sichtweise kennenlernen konnte. Wenn ich in Zagreb bin, höre ich nur einseitige Beurteilungen. Eine Diskussion mit meinen Freunden ist unmöglich, obwohl alle Akademiker sind und man annehmen sollte, dass diese Leute die Situation objektiv beurteilen könnten. Nein! Das ist nicht möglich. Der Hass zwischen den Völkern ist groß. Als meine kroatische Cousine 1954 heiratete, ging mein kroatischer Onkel (Professor!) nicht zur Hochzeit, weil der Bräutigam Serbe war. Später hat er ihn aber lieb gewonnen. Als wir einmal in Crikvenica eine Wohnung betraten, sah ich das berühmte Bild, auf dem zu sehen ist, wie Kroaten an die Adria kamen. Die Hausherrin war erfreut, dass ich nicht Jugoslawen sagte. Das Grab Tudjmans in Zagreb ist mit einer Riesenplatte aus schwarzem Marmor bedeckt. Es sind immer frische Blumen und brennende Kerzen darauf zu sehen. Die serbische Ausgabe deines Buches schenkte ich meinen Freunden aus Podgorica. Sie sind dabei, es zu verschlingen. Als sie vor ein paar Tagen bei mir waren, sangen Kaca und ich das „Jugoslavijo-Lied“. Sie bedauern es, dass alles so gekommen ist. Kaca ist Serbin und ihr Mann ist montenegrinischer Arzt. Wir wollen dieses Jahr Richtung JUGO reisen. Ich verstehe JUGO geographisch – das ist der Süden. Kroaten wollen das nicht hören, man muss jetzt höllisch aufpassen. Wenn ich Übersetzungen mache, muss ich differenzieren. Jetzt werden mit aller Macht Unterschiede gesucht. In Montenegro wird sogar ein neues „crnogorski“ Wörterbuch gedruckt. Dabei sind bzw. waren die Unterschiede gar nicht relevant. Jetzt darf man aber in Zagreb die Monatsnamen nicht mehr international nennen, man muss die alten kroatischen Namen benutzen. Die alten Monatsnamen sind zwar schön, ich finde aber, dass man da ruhig global denken sollte. Ich könnte ohne Ende weiterschreiben, glaube aber, dass ich jetzt Schluss machen sollte. In diesem Sinne, herzliche Grüße an Sie und an Snjezana, von H.L. aus dem Ostalbkreis.

Lieber Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch gelesen und bin sehr beeindruckt, sowohl vom Stoff, als auch von Ihrer Betrachtungsweise. Gratulation! Herzliche Grüße! Prof. Dr. Milos Okuka, München

Sehr geehrter Herr Köpruner, vielen Dank für das sehr spannende und hervorragend sowie authentisch erzählte Buch! Ich beschäftige mich seit einiger Zeit sehr mit dem Thema und habe zuletzt 2 sehr interessante Bücher gelesen, die beide Ihre Erlebnisse – wenn auch etwas weniger aus dem Leben gegriffen – aber eben auf andere Weise und Sicht belegen. Vielleicht sind sie Ihnen ja bekannt, ansonsten verweise ich gerne auf V.P. Gagnon: The Myth of Ethnic War – Serbia and Croatia in the 1990s (Englisch) und Germinal Civikov: Der Milosevic-Prozess. Beste Grüße, Elvir Stupar, Frankfurt a. M.

Sehr geehrter Herr Köpruner, ich habe vor einigen Tagen per Zufall Ihr Buch im Internet entdeckt. Nachdem ich die Leseprobe durchgelesen hatte, wusste ich, dass dieses Buch in meine kleine private Jugoslawien-Sammlung gehört!
Ich las es sehr langsam, sehr genau, manche Stellen mehrmals und sehr oft musste ich es weglegen, weil ich nicht glauben konnte, was ich las! Ich konnte nicht glauben, dass jemand, der nicht „Jugoslawe“ war, so etwas durchgemacht, die Wahrheit gefiltert und dann noch in ein Buch geschrieben hat! Unglaublich! Ein grosses Kompliment! Wow!
Ich hoffe, dass Sie in nächster Zeit vielleicht wieder ins Ländle kommen, um einen Vortrag zu halten! Ich möchte Sie unbedingt persönlich kennenlenen! Mit Ihnen muss man einfach gesprochen haben!
Ich selbst bin Serbe, komme aus Krusevac, wo das liegt wissen Sie sicher! Meine Eltern sind 1972 nach Österreich gekommen! Usprünglich nur auf ein Jahr! Mittlerweile sind 35 Jahre vergangen, Meine Mutter ist in Pension und mein Vater braucht nicht mehr lange dafür! Beide haben bei der Fa. Wolford in Bregenz gearbeitet. Ansonsten habe ich Fachschule für Maschinenbau besucht und bin auch in dieser Branche unterwegs!
Eigentlich hat mich der Balkan nie richtig interessiert! Doch mit dem Älterwerden ändert sich alles! Mittlerweile bin ich 28, verheiratet, werde bald Papa und lese viel über die Zeit von damals! Speziell interessiert mich die Zeit von 1937 bis 1991! Eine sehr interessante Zeit, die viele Rückschlüsse erlaubt, was dann ab 1991 passiert ist!
Vielleicht sind Sie in nächster Zeit wirklich im Ländle unterwegs und wir könnten uns bei einem gutem Sljivovic ein bißchen unterhalten. Ich würde mich auf jeden Fall freuen! Herr Köpruner, ich wünsche Ihnen Alles Gute! Freundliche Grüsse, Dejan Bocic, Bregenz

Sehr geehrter Herr Köpruner, mit Ihrem Buch „Reisen in das Land der Kriege“, das ich in nur 3 Tagen verschlungen habe, fällt mir als gebürtige Serbin, in Deutschland lebend, ein riesen Stein vom Herzen! Mit diesem Buch sind Sie der erste mir bekannte West-Europäer, der an die im Westen „verkaufte“ Geschichte der „bösen Serben“, zweifelt, die damalige österreichische und deutsche Außenpolitik in Frage stellt und die Nato-Bomben von 1999 kritisiert. Ich bin Ihnen unendlich dankbar für dieses Buch! Dankbar, weil ich allmählich an den mir in der Kindheit übermittelten Tatsachen und die Wahrheit über den Krieg und die Vorgeschichte anfing zu zweifeln. Ich begann „deutsch“ zu denken, begann ebenso wie andere West-Europäer zu behaupten, dass die Serben tatsächlich die alleinige Schuld an den Balkan-Kriegen hatten. Doch aus meiner Kindheit kannte ich es anders. Meine Eltern haben mir so gut es ging versucht zu vermittelt, dass „alle Seiten Schuld haben …“, doch das wurde im Westen nie gerne gehört.Eines Tages, es war der erste Schultag in der HTL in Baden bei Wien, hörte ich sogar meinen Klassenlehrer gegen die „bösen Serben“ wettern. Er rief einen Schüler nach dem anderen auf, um sicher zu stellen, das alle anwesend seien. Als er meinen Namen aussprach, ging es mit einer Frage einher: „Sind Sie Serbin?“. Als ich bejahte, meinte er schon fast boshaft: „Ach ja, also eine von den Bösen!“. Die ganze Klasse sah mich an als wäre ich eine Außerirdische und ich schämte mich in Grund und Boden. Damals war ich 16, heute 25, und heute wie damals halte ich mich aus allen Diskussionen den Balkan betreffend raus, weil es als Serbin keinen Sinn macht zu argumentieren.Doch Ihr Buch verschafft mir persönlich inneren Frieden. Es bestätigt das Zweierlei-Maß-System, mit dem Europa das Balkan-Problem gemessen hat. Ich habe mich also nicht geirrt, als ich die deutsche Medienhetze gegen die Serben als ungerecht empfand. Meine Eltern hatten mich also nicht belogen, als sie sagten, dass „es alle waren, die Krieg machen“. Nun, ganz nebenbei, mein Vater ist Kroate, meine Mutter Serbin und ich – ich bin wohl immer noch eine „Jugoslawin mit österreichischem Pass, in Deutschland lebend!“ Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die Zukunft! Mit freundlichen Grüßen, Suzana Avramovic.

Dear Kurt! … Now about your book. I started reading it a year ago, I red it slowly, with pencil notes, with discussion of some points with my Serbian friends. It’s your book which makes me feel Serbia close to me, while geographically I’m quite far. I like the way you write, I like the amount of details, names and dates, I like that I can use your book to explain the situation in the country not only in general emotional words but also with rich factual material. And most of all I like this book because it’s a unique gathering of what I know and what I want to know about Serbia under one cover. It’s a book for keeping a constant connection with this country. And the reason for all of this is that we think in the same direction. I don’t know if you think of edition of this book in Russia (maybe it already exists?), but if not – I would be glad to offer my help in translation. Your Natasha Latonova (Egorocheva), Moscow.

Guten Tag Herr Koepruner, ich habe mit meiner Frau eine ausgiebige Reise durch Kroatien und Bosnien-Herzegowina unternommen. Vor Beginn der Reise wollte ich mich etwas ausführlicher informieren und deshalb habe ich Ihr Buch gekauft. Es hat sich gelohnt. Sehr gut zu lesen und man versteht jetzt viele Sachverhalte viel besser! Kompliment! Liebe Grüße, Rudolf Baier, Friedberg / Bayern.

Sehr geehrter Herr Köpruner, gestern Abend habe ich Ihr Buch in serbischer Sprache zu Ende gelesen. Auf Deutsch konnte ich es noch nicht bekommen, denn ich lebe und arbeite seit fünf Jahren in Montenegro, aber ich werde es mir besorgen. Den Hinweis darauf erhielt ich vor ca. zwei Monaten von einer österreichischen Freundin. Das Buch hat mich sehr bewegt, gehöre ich doch auch zu den Menschen, die nicht viel von dem glauben, was uns Medien und Politiker weismachen wollen. Um mir selbst ein kleines Bild machen zu können, bin ich im Juli/August 1995 mit einer Freundin, die schon oft humanitäre Hilfe nach Ostmostar (muslimischer Teil) gebracht hatte, dorthin gefahren. Da ich zu der Zeit an einer deutschen Universität tätig war, knüpfte ich Kontakte zu der dortigen, und daraus ergab sich eine umfangreiche Zusammenarbeit mehrerer Fakultäten, die bis heute andauert.

Die Propaganda der rot-grünen Regierung für den Krieg gegen Serbien habe ich als beschämend erlebt. Seitdem war keine Partei mehr wählbar für mich. Seit Oktober 2001 bin ich mit den Kenntnissen und Lebenserfahrungen, die in dieser schwierigen Phase nützlich sein können, in Montenegro eingebunden in ein Netz von nationalen und internationalen Personen/Institutionen, die sich um nachhaltige Entwicklung bemühen. (Darauf näher einzugehen soll nicht der Zweck dieses Briefes sein.)

Ihr Buch hat mich aus mehreren Gründen bewegt, erfreut und – als Deutsche und Europäerin – getroffen. Hier hat jemand, der ein rein persönlich-geschäftliches Interesse an Jugoslawien hat, über viele Jahre nicht locker gelassen in seinem Drang, zumindest teilweise zu verstehen, was sich vor den verschlossenen oder manipulierten Augen der Welt vor unserer Haustür abgespielt hat. In gewisser Weise erinnert mich dieses Erkenntnisinteresse an das der als Verschwörer abgetanen Hinterfrager der 11.9. – Ereignisse. Auch da gibt es ja ein Gewirr von ungelösten Fragen; sicher ist m.E. nur, daß die offizielle Version nicht stimmt, und manches spricht dafür, daß es ganz anders war. Diesem „ganz anders“ gehen Sie auf überzeugende Weise nach mit Hilfe aller bewährten Methoden der Wahrheitsfindung: Fragen, Nachdenken, Lesen, Vergleichen – kurz dem eigenen Verstand und der eigenen Urteilsfindung trauend.

In gewisser Weise haben Sie zu einer „Ehrenrettung“ der Deutschen und Österreicher beigetragen. Wir können als Individuen nur sehr wenig verantwortlich für die nationale Politik gemacht werden, und doch kann man sich als aufrichtiger Mensch nicht ganz davon lösen. Wir sind alle Botschafter, ob wir es wollen oder nicht. Gefreut hat mich, daß Sie dies im positiven Sinn bei Ihren Reisen gespürt haben: Sie wurden als jemand angenommen, der sich auf die schwierige Suche nach Hintergründen, Zusammenhängen, Interessen und vor allem Verständnis für unendlich schwere Schicksale gemacht hat.

Getroffen hat mich das Buch auch, weil ich viele Beobachtungen, Erfahrungen, Informationen und Erkenntnisse der letzten zwölf Jahre bestätigt oder ergänzt fand. Wie Sie habe ich Freundinnen und Freunde, vor allem in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Ich habe mein jetziges Zuhause liebgewonnen. Und ich konnte die schwarz-weiß Malerei nicht glauben. Doch bleibt die Frage, in wessen Interesse die Zerschlagung Jugoslawiens lag. Es müssen starke, langfristige Interessen sein. Ich danke Ihnen für die Erhellung, die ich durch Ihre Arbeit erhalten habe. Wenn Sie bei Ihrer nächsten Reise auch Montenegro einplanen, sind Sie herzlich willkommen. Mit freundlichen Grüßen Sylvia Drovs, Podgorica


Sehr geehrter Herr Köpruner! Zu meinem Geburtstag im Dezember bekam ich von meiner Frau Ihr Buch geschenkt, daß ich sogleich „verschlungen“ habe. Ich frage mich, warum ich es nicht viel früher bekommen und gelesen habe. Ich war selber, bevor ich in Schleswig-Holstein Gemeindepastor wurde, zweimal als Militärseelsorger der Deutschen Bundeswehr auf dem Balkan eingesetzt, von Dezember 1997 bis April 1998 in Bosnien (Sarajevo) und von Mai 2001 bis November 2001 im Kosovo (Prizren).

Beginnen wir mit Ihren Ausführungen zum Kosovokrieg: Ich stimme Ihnen aus vollem Herzen bei Ihrer Analyse zur Unnotwendigkeit und Unrechtmäßigkeit des Krieges zu, habe selber damals in den Lebenskundlichen Unterrichten so argumentiert. Ihre Beobachtungen, z.B. in Orahovac und Velica Hoca, waren ebenfalls noch 2001 so zu machen. Was die Kriege in Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina angeht, so habe ich bei Ihnen Erinnerungen auffrischen können und noch neue historische und analytische Einblicke bekommen können. Manches, was ich ahnte, haben Sie mir begründet. Ihre Reiseerfahrungen in Serbien beantworten mir auch manche Frage. In Erinnerung bleibt mir übrigens auch ein Wort des ehemaligen EU-Administrators in Mostar, Hans Koschnick, den ich auf einem Lehrgang kennen lernte: „Wer zu Europa gehören will, der soll sich auch so benehmen.“ Hoffentlich lernen das noch viele auf dem Balkan. Alles in allem danke ich Ihnen für ein sehr gutes, spannendes und immens wichtiges Buch. Ihr Ma rtin Jürgens, Pastor, Gudow


Sehr geehrter Herr Köpruner, zufällig entdeckte ich Ihr Buch in einer Buchhandlung und blätterte ein wenig darin. Schon beim ersten Lesen merkte ich, dass dies kein Buch wie
jedes andere ist. Prompt habe ich es mir gekauft und innerhalb von zwei Tagen ausgelesen; ein atemberaubendes Werk! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich ein Buch in meinem bisherigen Leben (nun ja, ich bin erst 25 Jahre alt) so fasziniert und gefesselt hat, zumal ich auch schon eine recht ansehnliche Bibliothek zum Thema Jugoslawien besitze.

Ich bin Ihnen, lieber Herr Köpruner, zutiefst dankbar für dieses Buch. Wie es schon in Ihrem Gästebuch formuliert wurde, ist Ihr Buch mittlerweile auch zu meinem wichtigsten „Jugo-Lexikon“ geworden. Ich habe es schon unzähligen Freunden und Bekannten weiterempfohlen, immer mit den Worten: „Du wirst Dich wundern!“ Dieser Effekt ließ nie auf sich warten. Mein nächster Traum ist es, einmal sämtliche Nachfolgestaaten von Jugoslawien zu bereisen, aber selbstverständlich nicht als „Tourist“ in klassischem Sinne, sondern so, wie Sie es geschildert haben. Ich freue mich auch schon auf viele interessante Gespräche.

Eine Frage hätte ich noch: Sie waren doch bestimmt seit 2000 wieder viele Male „da unten“ und haben viel Interessantes erlebt: Planen Sie die Veröffentlichung eines weiteren Buches? Ich wäre auf jeden Fall der erste, der alles stehen und liegen lassen würde, um in die nächste Buchhandlung zu sprinten. So, nun verabschiede ich mich aber für hier und heute, ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Christian Maaßen, Krefeld


… für mich nach wie vor, das Beste, was je zu Jugoslawien publiziert wurde. Peter Niedermair, Bregenz, Herausgeber der KULTUR – Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft


Sehr geehrter Herr Köpruner!
Letzte Woche habe ich von einem Freund Ihr Buch zum lesen bekommen. Mir fehlen die Worte, Hut ab, ein sensationelles Werk, Kompliment! Ich kann nicht sagen, dass ich es in einem Zug gelesen habe, was keines wegs am Buch lag, sondern weil ich mit den Augen voller Tränen einfach nichts mehr sehen konnte. Der Druck auf dem Herzen war so gross, dass ich das Buch von Zeit zur Zeit weg legen musste. Einerseits wegen der ganzen Erinnerungen, die wieder hochgekommen sind und andererseits wegen der Fassungslosigkeit, dass es überhaupt soweit kommen konnte.

Es ist schön zu wissen, dass sich einer, der kein Serbe ist, getraut hat
so ein Buch zu schreiben.

Ich bin in Prizren geboren, wuchs in Retimlje ein kleines Dorf der
Gemeinde Orahovac (die Walnussstadt in Ihrem Buch) und in Recane ein kleines Dorf der Gemeinde Suva Reka (Strecke Pristina – Prizren) auf. 1991 bin ich in die Schweiz gekommen, nicht wegen den Unruhen, die da schon im Gange waren, sondern weil weine Grossmutter damals starb und da meine Eltern seit 1974 in der Schweiz arbeiten und leben, keiner mehr in Jugoslawien war, der für mich hätte sorgen können.

Als ich Ihr Buch bekommen habe, bin ich gerade aus Belgrad zurück
gekommen. Ich war in Belgrad an der Beerdigung meines Dorfes Retimlje (siehe http://www.kosovo.net/news/archive/2006/October_15/1.html ). Am 17. Juli 1998 wurde mein ganzes Dorf (Retimlje, Gemeinde Orahovac) von der UCK gekidnappt. Die Frauen wurden mit Hilfe des roten Kreuzes frei gelassen. Von den Männern fehlt bis vor Kurzem jede Spur. Im Massengrab Volujak hat man schliesslich die Überreste unserer Familie und unserer Nachbarn gefunden.

Jedem der mich in Zukunft über die Geschichte Jugoslawiens ausfragt, werde ich Ihr Buch in die Hand drücken. Was Sie geschrieben haben, ist das was alle Serben der Welt zu verständlich machen wollen. Aber leider ist die Welt zu sehr vom Bild der Wahnsinnigen, von Verfolgungswahn besessenen Massenmördern geprägt. Mir ist bewusst, dass ich die Rehabilitation der serbischen Reputation nicht miterleben werde, aber ich hoffe, dass in hundert Jahren die Geschichte zeigen wird, dass wir nicht bösartig sind, nur weil wir Serben sind.

Herr Köpruner, ich wünsche Ihnen von Herzen alles erdenklich Gute. Schöne Grüsse aus der Schweiz. Zorica Nikolic


Lieber Herr Köpruner, ich kann mich nur den Stimmen meiner Vorredner anschließen. Was man wirklich besonders hervorheben sollte, ist, dass auch jemand, der sich mit der Geschichte Osteuropas bisher so wenig beschäftigt hat wie ich, zu keinem Zeitpunkt wegen mangelndem Hintergrundwissen ein Problem hatte. Das Buch bringt so viel gesammeltes und aus so vielfältigen Quellen zusammengestelltes Wissen zusammen, dass es einfach alles andere zu dem Thema in den Schatten stellt. Wo bekommt man sonst ein Thema aus Sicht von offiziellen Statistiken, der hiesigen Presse, der Politik, von Autoren und Journalisten, aber auch von ALLEN betroffenen Fraktionen selbst dargestellt. Das Buch ist nicht zuletzt deswegen so glaubwürdig, weil man immer weiß, wessen Meinung wiedergegeben wird, und warum dessen Meinung so ist. Der Wechsel von Fakten und persönlichen Erlebnissen, die Tatsache, das auch Episoden nicht weggelassen werden, die einfach nur lustig sind und nicht zum eigentlichen Thema beitragen, macht das Buch auch noch wirklich gut zu lesen und überfordert einen nicht. Das Buch hat bei mir ein großes Interesse daran geweckt, mich weiter mit ähnlichen Themen zu beschäftigen, dafür ein großes Dankeschön! Freundliche Grüße. Daniel Al-Kabbani, Regensburg


Lieber Herr Köpruner, erst vor einigen Tagen hörte ich durch meinen Bekannten Herrn Dusan Nonkovic aus Lübeck von Ihrem Buch „Das Reisen in das Land der Kriege“. Ich bestellte es sofort und verschlang es buchstäblich in zwei Tagen. Sicherlich werde ich immer wieder darin lesen aber zunächst möchte ich alle meine Bekannten und Verwandten mit dem Buch bekannt machen. Hier meine Frage: Kann man das Buch auf serbisch auch in Serbien bekommen?.. Sonst würde ich es sofort hiermit bestellen. Es ist das beinduckendste Buch über den Zerfall Jugoslawiens von Anfang bis Ende. Menschlich warmherzig, geschichtlich einfach und verständlich zusammengefasst, politisch neutral, mit vielen authentischen Erlebnissen, mit Humor und Spannung erzählt. Ich lese sehr viel, schon lange hat mich aber ein Buch nicht so gefesselt, das ich es nicht weglegen konnte. Vielleicht weil ich Serbin und so ausgehungert nach der Wahrheit und Gerechtigkeit bin. Vielleicht aber auch weil ich seit 40 Jahren in Deutschland lebe und einen  deutschen Mann habe, mich sozusagen als „Verräterin“ in der schmlimmsten Zeit für mein Volk gefühlt habe, vielleicht aber weil es einfach ein gutes Buch ist. Kurz und gut ich hätte gerne auch die serbische Übersetzung. Bitte teilen Sie mir mit, wie ich die bekommen kann?Zweite Frage: Ist es möglich eine Lesung mit Ihnen zu organisieren in Wiesbaden und/oder Frankfurt? Hier sind zwei Vereine, die in Frage kämen so eine Lesung zu organsieren. Vielen Dank für das Buch und ich bin glücklich, dass Sie es geschrieben haben. Mit vielen lieben Grüßen. Nada Rath, Wiesbaden


Sehr geehrter Herr Köpruner, vielen Dank für ihr großartiges Buch. Es hat mich zutiefst erschüttert, in welcher Klarheit Sie die komplexen Zusammenhänge zum Untergang Jugoslawiens auf den Punkt bringen. Zu meinen Bekannten gehören seit vielen Jahren Menschen aus Kroatien, Bosnien, Serbien, … , Orthodoxe, Muslime, Atheisten wie auch Christen. In vielen, manchmal auch sehr hitzigen Gesprächen, ist insbesondere von serbischer Seite Kritik an den deutschen Berichterstattung geübt worden. Als informierter Demokrat und regelmäßiger Spiegel-Leser habe ich dieser Propaganda natürlich energisch widersprochen …

Viele Dinge, die Sie in ihrem Buch ansprechen, sind mir von serbischen Freunden damals geschildert worden. Ich habe sie nicht ernst genommen, zu sehr war ich eingenommen von meiner Schwarz-Weiß-Seherei. Nochmals vielen Dank für Ihr Buch. Freundliche Grüße, Theodor Hirsch, Siegen


Spannend und informativ. Wer einen Einstieg in die Thematik der Balkankriege in den 90er Jahren sucht, sollte auf dieses Buch zurückgreifen. Kurt Köpruner ist es gelungen, Geschichte auf unterhaltsame Weise nachzuzeichnen ohne die erforderliche Objektivität vermissen zu lassen.
Er beginnt mit einem Kurzabriss jugoslawischer Geschichte und erläutert anschließend den Gang des blutigen Zerfalls des ehemaligen Titostaates. Informationen zur Chronologie, kulturell-historische Hintergründe der Konflikte, einzelne Vorfälle im Kriegsgeschehen sowie Kuriositäten und persönliche Schicksale werden hier zu einer atemberaubenden Mixtur verwoben.

Dabei profitiert das Buch von einem Lebensumstand Köpruners: Der Autor unterhielt geschäftliche Beziehungen nach Jugoslawien, als die dortigen sozialen Spannungen im Sog des europaweiten Zusammenbruchs sozialistischer Systeme an Schärfe zunahmen. Bei zahlreichen beruflichen und privaten Reisen in den Folgejahren wurde er sozusagen Zeitzeuge der Kriegsgeschehnisse.

Die Schilderung der vielen persönlichen Eindrücke und die Dokumentation der unvoreingenommenen Gespräche mit Einheimischen während der Kriegsjahre machen das Buch zu einer Besonderheit unter den Publikationen über die Balkankriege; insbesondere vor dem Hintergrund, dass Köpruner jederzeit als Privatperson auftritt, nicht als Jornalist, Diplomat oder Politiker. So gesehen ist dieses Buch wohl einzigartig…

Der Autor verhehlt nicht, dass er die „westliche“ Betrachtung der Konflikte, in der die Serben als alleinige Kriegstreiber und Schuldige gebrandmarkt und von politischer Seite entsprechend b ehandelt wurden, für unzutreffend hält. Diese Sichtweise belegt er – wie auch eine Reihe anderer Jugoslawienkenner – mit Fakten, die für sich sprechen und all denjenigen zu denken geben sollten, die unter dem Eindruck der teils unreflektierten medialen Berichterstattung der westeuropäischen und amerikanischen Interventionspoltik ihren Segen gaben.

Das Buch sticht heraus unter vielen Veröffentlichungen zu dieser Thematik. Es porträtiert den Verlauf der schrecklichen Jugoslawienkriege und ist aufgrund der persönlichen Note stets erfrischend zu lesen. (Amazon Leserrezension aus Nordrhein-Westfalen, gezeichnet: Benny)


Eines der „Muss“-Bücher zum Ende Jugoslawiens. Die Stärke von Köpruners Buch ist die Kombination aus persönlicher Erfahrung, Reflexion und aufmerksamer Medienbeobachtung. Er ist dabei höchst interessiert, engagiert und fair, aber keinesfalls „objektiv“: seine offene Verachtung gilt den Nationalisten aller Lager, die den Krieg erst ermöglicht haben; seine große Sympathie gilt jenen, die bei der ethnisch-nationalistischen Hysterie nicht mitmachten oder gar nicht mitmachen konnten, weil sie selbst so multiethnisch waren wie ganz Jugoslawien. Die menschliche Einstellung des Autors ist ein großer Glücksfall, denn über den Jugoslawienkrieg lässt sich sonst kaum ein Bericht finden, der nicht von finanziellen oder politischen Interessen gefärbt ist oder so zwanghaft „neutralisiert“ wurde, dass man am Ende doch nichts außer ein paar Namen und Zahlen gelernt hat .

Bei aller Kritik an der Rolle der Medien und der europäischen Politik (besonders Deutschlands und Österreichts) bleibt Köpruner immer auf Distanz zu wilden Spekulationen über die Motive dieser Beteiligten: Verschw&ou ml;rungstheorien sind keine zu finden. Er zeigt aber doch sehr deutlich die Einseitigkeit der Berichterstattung in den internationalen Medien, die aus einer Serie von chaotischen, schwer durchschaubaren Bürgerkriegen mit v ielen Beteiligten ein vermeintlich klares, aber völlig falsches Bild „Gut vs. Böse“ machten. Es erweist sich sehr schlüssig, dass die manchmal glücklichen, oft glücklosen und zuweilen fatalen „Hilfeversuche“ der internationalen Gemeinschaft untrennbar mit diesem Medienbild verbunden waren. Einige Einschätzungen des Autors sind mittlerweile von der Geschichte überholt, manche zitierten Medienberichte durch neuere Entwicklungen relativiert. Dass er kein professioneller Schreiber ist, merkt man gelegentlich an etwas holprigen Formulierungen – obwohl die Sprache sonst sehr zugänglich und das Buch damit angenehm lesbar ist.

Fazit: „Reisen in das Land der Kriege“ ist ein herausragendes Buch über das zerbrechende Jugoslawien der 1990er-Jahre. (Amazon Leserrezension aus Wien, ohne Namensangabe)


Kurt Köpruner hat ein Buch geschrieben was ich als sehr sehr wichtig für Deutschland und auch für Europa ansehe. Er hat den unglaublichen Widersp ruch aufgezeigt der zwischen den wahren Geschehnissen in Ex – Jugoslawien und der antiserbischen Hetze in der deutschen Politik und in den deutschen Medien.Wer über diesen Konflikt mehr erfahren will, ja wer Informaionen aus erster Hand haben möchte der muss dieses Buch lesen. Dieses Buch ist ein perfekter Leitfaden durch die Ereignisse bis hin zum Kosovo Konflikt. (Amazon Leserrezension aus Augsburg, ohne Namensangabe)


Sehr geehrter Herr Koepruner! Ihr Buch habe ich gelesen – in wenigen Tagen –, und ich werde es wahrscheinlich noch einmal lesen. Für mich war es einerseits spannend und andererseits sehr informativ, da ich mich zu jener Zeit überhaupt nicht für dieses Thema interessierte. Ich wollte gar nichts wissen darüber – ich verdrängte geradezu. Ich wusste nur, dort gibt es schreckliche Kriege und es passieren grässliche Dinge. Jetzt ist es anders, ich achte viel mehr auf Berichte in Fernsehen, Zeitung und Internet &u uml;ber die Länder des ehemaligen Jugoslawiens. Am Schluss des Buches habe ich geweint. Der Besuch bei Ihrem alten Freund Milan hat mich sehr berührt. Ich möchte mich all diesen positiven Kommentaren in Ihrem Gästebuch anschließen. Jedenfalls möchte ich Ihnen auch zu der Fähigkeit und Begabung ein Buch und noch dazu ein gutes zu schreiben, gratulieren. Gertraud Svoboda, Wels


Sehr geehrter Herr Koepruner, ich hatte von Ihrem Buch zuerst im Jahr 2003 in Valjevo gehört, damals auf meiner ersten „Balkan-Rad-Erfahrung“. (Ich bin der „Ex-Yu-Radfahrer“, von dem Sie offenbar schon gehört haben, wie ich von Dieter Weber vom Evangelischen Bildungswerk Regensburg erfahren habe.) Aber damals habe ich die Empfehlungen von den Leuten des Vereines „Freundschaft mit Valjevo e.V.“, Ihr Buch zu kaufen und zu lesen, nicht beachtet. Das habe ich dann erst im September letzten Jahres getan, nachdem ich von mein er 3-monatigen „Ex-Jugoslawien Rad-Erfahrung“ heim gekommen bin. Und dann hat mich das, was und wie Sie (be-)schreiben so gefesselt, so fasziniert und sehr viel beigetragen zu einem nachträglich viel besseren Verständnis!!! Am 16. Februar 2006 zeige ich im Evangelischen Bildungswerk Regensburg meine Reisedias; heute habe ich dafür beim Pustet fünf Exemplare Ihres Buches auf Kommission geordert, und ich werde den Kauf und die Lektüre Ihres Buches sowie den Besuch Ihrer Lesung am 23. März empfehlen. (In der Vorbemerkung meiner „Reisenotizen“ erwähne ich Ihr Buch ebenfalls). Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn Sie am 16. Februar Zeit und Interesse für meinen Diavortrag hätten. Freundliche Grüße, Gotthold Streitberger, Regensburg


Sehr geehrter Herr Köpruner, Ihr Buch hat mich wirklich sehr gebildet, im wahrsten Wortsinn, obwohl ich gerade erst zwei Drittel gelesen habe. Ic h finde Ihr Werk, sofern man überhaupt Vergleiche anstellen kann, in gewisser Hinsicht bei weitem besser als das Peter Handkes. Ihr Buch kann ich im großen Stil weitergeben und weiterempfehlen, und die Leser werden es auch verstehen – denn den Peter Handke verstehen Sie oder ich, aber ein unbefangener Betrachter kann den armen Mann, für den ich grosse Sympathie empfinde, sowieso niemals verstehen; und P. H. gibt sich auch keine Mühe, sich verständlich auszudrücken, weil er kategorisch ohnehin jeden ablehnt, der ihn nicht gleich versteht. (Auch das verstehe ich, bin da dem P. H. sehr ähnlich, schreibe aber deshalb keine Bücher – die würde niemand kaufen.)

Ich werde in Kürze das Buch fertig lesen und dann auch ein Gesamtbild haben, aber ich kann schon jetzt sagen, daß ich ehrlich begeistert bin, weil es leider, leider kein einziges Werk dieser Art gibt, aber ich fürchte, daß Ihres auch kein Bestseller mehr wird; und daß diese Schande so einfach kommentarlos vergessen wird, i st erst die richtige Schande. Ich werde auch meine russischen Freunde (wenigstens diejenigen, die gut deutsch sprechen) mit Ihrem Werk eindecken, die interessieren sich wenigstens dafür. Unser Problem ist, daß wir nur mit unseresgleichen zu tun haben und einander nicht zu überzeugen brauchen, und auch, daß wir keine Stimme haben, weil wir uns für diesen peinlichen Politbetrieb zu fein sind. Sie schreiben dasselbe auch über die kroatische Intelligenzia, und das gilt leider auch für uns und genauso auch für die Leute z. B. im Kongo. Die Guten und Ehrlichen, die Seriösen und Sachlichen haben NIE etwas zu vermelden nur die Lügenmäuler, Fanatiker und Schaumschläger.

Um mir selbst zu erklären was da damals an Medienterror für den Krieg gelaufen ist gebe ich sogar frei folgende Begebenheit zu: Obwohl ich weder fernsehe noch Zeitungen lese und auch nicht Radio und dann schon gar nicht Nachrichten höre, ist auch mir damals die allgegenwärtige Medienvorbereitung de s Angriffs der USA auf die Serben nicht entgangen. Es sind mir damals diese ständigen Ultimaten und die friedlich demonstrierenden Serben in Wien schon derartig auf die Nerven gegangen, daß ich mich eines Abends am Höhepunkt der medialen Vorbereitung dabei ertappte, wie ich mir für dreissig Sekunden inniglichst gewünscht habe, daß die USA jetzt endlich mit dem Bombardement beginnen, aber nicht weil ich auch nur das Geringste gegen irgendwelche anderen Völker und schon gar nicht gegen die leidgeplagten Serben, Kroaten oder Bosnier habe sondern nur deshalb damit ICH endlich Ruhe habe und mit meinen Freunden und Bekannten wieder andere Themen besprechen kann als ob die U.S. Junta und die deutsche Bundeswehr jetzt gut oder schlecht sind – soviel zur erschreckenden Professionalität und Wirkung dieser unerträglichen medialen Kriegspropaganda, der man sich einfach nicht entziehen konnte, selbst wenn man noch so sehr wollte, so muß es für viele im Dritten Reich gewesen sein.

Mit eigenen Augen konnte ich in B or einem hunderte Kilometer von Belgrad und dem Kosovo entfernt gelegenem riesigen Kupfervorkommen Zerstörungen durch das Bombardement sehen – niemand konnte mir bis heute beantworten, wieso die angeblich treffgenauen US Raketen im wirtschaftlich unentbehrlichen Kraftwerk eines Bergwerks 300 km von Belgrad entfernt einschlagen müssen und ganz nebenbei eine Umweltkatastrophe auslösen, es sei denn da ist jemand den Serben ihr bedeutendes Rohstoffvorkommen neidig und möchte schon mal eine schlechte Ausgangsposition für die serbische Regierung schaffen, wenn dann nach dem planmäßig erfolgten Einzug von Weltbank und IMF die Privatisierung dieses Bergwerks zugunsten des „Demokratischen Westens“ erzwungen wird.

Daher nochmals, vielen Dank für Ihr Buch, es war für mich ein echtes Geschenk, ich habe zusätzliche Information, mit der ich argumentieren könnte, wenn mir jemand zuhören würde und bin wieder ein Stückchen mehr „gebildet“, im Sinne von zum positiven veränderte Pe rsönlichkeit. Alles Gute und bis hoffentlich bald einmal! Mag. Thomas Eggenburg, Wien


Lieber Herr Köpruner, mir ist es nicht anders ergangen als Dr. Heinz Loquai: in einem Wochenende durchgelesen. Ich bin fasziniert! Ich habe mehr gelernt, als in all den Büchern, die ich bisher gelesen habe – oder anders rum: es hat genau gepasst und das mir bisher Bekannte um eine neue Dimension erweitert. Ihr Zugang, der von keinem Vorurteil getrübt war, und auf Hellhörigkeit, Neugier und Verstehen-Wollen basiert, ist nicht nur überzeugend, sondern im wahrsten Wortsinn: aufregend. Ich gratuliere Ihnen nicht nur zu diesem Buch, sondern zu Ihrem so überzeugenden Zugang zu diesem so komplizierten Thema. Mit den besten Grüßen, Prof. Dr. Walter Manoschek, Wien


Lieber Herr Köpruner, das Buch hat mich sehr gefesselt, das muss ich ehrlicherweise gestehen. Manche Orte und Gegenden kenne ich ganz gut bzw. ich kann mich an sie erinnern. Dieses Lied, welches sie am Schluss erwähnen, habe ich nun sehr oft im Kopf. Ob die Sängerin damals schon wusste, was kommen wird? Sehr vieles ist wieder hoch gekommen beim Lesen. Ich hoffe sehr, dass ihr Buch von vielen Menschen gelesen wird und diese nachzudenken beginnen. Und dass die Menschen endlich beginnen, nicht alles ungefragt aus den Medien zu übernehmen. Liebe Grüße, Susanne Karas, Wien


Lieber Kurt! Nach der Lektuere Deines Buches in Zlatkos Uebersetzung: PUTOVANJA U ZEMLJI RATOVA ist wirklich ausserordentlich gut geschrieben. Ein wahrhaftiges und redliches Werk! Meine Gattin liest es schon zum zweiten Mal. Auf Wiedersehen! Stevan Tontic, Sarajevo


Lieber Herr Köpruner, obgleic h ich die Lektüre Ihres Buches, das mir heute in der Universitätsbibliothek in die Hände fiel, noch nicht beendet habe, übt es auf mich eine solche Faszination aus, dass ich nicht umhin komme, Ihnen vorzeitig zu danken und ein Kompliment auszusprechen.
Trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik konnte ich mir bisweilen manches Schmunzeln nicht verkneifen ob Ihrer lebendigen Darstellung der Begegnungen, der Mentalität der Menschen, die mir aufgrund meiner Erlebnisse mit jugoslawischen Freunden so nachvollziehbar erscheint und Sie, Herr Köpruner, glaubwürdig werden lässt. Aufgrund der Tatsache, dass einem Gegner der NATO-Aggression gegen Jugoslawien ein Diskredit bis heute anhaftet, ist Ihr Buch für mich eine höchst emotionale Angelegenheit. Carsten Thoms, Bremen


Es ist wirklich wahr, es gibt eine Menge Buecher zu diesem Thema. Viele sind allerdings ziemlich einseitig, idR sehr antiserbisch orientiert, wie eben zu dieser Zeit unsere Medien, bzw. allg. die Berichterstattung.
Hier werden nicht w ie so oft nur die Serben fuer alles verantwortlich gemacht. Die Rolle aller Volksgruppen werden ohne Maske dargestellt. Besonders der Beginn des Krieges ist sehr gut recherchiert und frei von Manipulationen. Fehler der EU Politik oder der Amerikaner werden klarer. Dies wird auch in den im Buch genannten Quellen deutlich. Kurt Koepruner ist meiner Meinung nach ein sehr gutes, neutrales, objektives Buch gelungen. Er schildert die Dinge wie er sie teilweise selbst dort erlebt hat und in einer Art und Weise, dass sie jeder lesen kann. Ein an diesem Thema Interessierter sollte dieses Buch lesen. Auch Leute mit bereits vorgefertigter Meinung dazu. Das Buch wird ihre Sichtweise veraendern. Man fragt sich, warum sich so wenige bisher in Den Haag verantworten muessen. Ich selbst habe nun schon 4 Jahre auf dem Balkan (Bosnien und Kosovo) in internationalen Polizeikontingenten (Peacekeeping) verbracht und weiss wovon ich rede. Stephan Langelott aus Pristina, Serbien u. Montenegro
(Amazon Leserrezension)


Sehr geehrter Herr Köpruner, Sie haben ein Buch über die w a h r e n
H i n t e r g r ü n d e des Jugoslawienkrieges geschrieben, das wegen seiner aktuellen Brisanz jeder erwerben sollte. Mit Ihrer charmanten Wiener Art verstehen Sie es glänzend, beim Leser anzukommen, ohne die trostlosen Tatsachen zu beschönigen. Ich will zur Bekanntmachung des Buches beitragen und bestelle 10 Exemplare davon. Vielleicht kann mir der Verlag einen Rabatt gewähren. Viel Erfolg und herzliche Grüße! Günter Rahm, Quedlinburg


Guten Tag Herr Köpruner, es sind dies meine Urlaubstage und – was selten genug passiert – ich habe wieder einmal ein Buch zu Ende gelesen. Es war Ihr Buch über den Jugoslawienkonflikt. Gleich vorweg: ich habe es mit großem Interesse gelesen. Sie haben es sehr lebendig und spannend geschrieben. Ihre Recherchen haben sicher gewaltigen Aufwand bedeutet und dies war neben ihrer Tätigkeit als Gesch&a uml;ftsmann wahrscheinlich nicht leicht zu bewältigen. Ich fühlte mich aus mehreren Gründen von dem Thema angesprochen:

1) Selbstverständlich hat mich (wie viele andere) das Thema Jugoslawien all die Jahre hindurch beschäftigt. Wie oft hat man über den Krieg im Freundeskreis diskutiert. Ich selbst habe einige persönliche Bekanntschaften zu Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien: Schwiegersohn stammt von einer bosnischen Familie ab; ein Freund/Bekannter (Internationaler Schachmeister) lebt in Valjevo; ein anderer guter Freund aus der Schachszene ging schon 1990 aus Bosnien (Nähe Banja Luka) weg nach Vorarlberg; ein Kollege in meiner Firma (Kroate) lebte in Bosnien – verlor alles und ging 1992 nach Deutschland; 1994 traf ich in Szeged bei der Jugend Schach-WM einen Mann aus Sarajewo – ihn hat es wegen der Kriegswirren als Flüchtling nach Botswana verschlagen. Er kam – wie viele Jugoslawen spielte er recht gut Schach – als Betreuer eines schwarzen Buben zur WM nach Ungarn. Ich hatte ein etwa zweistündiges Gespräch mit ihm, das mir auch nach 10 Jahren noch gut in Erinnerung ist.
usw.

2) Mir imponiert, dass Sie als Geschäftsmann, Zeit und Interesse hatten, hinter die Kulissen zu blicken. Ich selbst bin auch seit 1992 als Vertriebsingenieur (später als Produktmanager) für eine Vorarlberger Firma tätig und hatte viele Auslandreisen. Nach Jugoslawien kam ich abgesehen von 2-3 Reisen nach Slowenien aber nicht.

3) Querdenker: die Medienberichte stimmten mit ihrer eigenen Wahrnehmung nicht überein und so gingen Sie der Sache nach. Mit ihrem Bericht als Resultat der Untersuchungen nehmen Sie durchaus (und immer noch) eine recht einsame Position ein. Alle relevanten politischen Richtungen schneiden dabei gar nicht gut ab, auch die Grünen nicht – deren Mitglied ich bin (allerdings in Österreich – nicht in Deutschland, was vielleicht einen Unterschied ausmacht)

Immerhin würde ich – ohne Sie persönlich zu kennen – wegen der paar Stellen, wo „Grüne“ recht dumm dastehen, nicht annehmen, dass Sie pauschal alle Grünen als willfährige Erfüllungsgehilfen der damaligen Kriegstreiber oder generell als „Nasenbohrer“ (Zerstörung hatte auch gutes“) darstellen möchten. Das selbe gilt für die Parteien von Genscher, Petritsch, Mock, Kohl usw. Auch in diesen Fällen würde ich zumindest nicht pauschal jeden Menschen der in diesen Bewegungen tätig ist, für die Fehlleistungen derer an der Spitze mitverantwortlich machen. In ihrem Buch wird ja mehr als deutlich, dass Sie Pauschalurteile über ganze Völker zutiefst ablehnen, ich gehe daher zunächst einmal davon aus, dass Sie das mit politischen Parteien und anderen Gruppierungen mit „pluralistischem Charakter“ auch so halten.

Dass Sie im letzen EU Wahlkampf auf der Liste Martin zu finden waren, ist auf Grund Ihrer Entwicklung zum „Querdenker“ nicht verwunderlich. Ich gebe unumwunden zu, dass mich schon „gewurmt“ hat, dass HPM aus dem Stand die Grünen in Österreich hinter sich gelassen hat. Immerhin repräsentieren die Grünen eine Bewegung, die aus mehreren tausend aktiven Menschen besteht und schon seit mehr als 20 Jahren politisch tätig ist. Selbstverständlich habe ich mich gefragt, wie es möglich ist, dass ein HPM mit seinem kleinen Team diesen Erfolg einfahren konnte. Die Antwort ist mir nach dem Statement von Johannes Voggenhuber klar geworden. Sie hatten aus dem ungeheuer großen Reservoir der EU-kritischen Menschen aber auch der generellen EU-Verneiner (bald muss man wohl sagen EU-Hasser) sehr erfolgreich für sich geschöpft. Unter diesen Wählern waren nicht wenige, die noch bei der letzten Wahl der FPÖ ihre Stimme gegeben haben. Mit ihrer Kampagne haben Sie – o b Sie es wollten oder nicht – zur Vertiefung der EU-Verdrossenheit beigetragen. Jedenfalls war ich dann doch wieder mit unserem recht guten Abschneiden als „Systempartei“ zufrieden. Sich als Pro-EU Partei darzustellen – also den Stein den Berg hinaufzurollen – entsprach halt nicht so ganz dem „Mainstream Feeling“, trotzdem gelang es, einige Prozentpunkte dazuzugewinnen.

Generell glaube ich, dass sich der größte Teil Ihrer Wählerschaft wahrscheinlich nicht so ohne weiteres mit den Inhalten Ihres Buches identifizieren würde. Um damit wieder auf ihr Buch zurückzukommen, mir haben Sie damit jedenfalls „aus der Seele gesprochen“. Dass man gegenüber den „Herrschenden“ zu jeder Zeit eine kritische Distanz einhalten sollte (und beträfe es die eigene Partei) ist eine Schlußfolgerung, die ich mit Ihnen teile. Ich bin noch nicht sehr lange politisch aktiv – eigentlich erst seit dem zweiten Irakkrieg, den ich viel mehr als das Bombardements Jugoslawiens als offenen Bruch des Völkerrechts empfunden habe. Im Jahre 1999, ich gebe es zu, wäre ich wegen des NATO-Angriffs auf Jugoslawien nicht auf die Straße gegangen – so wie ich es im März 2003 getan habe. Ich erinnere mi ch noch genau: am Morgen des 24. März 1999 (es ist mein Geburtstag) Stunden vor dem Angriff rief ich meinen Freund und Bekannten Vlado Kostic in Valjevo an, um ihn zu warnen bzw. aufzufordern sofort das Land zu verlassen. Zunächst habe ich mich gewundert, dass ich überhaupt zu ihm durchkam. Er war sich der Lage durchaus bewußt und sagte mir, dass man nicht mehr hinaus käme. Er habe es schon zwei Tage zuvor versucht, alle Grenzen seien aber von jugoslawischer Seite aus dicht gemacht worden. Vlado – obwohl politisch nicht besonders geprägt hatte immerhin auch an den Anti-Milosevic Demos teilgenommen. Später erzählte er mir dann, dass er die Tomahaws an seinem Haus zum nahegelegenen Industriekomplex vorbeifliegen sah. Es gab ja u.a. eine große Waffenfabrik in Valjevo.

Ja, ich hatte auch das Gefühl, dass mit dem NATO-Einsatz etwas nicht stimmen konnte, dass es viele Opfer kosten würde. „Um die große Kathastrophe im Kosovo zu verhindern, wird es aber wohl nötig sein“, dies dachte ich so wie viele andere. Ausser ein paar weltfremden Spinnern (Handke, PDS-Vertreter) gab es ja niemanden, der sich dagegen ausgesprochen hat. Mit ihrem Buch erinnern Sie vor allem an die Notwendigkeit, den Medien gegenüber sehr kritisch eingestellt zu sein. Dies gilt heute noch mehr als vor 10 – 15 Jahren und in Amerika noch mehr als in Europa. Danke, dass Sie das Buch geschrieben haben.
Schöne Grüsse, Reinhard Kuntner, Feldkirch


Dieses Buch ist eines der Besten, die ich je gelesen habe. Der Autor ist Handelsreisender im ehem. Jugoslawien und bekommt so hautnah den Beginn des Krieges mit. Bei diesem Buch handelt es sich um eine Art Tagebuch, es fängt ca. ein Jahr vor dem „offiziellen“ (1990) Kriegsbeginn an. Dadurch erfährt der Leser sehr viel über die Situation in dem heutigen Kroatien, die zum Krieg führte. Es werden Ereignisse geschildert, die er selbst als Augenzeuge beobachtet hat, so z . B. erzählt er, wie er die „Kristallnacht von Zadar“ (Serben wurden unter den Augen kroatischer Polizisten in ihren Häuser verprügelt bzw. aus ihnen vertrieben im Jahr 1990) erlebt hat. (Amazon Leserrezension, ohne Namensangabe)


lieber kurt, habe nun endlich dein buch „reisen in das land der kriege“ gelesen, mit begeisterung und in wenigen tagen. ich bin sehr beeindruckt über deine mit viel einfühlungsvermögen niedergeschriebenen erlebnisse und vor allem auch für einen interessierten zeitungsleser bisher nicht bekannten sicht der vorgänge rund um die balkankriege, diese erkenntnisse stimmen mich aufgrund der laufenden konflikte im nahen osten, im irak und anderen konflikten sehr, sehr nachdenklich. liebe grüsse von deinem alten freund josef meusburger aus wien


Lieber Herr Köpruner, auf diesem Weg will ich Ihnen mitteilen, dass ich Ihr Buch „Reisen in das Land der Kriege“ mit großem Gewinn gelesen habe. Es ist gegen den Strich der herrschenden Berichterstattung gebürstet – was mir natürlich sehr gefällt, und es verbindet persönliche Erfahrung mit nachvollziehbaren, objektiven Daten. Prof. Dr. Anton Pelinka, Innsbruck


Sehr geehrter Herr Koepruner! Ihr Buch habe ich innerhalb von drei Tagen gelesen und ich mache Ihnen ein Kompliment: „Ich habe alle Bücher von Scholl-Latour und Konzelmann in meinem Besitz und natürlich auch gelesen. Ihr Buch möchte ich ohne wenn und aber auf die gleiche Ebene stellen“. Es ist in einem verständlichen Stil geschrieben. Viele neue Informationen und gut recherchiert. Wenn Sie militärische Vorgänge beschreiben, verwenden Sie auch die richtigen Begriffe. Beispiel: Ein Hubschrauber bombardiert nicht, er beschießt!!! Selbst bei „Ulrich Tilgner – Der inszenierte Krieg“, aber auch bei „Stefan Aust/Cordt Schn ibben – Irak, Geschichte eines modernen Krieges“ finden sich massenhaft solcher falschen Begriffe und damit werden solche Bücher in meinen Augen auch abgewertet. Außerordentlich gut in Ihrem Buch immer wieder geschichtliche Rückblicke. Sehr gut beschrieben die Verbrechen auch der Nato-Luftflotte, aber auch die Lügen eines Scharping und eines deutschen Außenministers.

Mir erging es wie dem General a.D. Heinz Loquai: „In einem Zug durchgelesen“. Reklame für Ihr Buch fand ich nur in der „l ink en“ Zeitschrift KONKRET. Und hier haben wir auch das Problem. Für 90 % der deutschen Bevölkerung ist Milosevic und die Serben die Ursache für diesen Krieg. Die Mitschuld auch bei den Kroaten oder Slowenen usw. zu erkennen, wird bei uns ausnahmslos in „linken“ Zirkeln diskutiert. Auch die Mitglieder in meinem sonntäglichen Stammtisch sind nicht zu überzeugen. Mein Angebot, Ihr Buch zu lesen, haben sie alle abgelehnt. Sie ernähren sich leider Gottes, alle aus der „Bildzeitung“. Vor kurzem habe ich einen guten Vortrag über das Kosovo gehört. Es trug vor ein Hauptmann d. R., Michael Kaiser, er ist Referent des 2. Bürgermeister s aus Nürnberg. Ein guter Mann, er ist auch in Besitz Ihres Buches. Er fand es außergewöhnlich gut. Er absolvierte mehrfach Wehrübungen im Kosovo und kann das sicher beurteilen.
Ihr Buch hatte ich vor ein paar Tagen einem aktiven Hauptmann ausgeliehen. Er war mehrfach im Kosovo und hat dort als Feuerwerker gearbeitet. Das heißt, er hat bei geöffneten Massengräbern überprüft, ob die Leichen nicht mit Sprengfallen (Druck- oder Zugzünder) gesichert sind. Auch er kann Ihr Buch gut beurteilen. Seine Worte: „außerordentlich informative, aufklärende und neutrale Lektüre“.

Die Panzerbrigade 12 aus Amberg ist vor wenigen Tagen mit fast 2000 Soldaten in das Kosovo aufgebrochen. Es wäre mit Sicherheit sinnvoll, wenn zumindest das Führungspersonal Ihr Buch gelesen hätte. Aber ich bef& uuml;rchte, sie alle tappen genauso blind in das Kosovo, wie die Amerikaner in den Irak. Ich würde mich auf eine Antwort sehr freuen. Ihr Horst Carstiuc, Oberstleutnant a.D., Amberg


hallo kurt, finde dein buch sehr gut und frage dich gleich an, ob du am 26. und am 27. Feber 2005 eine lesung bei uns am „spielboden“ im rahmen des eröffnungsfestes machen würdest. wir haben 3 tage eröffnung des umgebauten „spielbodens“ unter dem motto „öffnen und eröffnen. wäre super. Ulrich Gabriel, Dornbirn


Lieber Kurt, ich habe Dein Buch fertiggelesen. Es war nicht leicht, weil beim Lesen habe ich die Gefuehle in mir wiedererkannt, die ich ueblicher Weise bei Jugoslawien-Erfahrungen spuere: bittere Ueberraschung, Zorn, Melancholie… Weil Du mit der persoenlichen Erfahrung gestartet hast, ist dein Schreiben aufrichtig und beeindruckend wie sonst sehr selten bei anderen Autoren. Die Interpretation und Erklaerung der politischen Ursachen dieser Tragoedie ist schwer: beide haengen von der Weltanschauung bzw. Ideologie von jedem ab, die bei uns auch nicht genau die selbe sind. Aber direkter, aufrichtiger Zeuge zu sein, das ist ja das Wesentlichste und das Wichtigste. Andrea Martocchia, Strasbourg


Sehr geehrter Herr Köpruner, Ihr Buch „Reisen in das Land der Kriege“ hat mir sehr bei meiner Balkanreise geholfen. Anläßlich der Vorbereitung eines Schülteraustausches mit einer serbischen Schule bin ich im September zusammen mit einem weiteren Mitreisenden nach Serbien aufgebrochen (Kraljevo), wo ich ca. 10 Tage war, besuchte die EU-Monitore in Sarajevo und war kurz in Kroatien. Vielen Dank und mit freundlichem Gruß. Mario Weltermann, Münster


Dear Kurt Koepruner, I have red your excellently written, ingenious – and above all highly ethical – book. Let me know when you will come to Belgrade again b ecause I like to discuss with you your forthcoming book. Best regards Mirjana Vasovic, Belgrade


Sehr geehrter Herr Köpruner! Ich war zwischen 1992 und 1994 als Journalist im ehemaligen Jugoslawien (Sarajevo und Pristina) und habe später meine Diplomarbeit zum Thema der Anerkennungspolitik durch die EU geschrieben. Sie können sich sicher vorstellen wie es für einen damals 23jährigen war, einen bewaffneten Konflikt solcher Dimension unmittelbar zu erleben und dabei „naiv“ das eigene Leben zu riskieren. Und wofür? Für eine falsche und viel zu oberflächliche Berichterstattung in Deutschland, die unter anderem zur Zustimmung einer aus meiner Kenntnis fehlgeleiteten Politik gegenüber Restjugoslawiens geführt hat.

Ihr Buch ist schlicht und einfach authentisch. Das erkennen vielleicht auch nur jene, die selbst vor Ort waren, aber das Wort trifft es am besten. Sie beschreiben die Dinge einfach wie sie waren und es wäre mir sicher eine Hilfe gewesen, dieses Buch bereits 1997 gehabt zu haben, als ich meine Diplomarbeit geschrieben habe. Meine Beobachtungen beschäftigen sich vornehmlich mit den Jahren 1991 bis 1993.

Die Diskrepanz zwischen Medien und Wirklichkeit hat mich als junger „idealistischer“ Journalist schockiert. Ich habe Jahre gebraucht, um das was ich dort gesehen habe zu verarbeiten, obwohl es immer nur ein paar Tage waren. Neben anderen Erlebnissen hat mich das alles bewegt Politik und Soziologie zu studieren und eben dann meinen Abschluss über die Anerkennungspolitik zu schreiben. Im Focus steht die fatale Entscheidung Deutschlands die Republiken Kroatien und Slowenien voreilig anzuerkennen. Die Art und Weise wie der damalige Aussenminister Genscher sich von Kohl hat drängen lassen, noch vor Weihnachten 1991 die Anerkennung aus zusprechen, war in mehrfach er Hinsicht fatal. Herzliche Grüße, Thore Dohse, Wien


Why your book isn’t translated into the French language? I think that it is a useful book for the public and it must be translated in all languages. I live in France (since 1992) as a teacher. Before that I lived in Zadar and Zrenjanin, and I was really h appy to find the book that you wrote. I ‚ve red it in serbian language but I think that French people should read it as well. Do you think that it will be translated in Fre nch, and did you find a translator? If I could help with this problems I would be glad. Jadran Svrdlin, Marseilles


Sehr geehrter Herr Köpruner, anfangs war ich aus verschiedenen Gründen durchaus unschlüssig darüber, Ihnen zu schreiben, doch wollte ich diesen Brief an Sie nicht an meiner unbegründeten Skepsis scheitern lassen. Wie Sie es sich sicherlich bereits denken können, ist es mir ein Anliegen in diesem Schreiben auf einige Punkte zu sprechen kommen, die Ihr Werk „Reisen in das Land der Kriege“ betreffen. Um unnötige Umschweife jeglicher Art jedoch gleich im Vorhinein zu vermeiden, möchte ich hiermit darauf zu sprechen kommen, dass dieses Wer k für mich eine unglaubliche Meisterleistung Ihrerseits darstellt. Sie können mir ruhig glauben, dass ich mich mit dem Thema „Balkankrieg/e“ in letzter Zeit zur Genüge auseinandergesetzt habe, da vor allem der Bosnienkrieg auch der Grund ist, wieso ich seit dem Jahre 1992 in ihrem Heimatort Bregenz – also im österreichischen Exil – lebe. Ich war erst sieben Jahre alt, als meine Familie und ich dazu gezwungen waren, unsere Heimat (Kalesija: zwischen Tuzla u. Zvornik) und unseren gesamten Besitz zu verlassen und nach Österreich zu fliehen. Einen größten Teil meinen „Jugendjahre“ habe ich damit verbracht, die Geschichte Bosniens zu erforschen und zu hinterfragen, da sich mir in der Schule kaum Möglichkeiten geboten haben, überhaupt auf dieses Thema zu sprechen zu kommen und darüber etwas zu lernen. Und wenn dies überhaupt einmal der Fall war, bemerkte ich in Gesprächen mit Mitschülern und Lehrern die unglaublich festgefahrenen Ansichten, die sie zum Thema Bosnien und Bosnienkrieg hatten. &U uml;berall waren grobe Ansätze von unnötiger Propaganda, die jedoch nicht auf fundiertem Wissen beruhten, sondern nur aus Informationsfetzen bestanden, die die jeweiligen Personen nur nebenbei aus irgendwelchen drittklassigen Klatschblättern aufgeschnappt hatten. Wenn ich mich an die Fachliteratur wandte, war da nur die einseitige und perspektivlose Schwarz-Weiß-Malerei der „westlichen Medien“, auf die ich aus vielerlei Gründen nicht viel Wert legte – vor allem weil ich weiß, dass sich das geschichtliche Geschehen nie nur in Schwarz- und Weißtönen abgespielt hat, sondern immer ein riesiges Spektrum der verschiedensten Grautöne gewesen ist. Und nicht selten waren die Werke von Ivo Andric die einzige objektiv anmutende historische Quelle, aus der man Informationen über Bosnien und die darin lebenden Völker beziehen konnte. Diese Tatsache änderte sich schlagartig, als ich anfing, mir Ihr Werk zu Gemüte zu führen bzw. zu verschlingen. Ehrlich gesagt wusste ich nur, dass ich Ihnen unbedingt einen Brie f schreiben wollte – welche inhaltlichen Dimensionen dieser annehmen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Ich wollte mich anfangs durchaus davon distanzieren, Sie mit Lobeshymnen zu beweihräuchern und trotzdem muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es Ihnen durchaus gelungen ist, mich mit diesem Werk zu überraschen. Selten hat sich in den vergangenen Jahren überhaupt jemand die Mühe gemacht, mit einer gewissen Objektivität an die Geschehnisse heranzutreten, die in den letzten fünfzehn Jahren auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens stattgefunden haben. Die Medien haben globale Archetypen aufgebaut bzw. geschaffen, die sich durchaus im Unterbewusstsein der breiten Massen manifestiert haben und somit jegliche Form von Objektivität diesem brisanten Thema gegenüber unmöglich machen. Diesen Mangel an Objektivität haben ich und meine Familie auch am eigenen Leib zu spüren bekommen – da wir per Definition Serben sind (ohne jeglichen übertriebenen politischen, nationalen oder religiösen Ambitionen) – gleichgesetzt mit Nazis, Mördern, Schlächtern … Erst Ihr Buch war es, das wieder etwas Perspektive in meine ganz persönlichen Ansichten bezüglich diesem Thema brachte. Da gibt es doch tatsächlich jemanden, der sich überhaupt die Mühe gemacht hat, Sachen zu hinterfragen, anstatt einfach den Unsinn zu schlucken, den uns die Medien und die Berichterstattung über Jahre hinweg vorgesetzt haben. Sie sprechen in diesem Werk Themen an, an die vor Ihnen scheinbar noch niemand überhaupt einmal gedacht hat. Eine der interessantesten ist, neben vielen anderen, der globale und medial verbreitete Rufmord, der an den Serben begangen wurde. Solche prekären und vor allem kontroversen Themen überhaupt erst anzusprechen zeugt von einer großen Courage Ihrerseits und ich glaube auch, dass Sie trotz all dieser schlagfertigen Argumente, die Sie in Ihrem Buch anführen, auch oft von den verschiedensten Personen getadelt bzw. „zurechtgewiesen“ wurden.

Ich könnte noch etliche interessante Beispiele a us ihrem Werk anführen, die mich überaus fasziniert haben, doch ist es mir auch ein sehr großes Anliegen, dieses Schreiben auf eine Grundaussage meinerseits Ihnen gegenüber zu reduzieren: DANKE – für ein großartiges Werk, das mit keiner der in Bosnien lebenden ethnischen Gruppen liebäugelt – aber auch keine verdammt. Ich würde mich überaus über ein Treffen mit Ihnen freuen, insofern es Ihr wahrscheinlich sehr eng bemessener Zeitplan überhaupt erlaubt. Darüber hinaus bin ich mir überaus sicher, dass sich meine Familie – vor allem aber mein Vater (er war kaum weniger von Ihrem Buch angetan, als ich selbst) über Ihren Besuch freuen würde. Danijel S., Maturant, Vorarlberg


Hallo! An dieser Stelle will ich Sie für „Reisen in das Land der Kriege“ loben, denn ohne dieses Buch wüßte ich wahrscheinlich immer noch nichts Genaueres über die Balkankonflikte. Jürgen Z., Ingolstadt


Einen schönen guten Tag, Herr Köprune r, Ihr Buch war wieder ein Meilenstein für mich, um zu erleben, wie wenig wir von den Ereignissen um uns herum durch die „normalen“ Medien erfahren und wie wichtig es ist, dass so Menschen wie Sie uns helfen, ein ganzheitlicheres Bild unserer Welt sehen zu können. Meinem Bruder Hubert Wöffen verdanke ich es, dass dieses Buch mich fand.

Kennen Sie den Film: Bowling for Columbine? Falls nicht, hier ein kurzer Auszug aus diesem Film, der mit dem Kosovokrieg zu tun hat: „20. April 1999“ (es sind Bilder des Krieges zu sehen, dazu folgende eingeblendete Zeilen): „Kosovokrieg: längstes 1-Tag-Bombardement der USA; 22 Nato Raketen fielen auf die Kleinstadt Bogutovac; die tödliche Fracht wurde über Wohngebiete abgeworfen“ „Bill Clinton sprich im Fernsehen): „Wir bekämpfen die serbischen Unterdrücker vehement und versuchen gleichzeitig, die unschuldige Bevölkerung zu schonen.“ (Bilder des zerstörte n Krankenhauses und der Grundschule werden eingeblendet mit nachfolgender Schrift:) „Auch ein Krankenhaus und eine Grundschule wurden getroffen. 1 Stunde später: Bill Clinton“ (im Fernsehen zu sehen, nach dem Massaker an Schülern und Lehrern der Columbine High School): „Wir alle wissen, es gab ein schreckliches Massaker in einer High School in Littleton/Colorado. Ich hoffe, das amerikanische Volk betet für die Schüler, Eltern und Lehrer. Wir warten auf weitere Neuigkeiten, bevor wir mehr dazu sagen.“ Karl Wöffen, Solingen


Lieber Kurt Köpruner. Ich habe Dein Buch schon vor einiger Zeit gelesen, mehrmals (auf Deutsch, auf Serbisch). Lange Zeit habe ich gebraucht, mir zu überlegen, wie ich mein Empfinden Dir gegenüber darstellen und mich für das Buch bedanken soll. Und leider werde ich auch weiter mein Gefühl nicht in Worten ausdrücken können. Dein Mut und Deine Wahrnehmung der Ereignisse ist hinreißend. Eine Deiner Leserinnen hat sic h im Gästebuch so ausgedrückt: „Gestern habe ich das Buch bis zum Ende gelesen, und ich muss sagen, dass es leichter war, das in 10 Jahren zu überleben, als all das in 10 Tagen auf einmal zu lesen. Jovana Petrovic, Belgrad.“ Als ich die letzten Zeilen Deines Buchs gelesen habe, bekam ich eine Gänsehaut und war die nächsten Tagen sehr mitgenommen. Ich übertreibe nicht!!! Parallel zu dem, habe ich mich oft gefragt, was für ein Mensch Du bist. Einiges habe ich durch dieses Buch erfahren. Das, was Du geschrieben hast, ist mehr als nur ein Buch und da bin ich mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Ich beschäftige mich seit langem mit der Suche nach der Wahrheit. Nicht nur mit Ex-Jugoslawien. Es würde mich sehr freuen, wenn ich Dich einmal treffen würde. Vielleicht bei einer Deiner Lesungen oder vielleicht wenn Du das nächsten mal im Ländle bist. Vielen Dank, dass Du dieses Buch geschrieben hast!!! Uros Miletic, Lauterach


Einfach Super !!! Wer die wahrheit erf ahren will, sollte das lesen. Ich lese zwar nicht viel, aber dieses buch bekam ich gestern. heute hab ich schon die ersten 150 seiten verschlungen. man kann einfach nicht aufhören, dieses buch zu lesen. wer das liest, erfährt inwiefern der westen mist gebaut hat auf dem balkan und dass die serben zu unrecht schlecht dargestellt wurden, sowohl von den restlichen jugoslawischen ländern, als auch von den westlichen medien und politikern. ein muss für jeden nicht ja-sager! Rezensent: Goran Janjic aus Landshut. (Amazon Leserrezension)

Derselbe in einer E-Mail an den Autor:
hallo, ich habe gestern soeben das buch zu ende gelesen. in mir kam so vieles wieder auf, was geschichtliches angeht (1990-2000). erschütternd fand ich auch, dass es doch tatsächlich diese kristallnacht auch bei uns gab… ich hab zuvor noch nie was von gehört. sie leben in regensburg immer noch? ich komme aus landshut, falls ihnen das etwas sagt. Goran Janjic, Landshut


Sehr geehrter Herr Köpruner, im Vergleich zu anderen Lesern habe ich erst gestern angefangen, Ihr ausgezeichnetes Buch über die so traurigen Ereignisse in Jugoslawien zu lesen. Den Meinungen vieler Leser in ihrem Gästebuch schieße ich mich an und sage ich schon jetzt: Herzlichen Dank! Ich leiste auch seit Jahren hierzulande ähnliche Aufklärungsarbeit – eine wahrlich schwere Aufgabe … Mit der Problematik auf dem Balkan bin ich vertraut, u. a. war ich einige Jahre als Berater für Flüchtlinge tätig, in diesem Jahr habe ich bereits vier Vorträge über den Balkan (allgemein sowie speziell über Jugoslawien und Bulgarien) gehalten. Im Januar folgt ein weiterer Vortrag über Slowenien und im März über den Kosovo (beide an der Volkshochschule Augsburg). Sicherlich werde ich bei der Vorbereitung auch Ihr Buch verwenden. Ludmil Janev, Internationales Jugendzentrum Haidhausen/München


Sehr geehrter Herr Koepruner! Ich lebe und arbeite jetzt in Nor wegen, aber ich stamme aus Jugoslawien, dem Land, ueber das Sie schreiben. Ich bewundere Ihren Mut, der Welt die Stirn zu bieten und Ihre Entschlossenheit, die Menschen ueber die wahre Entwicklung und Lage im ehemaligen Jugoslawien zu informieren. Ich arbeitete als freiwillige Ärztin sowohl in der Krajina, als auch im Kosovo. Mein Tagebuch aus dieser Zeit wurde in Serbien publiziert: „Iz Krajine koje vise nema“. Ich musste ueberrascht zur Kenntnis nehmen, dass die Menschen in Norwegen nicht so frei sind, wie ich es erwa rtete, dass sie aengstlich auf Meinungen reagieren, die sich von jenen der Maechtigen unterscheiden. Deshalb war ich angenehm ueberrascht, dass Ihr Buch in Deutschland und Oesterreich publiziert wurde. Man muss andere Meinungen hoeren! Senden Sie mir bitte sechs Exemplare Ihres Buches, auf Deutsch oder auf Englisch, damit ich es meinen Freunden und Bekannten hier geben kann. Ihr einzigartiger Text wird ihnen helfen zu sehen, dass es da draussen noch jemanden gibt, der meine eigene Meinung teilt. Vielen Dank fuer Ihre grosse Anteilnahme an meinem blut enden Land. Dr. Zorica Mitic, Oslo


Lieber Kurt Köpruner! Ich habe soeben Ihr Buch verschlungen, und von allen Bücher, die ich bis jetzt zum Thema gelesen habe, gefiel mir Ihres am besten. Die Verzahnung von subjektiv Erlebten und politischer Analyse, die selbstreflexive Beschreibung ihres Erkenntnisprozesses sowie die klare, unprätentiöse Sprache machen das Buch besonders spannend. Es gehorcht der Dramaturgie des Bildungsromanes. Ist berührend, ohne zu berechnen, und lehrreich, ohne zu belehren. Und das Schlußkapitel hat mich, der sich als Linker Pathos und Sentimentalität eher verbittet, seelisch ziemlich ergriffen. Ein schöner, trauriger Schluss. Wenn mich jemand in Zukunft nach Literatur zum Thema befragt, werde ich ohne Zögern Ihr Buch als Erstes empfehlen. Haben Sie Dank für Ihr beeindruckendes Buch. Richard Schuberth, Wien


Sehr geehrter Herr Köpruner, als ich mit Bekannten und Verwandten vor Jahren über die d amals stattfindenden Jugoslawien-Kriege sprach, äußerte ich Bedenken über die Darstellung der Serben in den Medien. Daraufhin wurde ich teilweise wüst beschimpft oder gar als Linker bezeichnet, was in meinem Fall schlichtweg ein Witz ist. Ihr wunderbares Buch hat meine schlimmsten Befürchtungen über die Rolle der Medien und Politiker in diesem Zusammenhang bestätigt. Das Leseerlebnis ist noch frisch und ich denke viel über Ihre Schilderungen nach. Es wird wohl noch etwas Zeit brauchen, bis sich meine aufgewühlten Emotionen wieder beruhigt haben. Sie haben meinen (ohnehin recht objektiven) Blick geschärft und dafür möchte ich mich bei Ihnen persönlich bedanken. Winfried Kästner, Berlin


Sehr geehrter Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch gelesen und bin begeistert und erstaunt gleichzeitig. Ich wusste, dass es viel Propaganda in Bosnien und beim Kosovo Konflikt gab, aber gleich so viel!? Ich bin Schüler der FOS München und ich muss eine Semi nararbeit schreiben. Das Thema lautet „Medien und Krieg“. Ich befasse mich genauer mit dem Thema „Propaganda im Kosovo Konflikt“. Bitte senden Sie mir weiteres Informationsmaterial und Quellenangaben. Milos Lazic, München


Lieber Herr Koepruner! Vielen Dank fuer Ihren Bericht! Ich wuensche Ihrem Buch „Reisen in das Land der Kriege“ eine weite Verbreitung und eine Uebersetzung in’s Serbokroatische damit man auch im ehemaligen Jugoslawien sieht, dass in Europa nicht ausschliesslich irregeleitete Schafe leben, die laut nachbloeken, was Ihnen beigebracht wurde. Und damit man sieht, dass Luegen auch nicht unwidersprochen bleiben, wenn so viel Geld dahinter steht. Ihr Buch macht wieder Mut. Subhash, Wien


Ich muss sagen, dass mir Ihr Werk ausserordentlich gut gefällt. Natürlich, hie und da gibt es Stellen, die ich vielleicht anders geschrieben hätte, aber insbesondere die Schilderung der persönlichen Erlebnisse finde ich wirklich sehr, sehr gut gelungen. Mein Kompliment. Dejan Mikic, Zürich


Lieber Kurt, endlich habe ich Dein Buch gelesen. Es gehört zu den sehr seltenen Lese-Erlebnissen, deren Eindruck nicht wieder verwischt wird durch Anderes und Neueres, sondern bleibt. Sachlich habe ich Manches gelernt und erfahren (beispielsweise die Geschichte mit der BRD-Botschaft in Sarajevo!). In manchen Fragen komme ich zu anderen politischen Beurteilungen als Du. Das Thema des Buches, das Bild, das es zeichnet, heißt: Die lebendigen Menschen verhalten sich ganz normal; sie haben ihre Ängste und Sorgen, ihre Alltäglichkeiten, ihre Freuden. Vom „Kampf der Kulturen“ und dergleichen gemeingefährlichen Schwachsinn wissen sie nichts, sofern man sie nicht „enthauptet“, ihnen ihren eigenen Kopf genommen hat. Großartig die Steigerung in der Entwicklung des Motivs – auch dramaturgisch großartig – zur Reise ins Kosovo im Jahr 2000. Auch hier, in dieser Extrem -Lage, stellst Du den Lesern Menschen einfach als Menschen in ihren konkreten Lagen vor. Der alte Solon sagt in einem Gedicht: Das Meer (Metapher für das Volk, die Menschen) ist völlig „gerecht“, in Ordnung (wörtlich: ist das gerechteste), solang sie nicht von Strömen (also von außen) aufgewühlt wird. Das berührt mich stark. Dr. Wolf-Dieter Gudopp- von Behm, Frankfurt a. M.


Es gibt bereits genug Bücher über die Jugoslawien-Konflikte mit denen man ganze Bibliotheken füllen könnte, so dass es schwierig ist zu wissen, welche Bücher man lesen sollte, wenn man sich mit der Sachlage über die jüngsten Balkan-Konflikte vertraut machen will. Dieses Buch gehört auf alle Fälle dazu, es ist ein lebendiger und aufrichtiger Bericht von einem unvoreingenommenen und ehrlichen Mann, der über das schreibt, was er erlebt hat. Dieses Buch wird sicherlich zu einem Standardwerk avancieren und noch in Fünfzig und Hundert Jahren gelesen werden. Es gibt noch vieles, was man über dieses Buch sagen könnte. Folgendes aber umschreibt wohl am besten dieses Buch: Viele Bücher und Autoren kommen und gehen, Kurt Köpruner und sein Buch bleiben bestehen. (Amazon Leserrezension) Andreas Zgraggen, Frankfurt a. M.


Sehr geehrter Herr Köpruner! […] Am liebsten ist mir die Beschreibung des Prozesses, wie und was Sie alles erlebt und Schritt für Schritt gelernt haben; mit den Augen eines Fremden, wie es etwa eine Leserin wie ich es bin, miterlebt haben könnte, die weder Vorurteile noch Vorahnungen hat; den Prozess, wie Sie sich nach und nach von Ihren bis dahin besessenen Kenntnissen und Informationen haben trennen müssen. Die Beschreibung Ihrer ersten Reise nach Zadar ist für mich besonders eindrucksvoll, schon die von dem ersten Tag in Zagreb: die Reaktion der Leute vor dem Fernseher über das Fußballspiel zwischen „Roter Stern” und „Olimpique Marseilles” interessiert mich sowie Ihre Reaktion: „Ich verstand die Welt nicht mehr.” Wie eindrucksvoll sind all die Menschen , die Sie dann in Zadar kennen gelernt haben, wie Josip, Cupe, Maria, und besonders Arif! Und mit was für Mitgefühl und liebevollem Blick Sie alle diese in Not geratenen Menschen sehen und beschreiben! Was mich aber auch interessiert, ist die Art, wie und was Sie über sich selbst beobachten und beschreiben, der Sie über die kriegerische Situation noch nicht Bescheid wissen und sich darüber manchmal wie ein Kind wundern bzw. verhalten müssen. Wie eindrucksvoll ist die Beschreibung ueber Ihre zweite Reise nach Zadar, Ihren Abschied von Snjezana und nicht zuletzt die Geschichte von Pero!

Bei den Stellen aus der Zeit, nachdem Sie die Medienberichte schon mit Ihren eigenen Erfahrungen vergleichen haben koennen, klingt mir Ihr Beschreibungston entschiedener als bei den vorangegangenen Stellen; aber immer noch auf eine Weise, dass der Leser am Prozess teilhaben kann. Aus Ihrer Beschreibung ueber die allgemeine Geschichte habe ich bewundert, dass Sie so eifrig viel Mater ial recherchiert haben, woraus ich vieles gelernt oder ueber die mir schon bekannten Kenntnisse bzw. Informationen wieder nachgedacht habe. Sympathisch ist mir in diesem Zusammenhang vor allem Ihre Sicht, die sich aus Ihrer Frage – „Was ist objektiv historisch? – ergibt. Das Kapitel über den Kosovo habe ich mit großer Spannung gelesen und mit Ihnen die Menschen dort gefuehlt. Ich finde auch das allerletzte Kapitel des Buches „Am Ende des Jahrzehnts“ sehr schoen, in dem Sie Ihren eigenen zehnjaehrigen Gang durch Ex-Jugoslawien noch mal zurückgeblickt haben. Mit den unvergessenen Worten von Milan: „Das war nur eine Illusion.“ Prof. Mizue Motoyoshi, Kumamoto (Japan)


Sehr geehrter Herr Koepruner, zuerst mochte ich mich vorstellen. Ich bin von der Nationalitat her ein Serbe aus der Umgebung von Nis und bin ueber dreissig Jahre lang als Diplomat taetig gewesen. In dieser Zeit habe ich fuenf Mandate in Deutschland abgeleistet (Mannheim, Bonn, Freiburg, Duesseldorf und zuletzt Hamburg), wodurch ich fast das ganze Land sehr gut kennengelernt habe. Ich kenne also die Zeiten der guten und schlechten Beziehungen zwischen unseren beiden Laendern, aber auch die Beziehungen in der weiteren Vergangenheit. Ihr Buch habe ich mit grossem Interesse im Urlaub in Griechenland gelesen und kann sagen, dass das Buch eine angenehme Ueberraschung fuer mich war. In vielen Ihren Darstellungen und Ueberlegungen ueber die sog. „jugoslawische Krise“ der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts habe ich meine eigenen erkannt, weswegen ich das Buch praktisch verschluckt habe.

Meiner Meinung nach haben Sie allerdings einen falschen Vorwortschreiber – Herrn Peter Glotz – gewaehlt. Er mag ein guter Kenner der deutschen und angloamerikanischer Geschichte sein, aber er ist kein Experte fuer den Balkan und besonders nicht fuer Jugoslawien. Er wurde zwar oft als Jugoslawienexperte vorgestellt und galt als quasi Autoritaet fuer Erlaeuterungen ueber die sog. jugoslawische Krise. Ich habe in seinen Ausfuehrungen immer wieder festgestellt, dass er mit Halbwahrheiten manipuliert und sich von schon im Westen vorgegebenen Klischees nicht distanzieren kann. Alle seine Erklaerungen, auch jene, die der Wahrheit entsprechen, bekommen den Beigeschmack des schon irgendwo in der Presse oder TV-Sendungen Gelogenen, Gesehenen oder Gehoerten, was ihn desto unglaubhafter macht. Das ist eben der Grund, weswegen er in seinem Vorwort ueber Ihre „Erzaehlungen“ und nicht ueber die Tatsachen spricht, zu welchen Sie nicht nur durch Gespraeche mit Einzelpersonen gekommen sind. Sie hatten die Ereignisse und deren Ursachen nicht im politischen und geschichtlichen Konzept verstanden, sondern nur gespuert, aber dadurch das Buch dem Leser naher gebracht. Herr Glotz waere nicht Herr Glotz, wenn er Ihnen nicht jede politische Kompentenz absagen wuerde. Diese Kompetenz nimmt er nur fuer sich in Anspruch und er weiss immer alles besser als die anderen. In vielen anderen Behauptungen ueber den Wert Ihres Buches stimme ich Herrn Glotz allerdings vollkommen zu. Besonders wenn er ueber Ihre Gerechtigkeit und Ausg ewogenheit hinsichtlich aller Kriegsparteien spricht.

Ich sehe in Ihrem Buch einen grossen Vorteil im Vergleich zu anderen Buechern ueber Jugoslawien, dass Sie naemlich als erster versucht haben, auch geschichtliche Voraussetzungen und Ursachen fuer die juengsten Geschehnisse zu recherchieren. Ohne die Vergangenheit eines Volkes zu kennen, seine inneren und aeusseren Konflikte, Erwartungen, Beteiligung an verschiedenen internationalen Geschehnissen, gegen es verrichtete Ungerechtigkeiten, seine Charakterzuege – mit einem Wort seine Geschichte, kann man auch die Gegenwart und jetzige Ereignisse nicht verstehen. Diese Verbundenheit ist eben der Schluessel fuer das Verstehen der zeitgenoessischen Ereignisse. Sie haben das offensichtlich verstanden und deswegen auch Ihr Buch so konzipiert.

Das Buch liest man sehr lei cht, es ist verstaendlich und die Argumentation ist klar und deutlich. Ich sehe noch einen Vorteil und zwar: Sie als freier und unparteiischer Beobachter und Darsteller unterliegen nicht den politischen Machereien und sind demzufolge nicht gezwungen, sich der allgemein geltenden, taeglichen, politischen Meinungen anzupassen und diesen zu dienen. Das macht Ihr Buch glaubhafter, aber dazu tragen auch direkte Aussagen der einzelnen Akteure oder gewoehnlichen Leute bei. Jeder Krieg ist grausam und die Buergerkriege sind die grausamsten. So gab es auch in den juengsten jugoslawischen Kriegen Kriegsverbrecher auf allen Seiten. Die Hauptfrage ist aber, weswegen es zu diesen Kriegen gekommen ist? Wie gross ist die Schuld der einheimischen Mitmischer und wie gross jene der sog. internationalen Gemeinschaft? Wer ist diese „internationale Gemeinschaft“? (Etwa Deutschland, England, Frankreich, Italien, oder Oesterreich, Ungarn und USA?). Ist diese „internationale Gemeinschaft“ wirklich willig gewesen, den Jugoslawen zu helfen oder war es umgekehrt, die Errungenschaften des Zweiten Weltkrieges zu revidieren? Glaubt man wirklich, dass das jugoslawische Problem geloest worden ist, wie man sehr oft von „hochangesehenen“ Politikern hoert? Sie haben, Herr Koepruner, alle diese Fragen angesprochen und wie keiner von diesen „hochangesehenen“ Politikern erklaert.

In Ihrem Buch gibt es auch schwaechere Stellen. Auch Sie nehmen manchmal einige allgemein angenommenen Behauptungen unkritisch an und behandeln diese als bewiesene Tatsachen. Das ist aber verstaendlich – bei so vielen veroeffentlichten Desinformationen kann man sich nicht immer zurechtfinden. Sie haben Ihr Buch sehr ambitioes angefangen und der erste Teil ist viel kompakter. Im zweiten Teil, als ob Sie die Kraft oder Geduld verloren haetten, ueberspringen Sie sehr wichtige Ereignisse und so bleiben Ihre sonst sehr korrekten und wichtigen Feststellungen und Behauptungen in der Luft haengen und so wirken Sie nicht ganz so ueberzeugend wie am Anfang des Buches. Das betrifft besonders die Ereignisse in Kosovo und Metohien und teilweise in Bosnien und Hercegovina. Sie werden verstehen, wenn ich nicht alles in Einzelheiten eroertern moechte.

Was unseren ehemaligen Praesidenten Milosevic anbetrifft, er gehoert tatsaechlich zum Gerich t, aber nicht in Den Haag, sondern vor ein jugoslawisches Gericht. Er sollte sich aber auch nicht wegen der ihm in Den Haag vorgeworfenen Missetaten und ang. Verbrechen verantwortlich machen, sondern fuer das, was er zu Gunsten Jugoslawiens und serbischen Volkes NICHT getan hat. Er ist fuer die Serben in Kroatien, in Bosnien und Herzegovina und nicht zuletzt fuer Serben in Kosovo und Metohien verantwortlich gewesen. Warum hatte er den Krieg angefangen, wenn er ihn nicht zu Ende gefuehrt hat? Warum hatte er alles akzeptiert (kapituliert), was er vorher nicht akzeptieren wollte? Warum hatte er den Vertrag von Dayton und den Vertrag von Kumanovo unterzeichnet? Was bedeuten diese Vertrage und was haben sie uns gebracht? Wir sind nach alledem noch immer ein Schurkenland, ein abgeworfener und gehasster Staat unter staendigen Drohungen und Ultimaten geblieben. Das bezeugt am besten der juengste Antrag der Amerikaner, nach dem wir einen Vertrag unterzeichen sollten, keine amerikanischen Soldaten und Buerger vor dem neuen internationalen Gericht fuer Kriegsverbrechen und andere Straftaten anz uklagen; und auf der anderen Seite verlangen sie von uns, dass wir alle unsere Kriegsverdaechtigen nach Den Haag schicken, nur weil sie ihr eigenes Land und Volk verteidigt haben. Kann man sich ueberhaupt vorstellen, was geschehen wuerde, wenn jemand oder ein Militaerbuendnis die USA wegen Vertreibung der Mexikaner oder wegen der Verletzung der Menschenrechte der Schwarzen in USA bombardieren wurde?

In der Hoffnung, dass meine Meinung ueber Ihr Buch Ihnen keinen Anlass geben konnte, sich fuer unser Schicksal nicht weiter zu interessieren, verbleibe ich mit freundlichen Gruessen Ihr ergebener Miroljub Milanovic, Generalkonsul a.D., Belgrad


Lieber Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch gelesen – und es spricht mich sehr an. Der Blick für Kleinigkeiten, für die Menschen oft am unteren Ende der Gesellschaftsskala, hat mich sehr berührt. Es wird sehr deutlich, dass Sie sich wirklich auf die Menschen, denen Sie begegnen, in einer tiefen Weise einlassen und versuchen, me nschlich gegenüber ihnen zu handeln und zur Verbesserung ihrer Situation beizutragen. Und es wird überdeutlich, wie durch die internationale Politik die Lebensentwürfe und Zukunftschancen vieler Menschen in Jugoslawien zerstört wurden – was Sie mit profunder Sachkenntnis zu schildern verstehen. Auf Ihren Reiseschilderungen kam es mir manchmal vor, als würde ich mit in ihrem Audi sitzen – die Straßen erschienen mir vor meinem Auge. Mit besten Grüßen und herzlichem Dank für ihr authentisches Buch. Clemens Ronnefeldt, Krastel


Ich möchte Ihnen mein Vergnügen ausdrücken, wegen der Art und Weise, wie Sie der Deutung der jugoslawischen Tragik hinzugetreten sind. Es war für mich nicht schwer, dass ich in Ihrem Buch seine Haupttugend entdecke, d. h. den Versuch, die Begebenheiten unbefangen und gerecht zu beurteilen. Allen denen, die sich bei der Beurteilung des jugoslawischen Dramas des Unwissens als rettender Kote bedienen, haben Sie d as Recht auf solches Benehmen genommen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch weiterhin die Integrität Ihrer Persönlichkeit aufbewahren und unbeugsam in der Verteidigung der Wahrheit ausdauern. Prof. Dr. Dejan Medakovic, Belgrad


Sehr verehrter Herr Koepruner, mit großem Interesse und großer Zustimmung haben wir das Interview mit Ihnen im „Neuen Deutschl and“ gelesen. Auch Ihr Buch ist uns bekannt. Wir habe es mit zunehmender Erregung aufgenommen. Es ist mit einer wunderbaren Objektivität geschrieben. Brigitte und Martin Dressel, Berlin


Lieber Herr Köpruner, ich finde Ihr Buch sehr gut, muss mich aber prüfen, ob ich da nicht politisch bestechlich bin, denn die von Ihnen vorgetragenen Positionen stimmen mit den meinen, so weit ich zu diesem Thema mir überhaupt Ansichten aneignen konnte, überein. Natürlich, das wissen Sie selbst, ist das von Ihnen Vorge tragene auch nicht neu, sondern wird immerhin von einer Minderheit geteilt. Das Besondere Ihres Buchs sind die Erlebnisberichte, di e Ihnen niemand nachmacht. Schnee von gestern ist es auch nicht. Wenn ich es recht sehe, war der Angriff auf Jugoslawien 1999 ebenso völkerrechtswidrig wie der jetzige Krieg der USA im Irak. Mir verschlägt es immer wieder den Atem, wenn Leute, die 1999 für den Krieg, der mit Beteiligung Deutschlands geführt wurde, waren, nun gegen einen Krieg gleicher völkerrechtlicher Nichtqualität sind, bei dem Deutschland nicht dabei ist (z.B. Grass). Vielleicht wäre es gut, die Impulse Ihres Buches auch zu DIESER Wahrheitsfindung zu nutzen. Sie sehen: Sie haben mich auch im Denken angestoßen. Auch dafür herzlichen Dank. Prof. Georg Fülberth, Marbach


Sehr geehrter Herr Köpruner, ich habe Ihr Buch verschlungen und finde es ausgezeichnet: kompositorisch, sprachlich, inhaltlich. Achim Engelberg, Berlin


Ihr Buch – wir schenkten es uns zum Jahreswechsel – ist eine Freude: Weil es mit Hirn und Herz jenes Jugoslawien zeigt, das auch wir – keineswegs widerstandslos, doch ohne Chance gegen die Nationalbestien, ihre Press- und Hetzmeuten dort wie hier – verloren haben. Uwe Dick, Niederperlesreut


Ich weiß, viele Österreicher sind nicht bereit, zu so einem Buch zu greifen, geschweige denn, es zu lesen. Es wird aber die Zeit kommen – vielleicht in 5, 10, oder 20 Jahren –, wenn Österreich stolz und dankbar gegenüber allen jenen Menschen sein wird, wie es Herr Köpruner, Herr Olschewski und andere sind, dafür, daß sie ein Zeugnis hinterlassen haben, mit dessen Hilfe das Klischee zerstört wird, wonach die Österreicher generell nicht bereit sind, die Serben als ein europäisches Volk anzunehmen. Als ein Mensch der von diesen Landesbreiten stammt, dessen Herz es noch immer schmerzt, daß jenes schöne und große Jugoslawien verschwunden ist, habe ich einige Kapitel des Buches als ein geschriebenes Legat für mein eigenes Leben gelesen und empfunden, über alle jene Fragen, die ich sich selbst und den anderen gestellt und in den Zeitungsartikeln, im TV öffentlich vorgetragen habe, und nicht zuletzt, als oppositioneller Abgeordneter im serbischen Parlament mich fragend zur Wort gemeldet habe. Es erweckt in mir Erinnerungen an den Verlust meiner Freundschaften, an Weggehen und Abschied, an das Verschwinden vieler lieben Menschen; es macht Erinnerungen an eigene Ängste wach, im Wirbel der Kriege meinen eigenen Sohn, meinen eigenen Bruder verlieren zu können, Erinnerungen an das Leben in Belgrad unter den NATO Bomben, an die erregenden Oktobertage und an die Freude, daß mein Land, endlich, in die Familie der europäischen Länder zurückkehren kann. Wir haben alles verloren, was noch zu verlieren übrig blieb, außer unsere Würde und Freiheit, doch dies genügt, einen neuen Anfang zu machen. Botschafter Mihajlo Kovac, Wien, Belgrad


Lieber kurt, ich sehe grad, dass deine lesung in wien genau einen monat her ist… dein buch habe ich innerhalb einer woche verschlungen (das ist wirklich eine ehre ;-). es war für mich die x-te auflage der komplizierten historischen geschehnisse in jugoslawien, die ich jetzt hoffentlich in halbwegs geordneter weise im kopf behalte, weil einfach eine geschichte dahintersteht, wie du sie wunderbar beschrieben hast. die menschen haben endlich einen namen, ein gesicht, eine sprache, eine individualität und eine (vor allem auch örtliche) nähe bekommen. auch die linken sprechen immer nur von zahlen, fakten und volksgruppen. ich wünsche dir noch viele auflagen deines buches! es hat mich sehr gefreut, dass wir uns in wien kennengelernt haben! viele grüsse, manuela aus Wien


Lieber Kurt Köpruner! Ich wollte Ihnen schon lange mal schreiben, w eil ich, kurz nachdem ich Ihr Buch erworben hatte, das erste Mal in Bosnien-Herzegowina war. Das war für eine Exkursion mit dem bosnischen Architekten Mladen Jadric, mit dem ich zusammenarbeite, u. 35 Studenten. Inzwischen war ich schon oft innerhalb unseres Go East-Projekts in BiH. Viele Ihrer Eindrücke, die Sie im Buch festgehalten haben, haben sich mir bestätigt. Elisabeth Gschaider, Wien


Kurt Koepruners Buch schlisset sich der wachsenden Zahl jener Publikationen an, in denen sich die Wahrheit ueber die Kriege in Jugoslawien Bahn bricht. Seit dem Bombenkrieg der NATO gegen Jugoslawien ist keine einzige Publikation erschienen, in welcher die Luftangriffe gerechtfertigt oder verteidigt worden wären. Die NATO und ihre Mitglieder, allen voran die USA, haben in ihrer Arroganz eine solche Rechtfertigung nicht fuer notwendig befunden. Hingegen wächst die Zahl der kritischen Bücher, in denen die wahren Hintergründe der Aggression, die Manipulation Nutzung der Medien durch die Politik und auch mögliche Alternativen zu den Luftangriffen aufgezeigt werden. Kurt Koepruners Bu ch nimmt hier eine Sonderstellung ein. Der Autor ist während des Krieges durch Jugoslawien gereist und hat seine Eindrücke festgehalten. Er hat hunderte Gespräche gefuehrt. Er leiht vor allem jener Bevoelkerungsgruppe seine Stimme, die im Wettlauf des Westens um neue Einflussgebiete zur Seite gestossen worden und stumm geblieben sind: Den Jugoslawen. Ueber ihre Koepfe hinweg hat der Westen in boeser Absicht mit nationalistischen Politikern Kroatiens, Bosniens und des Kosovo konspiriert, um Jugoslawien zu zerschlagen. Dr. Malte Olschewski, Wien


Ich habe Ihr Buch gerade fertiggelesen. Mein positiver Ersteindruck wurde noch um einiges übertroffen. Es ist wirklich sehr interessant und packend geschrieben. Es erfasst en mich abwechslungsweise Wut und Trauer angesichts dieser Ungerechtigkeiten, obwohl ich mich selbst schon längere Zeit mit diesem Thema befasse. Es ist e rstaunlich, dass Sie als Aussenstehender das Ausmaß der medialen und politischen Betrüge dermaßen scharfsinnig erfasst haben – mein Kompliment. Alexander Dorin, Schweiz
(Siehe: http://www.ahriman.com/buecher/dorin.htm)


Ich wollte mich nochmals herzlich für Ihre sehr gute Lesung am Freitag in Berlin bedanken, es ist einfach ausgesprochen wichtig, daß entschlossene und mutige Menschen wie Sie und wir in der Öffentlichkeit auftreten. Ich hatte so viele positive Reaktionen von Besuchern, die diese Veranstaltung und auch den Hinweis, wie viele interessante und wichtige Bücher es gibt, sehr ermutigend fanden. Ich denke, an diesem Abend wurde der bundesdeutschen (oder auch fast weltweiten) Politik nach dem Motto, „Jeder stirbt für sich allein“ wieder etwas entgegengesetzt. Beate Mittmann, Berlin


Bin gerade am Lesen Ihres so spannenden Buches, das ich gerne rezensieren würde. Boris Kanzleiter, Hamburg


(Siehe Rezension von Boris Kanzleiter in der Frankfurter Rundschau)
Ich habe Ihr Buch gelesen, und für mich ist es eine der bedeutendsten Dokumenta über die tragischen Ereignisse auf dem Balkan. Ihr Buch ist mir so wie die Texte Tukydides über die Peloponnes-Kiege. Zarko Radakovic, Köln


Da ist wirklich ein großer Wurf gelungen. Dr. Erwin Riess, Wien


Ich habe mit grossem Interesse Ihr Buch (schnell) gelesen, es bietet sicher eine neue und originale Perspektive der Ereignisse und man sieht, dass Sie mit ganzem Herzen dabei sind. Dusan Reljic, Berlin


Ein fesselndes und bedenklich stimmendes Buch des österreichischen Untern ehmers Kurt Köpruner. Er schildert seine Erlebnisse und die Gespräche mit Kontakten vor Ort sowie seine mit jeder Reise wachsende Verärgerung über und den schwindenden Respekt vor Politik und Medien zu Hause. Köpruners Blick auf den Balkan unterscheidet sich kolossal von den „amtlichen Darstellungen“ der Kriege und der alles penetrierenden Schwarz-Weiß-Malerei. Seine Wertungen untermauert er mit Fakten und (zum Teil streitbaren) Analysen zum Kriegsgeschehen. Thomas Deichmann, Frankfurt a. M.


… ein sympathisches, anschauliches, kluges Buch über Jugoslawien, über den Krieg, wie er wirklich war, und über die Macht der Desinformation, d.h. der dreisten Lügenpropaganda, die in Deutschland bis heute vorherrscht. Eckart Spoo, Berlin


spannend wie ein krimi. Scheinbar mühelos bringt es Kurt Köpruner fertig, in seinem Buch „Reisen in das Land der Kriege“ die Krise im zerfallenden Jugoslawien zu schildern. Mit pochendem Herzen folgen wir Köpruner in den Zeiten des Krieges nach Kroatien, Bosnien und Serbien. Authentizität erhält das Buch vor allem durch die zahlreichen persönlichen Kontakte des Autors. Vom Betriebsdirektor bis zum mitgenommenen Tramper läßt Köpruner alle zu Wort kommen. Jeder schildert auf seine Weise die Erlebnisse und Auswirkungen des Krieges auf sich, seine Familie und das gesamte Land. Oftmals decken sich die Schilderungen nicht mit den bei uns herrschenden Meinungen. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Zitate von offiziellen Stellen. Am Schluß des Buches sind wir, als Tourist im Kosovo Zeuge des Resultates des 1. Krieges im Namen der Menschenrechte. Diese sind lange nicht so hoffnungsvoll, wie man auf den 1. Blick zu erkennen glaubt. Was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack über die Rolle der Medien und Politik im Jugoslawien-Krieg sowie ein glänzend und spannend erzähltes Buch. (Amazon Leserrezension) Bernd Sima, Berlin



Ich kann ja nicht behaupten, froh zu sein über Ihr Buch – dazu sind Ihre Darstellungen zu aufreibend –, aber ich halte viel davon. Ich muß mich oft mit Gewalt dem Lesen aussetzen. Aber dann gehe ich Seite für Seite mit und teile mit Ihnen Zorn und Klarheit. Und nach ein paar Seiten muß ich dann wieder aufhören, so stark werden Zorn, Fassungslosigkeit und Mitdenken. Ich wünsche Ihnen noch und noch gute, d. h. vernünftige, nachdenkliche Leser zu Ihrem Jugoslawienbuch. – Großartig das Kapitel der Reise als „1. Tourist“ in den Kosmet. Orahovac, die Nacht, die Gespräche (ich habe, obwohl nicht dabei, alles wiedererkannt). Ergreifend der Schluß in Vorarlberg mit dem Lied „Jugoslavio“. – Ein umgrabendes Buch.
Peter Handke, Paris



Deine gleichermaßen politische wie persönliche Rückschau hat nicht nur eine stringente inne re Logik, sie ist nicht nur gespickt mit Details eines absoluten Kenners, der zudem die historischen Hintergründe zu erhellen weiß, sondern sie ist – und dies wahrlich nicht zuletzt – in einem Stil geschrieben, der wohl am besten mit „hinreißend“ zu charakterisieren wäre.
Dr. Reinhard Gasser, Wien



… ohne es wegzulegen, in einem Zug durchgelesen. Für mich, der ich die Gegend nur von der Karte und aus Berichten kenne, füllten sich Orte mit Menschen, mit Leben. Sie lassen die Menschen sprechen und enthalten sich vorschneller Wertungen von außen.
Dr. Heinz Loquai, Bonn



… angefangen zu lesen und bin in den Sog des Erzählten geraten, so daß ich gar nicht mehr aufhören konnte und es schließlich zu Ende gelesen habe. Ich hoffe, daß es auch vielen anderen Lesern so gehen wird. Spannend, sehr spannend.
Mira Beham, Mü ;nchen



Ihr Buch ist sehr gut, es hat mich gefesselt. Besonders die Sache mit der Reichskristallnacht in Zadar, und überhaupt alle Erzählungen. Sie sind ein sehr guter Erzähler, mit viel kleinen Details und wunderbarer Menschenzeichnung.
Jürgen Elsässer, Berlin


wie schon in meiner buchbesprechung – wolfgang gombocz: „Die endgültige Auslöschung „Jugoslawiens“ durch die Augen eines wachen Österreichers betrachtet. (In: Pannonisches Jahrbuch/Panonski ljetopis [Wien: Literas; Güttenbach/Pinkovac; ISBN 3854291876] 2002, 256-259) – ausgefuehrt, ist dieses buch von grossem wert fuer eine einigermassen korrekte und faire beurteilung der vorgaenge in und um serbien (worauf sich langsam jugoslawien und „ex-jugoslawien“ zu reduzieren scheinen) im letzten jahrzehnt. von deutschen bombern zerstoerte bruecken und andere infrastrukturen und absichtlich bei einem zweiten a nflug getoetete „kollateralan wesende“ rettungshelfer sind ebenso ein zeichen fuer deutschlands falschen weg wie koepruners ausfuehrungen uns alle auf den richtigen weg des friedens fuehren koennen. die kriege, die europas truppen weltweit fuehren, sind nichts,worauf wir stolz sein sollten! Danke. wolfgang gombocz, Graz (ao. professor fuer philosophie, univ. graz [A])



sehr geehrter herr köpruner! ihr buch hat mir sehr gut gefallen, da es wie jene von malte o. sehr viel atmosphärik und eindruck vermittelt, d.h. mehr in die tiefe geht, als die reinen historischen bücher. wie es so meine art ist mit büchern, die ich interessant finde, hab ich es an einem tag/abend/nacht ausgelesen. es wird sicher in meine weitere arbeit einfliessen.

Dr. R. D., Historiker, Wien


Sehr geehrter Herr Köpruner, ich möchte Ihnen herzlichen Dank sagen, dass Sie dieses Buch geschrieben haben. Es ist eine Dokumentation, die sich besonders all jene zu Gemüte führen sollten, die den Krieg gegen Jugoslawien als „gerecht“ betrachten. Selten habe ich ein Buch mit solch einer Spannung gelesen wie dieses. Ihre Darlegungen zur Rolle der Massenmedien sowie der Politiker Genscher, Scharping, Fischer, Vollmer u. a., während des Krieges und nach dem Krieg, sind treffend und finden meine volle Zustimmung. Ich habe dieses Buch nicht ohne innere Erregung gelesen, da ich mich – fünf Wochen nach Kriegsende – persönlich von den Kriegsschäden in Nato in Belgrad, Novi Belgrad, Cuprija, Pancevo, Kragujevac und Novi Sad überzeugen konnte. Dabei hatte auch ich die Gelegenheit, mit der Bevölkerung in diesen Städten zu sprechen, und immer wieder hörte ich die Menschen sagten: „Das war kein Krieg gegen Milosevic, sondern ein Krieg gegen das jugoslawische Volk.“ Als junger Mensch habe ich die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg in Berlin erlebt und kann daher ermessen, welches Leid die jugoslawische
Bev ölkerung durch die Bomben und Raketen der Nato erleiden musste. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich mit Ihrer Kraft, mit Ihrem Wissen und Können weiterhin mutig für die Interessen jener Menschen einsetzen, die gegen einen Krieg und für die Erhaltung des Friedens sind.
Heinz Schleef, Gera.


Ihr Buch hatte mir sehr gut gefallen, besonderes die Darstellung der Details völkischer Repression (Kerze im Fenster; „freie“ Wahlen etc.), über die nur bewußte Vor-Ort-Beobachter schreiben können. Außerdem ist Ihr Buch einfach eine hervorragende Quelle für Einsteiger, die Sie an die Hand nehmen, um sie behutsam aber unerbittlich von einem Entsetzen zum anderen zu führen. Matthias Küntzel, Hamburg


Lieber Kurt Köpruner, ein wunderbares Buch: zunächst mal gut geschrieben, einfach und spannend erzählt, man will wissen, wohin diese Geschichte, die nicht nur ihre, sonder n zugleich die Jugoslawiens ist, führt. Miterlebend lernen, ohne bevormundet zu werden. Für den Leser ist ein großer Vorteil, dass Sie zunächst so wenig über Jugoslawien wissen wie er, und erst durch Ihre Erlebnisse und Recherchen Schritt für Schritt klar wird, was sich da abgespielt hat. Mich persönlich berührt vieles schmerzlich, weil ich dieses
Land, das so zerschlagen und verwüstet wurde, und viele Menschen dort, die schwer gelitten haben und immer noch leide n, lieben gelernt habe wie Sie. Freunden, die sich für Jugoslawien interessieren oder in Länder des ehemaligen Jugoslawien reisen, empfehle ich, Ihr Buch zu lesen, den Reiseführer können sie sich sparen. Mittlerweile habe ich schon zehn Exemplare Ihres Buches verschenkt und was ich darauf höre, deckt sich mit meinen Eindrücken. Wir haben Ihnen zu danken, dass Sie dies Buch geschrieben
haben.
Rolf Becker, Hamburg



Lieber Herr Köpruner, Ihr Buch habe ich nach Ihrer Lesung in Lübeck gelesen, einige Kapitel zweimal. Vielen Dank für Ihre ausgezeichnete Arbeit. Sie ermöglichte es mir, völlig neue Perspektiven kennenzulernen. Mit den Verbrechen gegen die jugoslawischen Völker beschäftige ich mich schon einige Zeit; zumindest seit ich (ähnlich wie Sie) Geschäftspartner in Serbien seit einem Dutzend Jahren habe und seitdem ich die Wehrmachtsausstellung sah. An Resolut ionen und Protestveranstaltungen bin ich permanent beteiligt gewesen, auch brachte mich eine Spendenaktion ins Kriegsgebiet. Obwohl ich also persönlichen Kontakt mit den Vorgängen bekam, bestand meine Lektüre i.d.R. aus Statistiken und Berichten der normalen Medienmachart. Ihre Schilderungen gehen weit darüber hinaus und erzählen von realen Personen. Dadurch erzeugen sie eine persönliche Betroffenheit – bei mir wurden die Kriegserlebnisse aus früher Kindheit wieder lebendig. Mit freundlichen Grüßen,
Peter Wolter, Lübeck



Zu dem Buch kann ich dir nur herzlich gratulieren. Erstens mit welcher Akribie du deine zehnjährige Erfahrung festgehalten und anderen mitgeteilt hast. Zweitens wie beharrlich, konsequent und schlüssig du gegen die handelnden Personen im Westen argumentiert hast. Wirklich eindrucksvoll!
Günter Dietrich, Rankweil



Nachdem er dieses Buch geschrieben hat, kann der Autor mit Recht sagen: „Ich tat es und rettete meine Seele.“ Es ist unglaublich, wie wir von selbsternannten Opfern, Medien und Politikern belogen und betrogen wurden. An der Rettung ihrer Seelen darf gezweifelt werden, denn sie wußten, was sie taten. Es muß aber möglich sein, in Erfahrung zu bringen, wie sich diese Tragödie, mitten in Europa, am Ende des 20. Jahrhunderts, wirklich abgespielt hat. Die offizielle Geschichtsschreibung wird bald, da bin ich mir ganz sicher, vom Kopf wieder auf die Füsse gestellt. Diese Aufgabe wartet auf weitere ehrliche un d gewissenhafte Forscher. Dabei wird dieses Buch ein erster, ganz großer Meilenstein sein.
M. M., Bregenz



Kurt Koepruner’s Travels reads like a deep, fascinating and lengthy conversation in a Balkan cafe with a pleasant stranger who has taken great pains to find out what he can about his surroundings. His eyes and ears are wide open and so are his mind and heart. This makes him a wonderful guide through valleys of truths and mountains of lies on a tortuous journey through the four Yugoslav wars of the 1990s. Fittingly he has dedicated his work ’standing in for all the victims of the Balkan wars‘ to four women, a Croat, a Bosnian, an Albanian and a Serb, who helped him underst and the many facets of the Yugoslav tragedy.
David Binder, The New York Times.

Übersetzung:
Übersetzung: Kurt Koepruners Reisebericht liest sich wie ein tiefes, faszinierendes und langes Gespräch in einem Kaffeehaus auf dem Balkan; ein Gespräch mit einem freundl ichen Fremden, der keine Mühe scheute, alles über seine Umgebung zu erfahren. Seine Augen und Ohren sind weit offen, wie auch sein Verstand und sein Herz. Das macht ihn zu einem wunderbaren Führer durch die Täler der Wahrheit und Berge der Lüge auf einer quälenden Reise durch die vier jugoslawischen Kriege der neunziger Jahre. Konsequenterweise hat er sein Werk ’stellvertretend für alle Opfer der Kriege am Balkan‘ vier Frauen gewidmet, einer Kroatin, einer Bosnierin, einer Albanerin und einer Serbin, die ihm geholfen haben, die vielen Facetten der jugoslawischen Tragödie zu verstehen. David Binder, The New York Times.


Mit grossem Interesse habe ich Ihr Buch gelesen. Ihre Reportage hat mich sehr berührt. Ihre Eindrücke vermitteln ein Bild, das in Deutschland verschwiegen wurde und wird. Durch die Hinzuziehung von Dokumenten und Sekundärliteratur (etwa Rambouillet betreffend) werfen Sie Fragen auf, die – so meine ich – für die Frage der Kriegsschuld, der eigenen Verantwortung und der militärpolitischen Zukunft der BRD von größter Bedeutung sind. Ich wünsche Ihrem Buch viel Verbreitung und möchte gerne mit dazu beitragen, weswegen ich Sie zu einer Lesung nach München einladen möchte. Florian Bleibinhaus, München


Dieses Buch ist ein MUSS für jeden, der sich mit der Geschichte des letzten Balkankrieges kritisch auseinandersetzt. Der Autor war während der gesamten 90er Jahre sehr häufig auf dem Balkan beruflich und privat unterwegs, u. a. 1999 als erster Tourist im Kosovo. 1991 geriet er auf einer Geschäftsreise zufällig in den ausbrechenden Konflikt in Kroatien und berichtet von den damaligen Ereignissen als völlig neutrale und unvorbelastete Person. Es wird mit zahlreichen in unseren Köpfen existierenden Vorurteilen aufgeräumt, u. a. dem von den grundbösen, rassenhassenden Serben und den harmlosen, wehrlos verfolgten Kosovo-Albanern. Mit der einseitigen Beri chterstattung zum Thema in den westlichen Medien und den durch unsere Politiker verbreiteten Halbwahrheiten wird in diesem Buch zum ersten Mal wirklich hart ins Gericht gegangen. Ein Meilenstein bei der Aufarbeitung des Balkankonfliktes. (Amazon Leserrezension) Mathias Hohn, Augsburg


Endlich ein Buch das zum Nach- bzw. Umdenken anregt. Viele Fragen tauchen auf, und je weiter man liest, desto klarer werden die Antworten. Ein unbedingtes Muß für jeden, der sich objektiv über das Geschehen vor, während und nach dem Krieg informieren will. Ein Buch für alle, die den sogenannten „unabhängigen“ Medien nicht über den Weg trauen. (Amazon Leserrezension) Mittermayr Roman, Wels


Hallo Kurt, ich bin erst auf Seite 80 Deines Buches und bin schon dreimal in Tränen ausgebrochen. Retraumatisierend, mit Dir nocheinmal diese Diskrepanz zu durchleben zwischen dem, was ich wußte, und dem was die Presse berichtete. Ich hoffe sehr, daß durch Dein Buch die Wahrheit zu vielen Leuten durchdringt. Noch mehr hoffe ich, daß sie sich dann bei zukünftigen Ereignissen, wenn wieder alles soooo klar scheint, daran erinnern. Ich werde tapfer weiterlesen. Goran P. Hastenteufel, Saarbrücken


Über Ihr Buch wurde nicht zu viel versprochen. Es war unheimlich interessant und die Meinung anderer Leser kann ich nur bestätigen. Leider habe ich es nicht wie Heinz Loquai geschafft, das Buch in einem Zug durchzulesen, aber ich habe jede freie Minute dafür genutzt. Natürlich habe ich mich auch über unsere Kämpfer für Menschenrechte, Schröder, Fischer und Co. geärgert. Auch nach dem Lesen Ihres Buches frage ich mich, wie man diesen Krieg, oder besser, diese Kriege, hätte vermeiden können. Hätte der gewaltsame Zerfall des Landes verhindert werden können, wenn Genscher und Co. nicht das Feuer an die Lunte gelegt hätten?

Zumindest ist mir nun einigermaßen klar, woher einige Ressentiments zwischen den Volksgruppen stammen und wie sich die Situation nach dem Tod Titos zugespitzt hat; und wie bestimmte Meldungen über die Serben einzuordnen sind. Das Kapitel über Ruder Finn ist ein typisches Beispiel, wie auch heute noch mit gezielten Falschinformationen über Krieg und Frieden entschieden wird. Es zeigt, wie die Glaubwürdigkeit von Politik und auch sich seriös gebender Medien einzuschätzen ist und was für schmutzige Spiele da ablaufen.

Sehr aufschlußreich war auch Ihre Darstellung der Entwicklung des Kosovo. Das war mir bislang mehr oder weniger unbekannt. Insbesondere über Milosevics Rolle im Kosovo konnte ich mir kein rechtes Bild machen. Nach Ihrer Schilderung der Zustände sieht das natürlich ganz anders aus.

So recht klar ist mir allerdings nicht, was der Westen mit einem unabhängigen Kosovo für Pläne hatte, welches dem Traktat von Rambouillet entsprungen wäre? Das Kosovo wäre doch auch ohne Krieg eigentlich nicht lebensfähig und ist, wie wir heute sehen, eine Drehscheibe des internationalen Verbrechens. Wollte man zunächst verhindern, daß weitere Bürgerkriegsflüchtlinge dem Westen auf der Tasche liegen und daher eine Eskalation wie i n Bosnien verhindern? Sollte der Öffentlichkeit demonstriert werden, wer das Weltgeschehen bestimmt? Mußten die nach dem Golfkrieg weiterentwickelten Waffen im scharfen Schuß erprobt werden?

Ich hoffe, daß sich bei einer Ihrer Buchvorstellungen die Möglichkeit ergibt, eine Reihe weiterer Fragen zu erörtern, die sich aus der Lektüre Ihres Buches und der derzeitigen Entwicklung in Jugoslawien ergeben haben. Ottmar Müller, Atzendorf


Lieber Herr Köpruner, ich las Ihr Buch mit wirklich großer Spannung und viel Gewinn, obwohl ich doch schon einiges über den Jugoslawien-Krieg wußte. Mich erinnern Ihre Ausführu ngen an Emir Kusturizas großartigen Film „Underground“, der ja ziemlich schnell wieder aus den Kinos verschwand, weil er nicht die Serben verurteilte, und Kusturiza bekam eine Menge Ärger. Haben Sie den Film gesehen? Kusturiza geht ja weit in phantastische und surreale Geschichten hinein – das tun Sie nicht in Ihrem Buch, obwohl es in weiten Teilen fast unglaublich anmutet. Ich wünsche Ihnen mit diesem Buch den verdienten Erfolg! Mit herzlichem Gruß! Monika Nehr, Berlin


Lieber Herr Köpruner, ich habe – nach Ihrer Buchpräsentation in Linz (Veranstaltung der Friedenswerkstatt) – dieses mit großer Begeisterung gelesen. Ich habe schon einige Literatur zu diesem Thema gelesen, Ihr Buch hat mich jedoch am meisten gefesselt. Die Mischung aus Fakten, Analysen und Ihren persönlichen Erlebnissen gibt dem Buch eine Spannung und Würze, die reine Sachbücher natürlich nicht haben (zumindest für mich). Außerdem hat mir Ihre Spr ache und Schreibart sehr gefallen. Ich habe das Ende des Buches sehr bedauert, ich hätte schon noch weitere 100 Seiten vertragen. Ein sehr großes Lob! Liebe Gruesse, Gabriele Wagner, Linz


Ich habe Ihr Buch gleich am Tag nach Ihrer Lesung in Feldkirch gelesen, anfänglich mit Genuß, dann mit Begeisterung und letztens mit Respekt. A. P., Feldkrich


Vielen Dank für Ihr Buch. Ich wünsche, daß es zur Verständigung beiträgt, zum Verstehen, denn es gibt Einblick in das komplexe Geschehen und damit in die Desinformation, die Manipulation auf der ganzen Welt. Dieses Buch – fast eine Sünde, wenn man es nicht gelesen hat, man hätte vieles versäumt. Es ist nicht nur begrenzt auf Jugoslawien, es öffnet den Blick f&uum l;r unser aller Wirklichkeit, unser tägliches Leben. Die Medien sind mit Vorsicht zu genießen – und das ist noch untertrieben. Zudem ist das Bu ch sehr spannend zu lesen. Ich selbst konnte es bis tief in die Nächte nicht aus der Hand legen. Es fordert auch an einigen Stellen zum Lachen heraus. Ich wünsche mir sehr, daß das Buch trotz der vielen Informationen, die uns heute überschwemmen, große Verbreitung findet. Es hat trotz der neuen Kriege oder gerade deswegen nichts an Aktualität verloren. Seien Sie herzlich gegrüßt! Ihre Edith Schultz, Hamburg


Lieber Kurt Köpruner, ich kann nur das bestätigen, was von vielen Seiten bereits an Sie herangetragen wurde: „Reisen in das Land der Kriege“ ist ein hervorragendes Buch. Ich muß zugeben, daß ich anfangs etwas skeptisch war, da das letzte Buch, das ich zur Balkanproblematik las, Elsässers „Kriegsverbrechen“ war (welches ich auf ähnliche Weise großartig finde), und ich mich seitdem etwas schwer tat mit der Beweisfähigkeit von Erz&aum l;hlungen und Zeugenaussagen. Zuviel Schindluder wurde damit von Seiten der Massenmedien und Politiker betrieben, die angebliche und wahrscheinlich auch tatsächliche „Zeugenaussagen“ dazu benutzten, die öffentliche Meinung auf der emotionalen Ebene für sich zu gewinnen und dadurch ihre Interessen durchzusetzen. Die kurzen Rezensionen, die ich vorher zu Ihrem Buch las, vermittelten mir wenig und deuteten für mich nicht darauf hin, daß Ihr Buch etwas Besonderes sei.

Mittlerweile ist es eins meiner Lieblingsbücher überhaupt und ich würde am Liebsten jeden dazu zwingen, es zu lesen. Für diejenigen, die der Nato-Propaganda nach wie vor aufsitzen, ist es der denkbar beste Einstieg in die Thematik, für Leute, die sich mit dem Thema theoretisch viel beschäftigt haben, bringt das Buch die menschliche, persönliche Sicht (die man nie ausklammern sollte) sehr, sehr nah. Womit ich nicht sagen will, daß ich nicht auch theoretisch sehr viel dadurch erfahren hätte, ganz im Gegenteil. Wegen der paar Bücher, die ich gelesen habe, würde ich mich bestimm t nicht als Balkan-Spezialistin bezeichnen. Meine anfängliche Skepsis verflog beim Lesen Ihrer glaubwürdigen und überzeugenden Berichte immer mehr, bis ich schließlich vollkommen gefesselt war, so daß ich teilweise sogar im Gehen auf dem Weg zur Bahn oder nach Hause gelesen habe. Beim Schluß Ihres Buches mußte ich schließlich weinen.

Ich habe es kurz vor Ihrer Lesung in Hamburg fertiggelesen und war so mitgenommen, daß ich am Abend der Lesung tatsächlich sehr aufgeregt war und vor emotionaler Anspannung fast geplatzt wäre. Ihre ruhige und sympathische Art des Vortragens hat mich dann wieder ein wenig beruhigt, und trotzdem traute ich mich später nicht, Sie anzusprechen. Das klingt etwas albern, ich tue mich aber generell etwas schwer mit so etwas. Es wurde mir sehr bewußt, daß ich selbst ein Ventil benötige, um diese Wut und das Gefühl der Machtlosigkeit ein wenig zu kompensieren. Seitdem gehe ich ab und zu ins serbische Kulturzentrum, unterhalte mich ein wenig mit den L euten und versuche mich an einer kleinen Fotoreportage (ich studiere Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie), deren Ergebnis ich im Moment allerdings noch schwer absehen kann. Ich würde gerne eine Reportage über rassistische Ressentiments gegenüber den hier lebenden Serben machen, die die antiserbische Kriegspropaganda hervorgerufen hat, sehe nur große Schwierigkeiten, dies fotografisch darzustellen. An Erfahrungen wissen mir die Jugoslawen jedoch einiges zu berichten.

Ich möchte Ihnen für das Buch danken, welches ich sicher zu Hauf verschenken und weiterverleihen werde, aber auch für den Anstoß, den Sie mir gegeben haben, nicht nur an dem Wissen um die mörderischen Lügen zu ersticken, sondern auch zu versuchen, einen Weg zu finden, die Umgebung auf andere Art und Weise darauf zu sensibilisieren, als nur auf dem Wege der zehrenden Diskussionen; auch wenn ich nur einen kleinen Anfang mache. Ich hoffe nicht, daß ich zu persönlich wurde. Liebe Grüße und viel Erfolg für die Zukunft! R. P., Hamburg


Inzwischen habe ich die Zeit gefunden, Ihr Buch zu lesen – wirklich von der ersten bis zur letzten Seite. Und es hat mich sehr beeindruckt, natürlich auch schockiert. Nele Löw Beer, Frankfurt


Sie haben das alles so anschaulich und lebensnah beschrieben – es ist einfach eine Freude und Erleichterung, das Buch zu lesen. Bewundernswert finde ich die Intensität Ihres Lebens, die Dichte der Ereignisse und die Art und Weise, wie Sie das alles (auch noch „nebenbei“) zu einem dazu noch ordentlich recherchierten, anspruchsvollen und doch „leicht“ lesbaren Buch zusammengefaßt haben. Klaus Knüpffer, Potsdam


Ich möchte Ihnen zum Buch gratulieren, es ist gut geschrieben und es war sehr spannend zum Lesen. Besonders wertvoll ist alles, was Sie selbst erlebt haben, obwohl die ganze Sac he gerade dadurch noch einmal richtig weh getan hat. Vladimir Drazic, Wien


Ich habe das Buch in nur wenigen Tagen gelesen und noch immer bin ich unter dem Eindruck des Gelesenen. Als ich das Buch gelesen habe, wachten meine Erinnerungen auf. Meiner Meinung nach müssen Ihre Darstellungen jeden Mensch tief rühren. Ich bewundere Ihr sensibles Gefühl für die Probleme eines fremden Volkes. Kann nur ahnen, wieviel Zeit Sie unserer Geschichte gewidmet haben, damit Sie mit solcher Sicherheit über die Auseinandersetzungen in einem fremden Staat schreiben können. Vieles habe ich aus dem Buch erfahren. Ich hoffe, wir sprechen einmal hier in Novi Sad über Kosovo. Ich danke Ihnen für Ihre Tapferkeit, Ihre Meinung zu sagen in einem Lande, in dem ich viele Freunde habe, ohne Rücksicht darauf, dass die meisten ganz anders denken. Vor meinem Sohn haben auch die Sänger das Lied „Jugoslavijo“ gesungen. Die Atmosphäre nach zehn Jahren kann ich miterleben, es ist s o gut beschrieben. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Ihr schönes Buch in unserer Sprache erscheint. Ljubica Stojanovic, Novi Sad


Beim Zweitenmal Lesen inzwischen wurde mir Ihr Werk so eine Art Yugo-Lexikon – ich frage mich immer wieder, wie Sie neben Ihrer Handelstätigkeit dieses Ihr Wissen zum Buch hin komprimieren konnten, erstaunlich! Gut, es ist streckenweise ein „sehr persönliches Buch“ (Zeile 12, Seite 19), jedoch sehr informativ! Dr. Eckart Lau, Weimar


Längst verschüttete Erinnerungen werden wach. Da kommt dann natürlich schnell auch Wehmut auf, eingedenk der trostlo sen Situation heute. Eine andere Feststellung, die ich beim Lesen machte, ist die nahezu gleiche Reflexion der Ereignisse in den 90-er Jahren. Hier erfahre ich, dass Sie die gleichen Zweifel (auch an sich selbst in Bezug auf die eigene Wahrnehmung und die der Umwelt) plagten. Jedenfalls bin ich begeistert vo n Ihrem Buch. Wolfgang Schulz, Berlin


Das Buch war auch eine Art Wiedererleben für mich. Herzlichen Dank. Rosmarie Thüminger, Innsbruck


Alle Achtung! Mir gefielen der lebendige Stil, die genauen Beobachtungen, Ihre Unparteilichkeit, die schiere Vielzahl der Facetten. Besonders sprach mich an, daß Sie nicht nur Anekdoten auflisten, sondern dem Beschriebenen die „offiziellen Medienmeinungen“ und das Gesamtgeschehen gegenüberstellen. Es ist schon starker Tobak, was Sie im ehemaligen Jugoslawien gesehen und festgehalten haben. Andreas P. Rauch, Bielefeld


Ihr Buch habe ich über die Weihnachtsfeiertage gelesen; sein Verdienst sehe ich darin, ein Gegengewicht zur veröffentlichten Meinung zu schaffen, und das, meine ich, war notwendig und ist Ihnen gut gelungen. W. T., Wien


Sie haben ein ganz großes und verdienstvolles Werk geschaffen. Ich bin absolut begeistert. Es gibt eine Reihe sehr guter (Dissidenten-)Bücher zum Thema Balkankriege und ich besitze einige davon. Keines der anderen Bücher jedoch ist so praxisnah erzählt wie das Ihrige. Es ist einfach phantastisch und man hat als Leser das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein. Ihr großartiges und meiner Ansicht nach in dieser Form einzigartiges Werk ist spannende Abenteuergeschichte und authentisches Geschichtsbuch zugleich. Es faßt außerdem die wichtigsten Ereignisse der Balkankriege optimal zusammen, so daß ein wirklich realistisches Bild entsteht. Dr. Hans Georg Ruf, Augsburg


Sie haben ein einzigartiges und sehr aufschlußreiches Buch geschrieben. Ich hoffe, daß es Millionen lesen! Germinal Civikov, Köln Ihr Buch, für welches ich Ihnen gratuliere, bringt mir einen gewissen Trost, ich sehe, dass sich nich t alle Menschen verdummen lassen, und dass die Wahrheit sich nicht unterdrücken lässt. Dr. Stelian Balanescu, Deggendorf


Ich muss sagen, dass Sie das mit Abstand beste Buch über die letzten zehn Jahre in Jugoslawien geschrieben haben: Atemberaubend und authentisch, alle bisherigen – wesentlichen – Veröffentlichungen wurden verarbeitet, alle anstehenden Fragen und Ungereimtheiten wurden aufgeworfen und das ganze in einer allgemein zugänglichen Sprache, bei aller analytischer Präzision. Wenn man Ihr Buch liest, dann erspart man sich die Lektüre aller anderen Bücher zu diesem Thema. Es erinnert mich sehr stark – in jeder Beziehung – an John Reeds epochales Werk „10 Tage, die die Welt erschütterten“. Gratulation zu Ihrem epochalen Buch. Mag. Christian Zulus, Wien


Ihr Buch habe ich in einem Zug gelesen ohne mir eigentlich recht im Klaren darüber zu sein , wovon dessen Spannung ausgeht. Vielleicht so: Schon oft habe ich den starken Wunsch verspürt, selber ins „Land der Kriege“ zu reisen, besonders zu den Geächteten, nur einfach, um mit ihnen zu sein, Ihnen zuzuhören, um vielleicht ihre und auch meine Trauer zu schmälern über das, was vorgefallen ist. In Ihrem Buch habe ich diese Reise gemacht und tatsächlich auch ein wenig von der Heilung verspürt, die von der Wahrheit ausgeht. Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Klaus Fischer, Luzern


Ich hatte das Erscheinen Ihres Buches mit Ungeduld erwartet und es sofort nach der Auslieferung gekauft und gelesen. Ein paar weitere Exemplare habe ich verschenkt, weil ich Ihr Buch für sehr gut finde und es nicht zuletzt wegen seines persönlich gehalten en Tons auch sehr überzeugend wirkt. Es hat mich gefreut, daß ein ehemaliger Gewerkschafter etwas Vernünftiges zum „Land der Kriege“ zu sagen hat. Dr. Ilse Reinprecht , Graz


Ihr Buch hat unschätzbaren Wert. Es hat den Charakter einer Zeugenaussage. Damit tritt neben einige – leider wenige – gute, analytische Bücher zu den Vorgängen im ehemaligen Jugoslawien die scharfe Sicht des Beobachters vor Ort. Cornelia u. Harald Kampffmeyer, Berlin


Das Buch ist wirklich große Klasse. Es trifft den Nagel auf den Kopf. Nie langweilig und doch zugleich ein faktenorientiertes Werk. Ich habe mir erlaubt, bei meinem Referat „Misuse of Information“, das ich anläßlich eines internationalen Kongresses in Prag gehalten habe, ausführlich daraus zu zitieren. Das Referat wurde sehr gut aufgenommen. Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler, Ingolstadt


ich hatte in unserem telefonat den pol nischen journalisten ryszard kapusczinski erwähnt – nun, ihr buch hat all das zu bieten, was ich auch an seinen schätze: es ist eine hochspannende mischung aus reportage, zeitgeschichtlichem sachbuch, gelungen vermengt mit der schilderung (oft aberwitziger) persönlicher erlebnisse und einer ständig parallel stattfindenden, klugen reflexion der ereignisse (sowie der meta-ereignisse, sprich internationale politik etc…) dazu kommt, dass ihre art zu erzählen äusserst zugänglich und auch vom literarischen standpunkt hochwertig ist . Wolfgang Reitter, Wien


Gestern habe ich das Buch bis zum Ende gelesen, und ich muss sagen, dass es leichter war, das in 10 Jahren zu ueberleben, als all das in 10 Tagen auf einmal zu lesen. Jovana Petrovic, Belgrad


Gratulatione!!! Einfach großartig, diese Mischung aus historischen Infos, persönlichen Erlebnissen, Politikerschelten und Medienkritik. Zum ersten Mal ist mir klar, was sich ‚da unten am Balkan‘ eigentlich abgespielt hat. Hadwig Perwein, Stuttgart


Nicht nur der Inhalt Deines Zeitdokuments ist überzeugend, sondern auch die Rhetorik seines Vortrags. Beim Lesen ging es mir wie bei einem Dostojewskij-Text: Ich konnte nicht mehr aufhören. Das lag natürlich auch am Inhalt, aber eben nicht nur, sondern auch an der Art, wie er präsentiert wird: spannend, anschaulich bis ins Poetische, blendend aufgebaut. Man kann sich dem Sog, der von dem Text ausgeht, schwerlich entziehen. Günter Metzler, Wien

Kurt Köpruner

Reisen in das Land der Kriege

Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien

Cover: Reisen in das Land der Kriege

Espresso Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783885208013
Gebunden, 351 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Peter Glotz. Vor allem aus beruflichen Gründen reiste Kurt Köpruner, österreichischer Manager einer Regensburger Maschinenbauagentur, in den Jahren 1990 bis 2000 viele Male in das zerfallende Jugoslawien. Er hat aufgezeichnet, was er dort selber erlebt und in vielfältigen geschäftlichen und privaten Kontakten erfahren hat – und das entspricht meist ganz und gar nicht den hiesigen „amtlichen“ Darstellungen von der Krise am Balkan…

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.05.2002

Der Autor, ein österreichischer Geschäftsmann, unternimmt den Versuch, so Rezensent Markus Bickel, eine Gegenöffentlichkeit zur Information durch die westlichen Medien in Bezug auf die politischen Entwicklungen im Balkan herzustellen: Solange Köpruner seine These durch eigene Erlebnisse und Augenzeugenberichte vor Ort abstützen könne, gelingt ihm dies durchaus, findet Bickel. Der Verfasser komme zu einer erfrischend unideologischen Sicht der Dinge und entwickle eine ganz eigene Genese der balkanischen Sezessionskriege, an der uns der Rezensent allerdings nicht teilhaben lässt. Die große politische Analyse sei dagegen Köpruners Sache nicht, gibt er zu, da habe man schon weitaus Besseres über die Rolle von Bundesregierung und Nato lesen können. Bei aller Kritik an der Rolle Deutschlands und der deutschen Berichterstattung schlage sich der Autor jedoch nie auf die falsche Seite und unterscheide sich damit wohltuend von Büchern mit ähnlicher politischer Stoßrichtung wie etwa Jürgen Elsässers „Kriegsverbrechen. Die tödlichen Lügen der Bundesregierung“.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.03.2002

„Hinreißend“ findet Peter Glotz, der das Vorwort zu Kurt Köpruners Betrachtungen über Ex-Jugoslawien beigesteuert hat, die Beschreibungen und Reflexionen des Autors. Dem kann sich Rezensent Boris Kanzleiter nur anschließen. Den besonderen Reiz verortet Kanzleiter im nicht-fachlichen Zugang Köpruners zum Thema. Denn der 50-Jährige Österreicher hatte in den neunziger Jahren das kriegsgeschüttelte Land als Vertreter einer Regensburger Maschinenbauagentur bereist und „wachsam“ seine eigenen Beobachtungen festgehalten. Das kontrastiere sehr erhellend, findet Kanzleiter, mit der „amtlichen Geschichte“. Schrittweise könne der Leser an den Entdeckungen des Autors teilnehmen und werde so zum Begleiter bei der Reise auf den verschlungenen Pfaden der Zerstörung dieses Landes. Und dabei spare Köpruner auch nicht mit Kritik an der Haltung Deutschlands zum Konflikt, insbesondere am Kosovo-Krieg. Das Buch ersetze sicher nicht die Sachliteratur, betont der Rezensent, aber es präsentiere die subjektive, dabei kritische Perspektive eines engagierten Zeitgenossen.

Jugoslawien 
– die Aktualität der Vergangenheit 

Ein Augenzeuge über Aspekte der westlichen Intervention

Vortrag u. Diskussion 

mit Kurt Köpruner,
Jugoslawienkenner und Buchautor 

20.00 Uhr Griechische Taverne
(Talstation der Bergbahn)

Anfang April starteten sechs Tornados nach Afghanistan, um die NATO bei den Kämpfen im Süden des Landes durch Feindaufklärung zu unterstützen. Es ist der bisher umstrittenste Bundeswehreinsatz in Afghanistan, auch aus dem Regierungslager kamen Gegenstimmen. Die Linksfraktion klagt vor dem Bundesverfassungsgericht, da sie in diesem, von keinem UN-Mandat gedeckten Kampfeinsatz, einen klaren Verstoß gegen das Grundgesetz sieht. Dieses begrenzt schließlich die Rolle der Bundeswehr sehr eindeutig auf die Landesverteidigung. Das Gericht nimmt den Vorwurf ernst, am 18. April ist schon die erste Verhandlung. Mit auf dem Prüfstand ist erneut auch die Frage, ob die NATO noch als echtes Verteidigungsbündnis anzusehen ist, nachdem nun die weltweite Intervention zu ihrer Hauptaufgabe wurde.

Sowohl die Ausweitung des Einsatzgebietes der Nato, als auch die Rückkehr deutscher Truppen auf die Schlachtfelder, sind untrennbar mit der Politik Deutschlands und seiner NATO-Partner in Jugoslawien verbunden, die 1999 im Krieg gegen den verbliebenen Rest des Landes gipfelte. Beim 90-tägigen Bombardement beteiligten sich deutsche Kampflugzeuge zum ersten Mal nach 1945 an einem Kriegseinsatz. Der damalige Kanzler Gerhard Schröder rühmte sich in der Folge der „Enttabuisierung des Militärischen“ und sein Verteidigungsminister verlegte später die Grenzen der Landesverteidigung an den Hindukusch.

Begründet wurde der Krieg gegen Jugoslawien – wie die vorangegangenen massiven Interventionen , bei denen die Regierung von Kohl und Genscher eine Vorreiterrolle spielte – mit der Verteidigung des Selbstbestimmungsrechts und dem Schutz verfolgter Minderheiten. Vieles hatte, wie u.a. Berichte der OSZE beweisen, mit der Realität wenig zu tun. „Es begann mit einer Lüge“ lautete daher auch zurecht der Titel eines ARD-Berichtes. Leider wurde die gesamte Propaganda zu Jugoslawien danach nicht weiter kritisch aufgearbeitet, so manches kann daher – leicht variiert – in anderen Konflikten wiederholt werden. Einige Aspekte wollen wir nun zusammen mit dem Zeitzeugen Kurt Köpruner diskutieren.

Der Österreicher Kurt Köpruner war als Eigentümer einer international tätigen Firma seit 1990 häufig in verschiedenen Regionen des früheren Jugoslawiens. Vielfältige geschäftliche und private Kontakte ließen ihn die Konflikte in Jugoslawien intensiv miterleben. Die große Diskrepanz zwischen dem, was er selbst an Ort und Stelle erlebte, und dem was in Deutschland und Österreich darüber berichtet wurde, veranlasste ihn schließlich, seine Eindrücke in dem Buch „Reisen in das Land der Kriege“ niederzuschreiben, das inzwischen schon in der dritten Auflage erschienen ist.

Kurt Köpruner „Reisen ins Land der Kriege“ DIEDERICHS, H. Hugendubel Verlag, I
SBN 3-7205-2413-2, 352 Seiten, geb., 19,95 EUR

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg


Es begann mit einer Lüge
Monitor-Autoren enthüllen Fälschungen in der Berichterstattung zum Kosovo-Krieg

Dreharbeiten; Bild: WDR24. März 1999: Im italienischen Piacenza starten deutsche Kampfjets gegen Jugoslawien. Es ist der erste Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur aus einem Grund durften deutsche Soldaten am Krieg teilnehmen und der hieß: Abwendung einer humanitären Katastrophe.
Verteidigungsminister Rudolf Scharping lieferte die Argumente für den Kriegseinsatz: Bilder von Massakern an der Zivilbevölkerung, von zerstörten Dörfern. Vom Operationsplan „Hufeisen“ ist die Rede, ethnischen Säuberungen, das „Konzentrationslager“ im Fußballstadion von Pristina, das Massaker an Zivilisten in Rugovo usw.

All dies „bewusste Fälschungen“, so die Monitor-Journalisten. „Die humanitäre Katastrophe im Kosovo gab es erst durch die NATO-Luftangriffe“, so der befragte OSZE-Chef William Walker. [mehr ….]

Manuskript der Sendung (pdf-Datei, 52k)


Rolf Becker: »Wir werden jeden Cent überbringen«
Berliner Heinrich-Heine- Preis: Peter Handke wird im Kosovo Opfern des NATO-Krieges mehr als 50000 Euro übergeben. 
Ein Gespräch mit Rolf Becker, Schauspieler und Mitglied der Initiative „Dialog von unten statt Bomben von oben“, junge Welt, 24.3.2007

An diesem Samstag jährt sich der Jahrestag des NATO-Angriffs auf Jugoslawien zum achten Mal. Ein Datum, das nicht mehr allzu vielen Menschen präsent ist … Das hat mit der Geschichte dieses Krieges zu tun. Er ist propagandistisch auf eine Weise vorbereitet worden, die bis heute auf das Bewußtsein der Menschen wirkt. Viele glauben immer noch, in Jugoslawien sei ein Diktator gestürzt worden. Sie glauben immer noch, der Krieg sei aus humanitären Gründen zur Errichtung von Rechtsstaat und Demokratie und für das Zusammenbringen der Völker geführt worden. Das Gegenteil ist eingetreten. Die Nationalitäten sind getrennt und das Land zerschlagen und zerstückelt worden, um es beherrschbar zu machen“ [mehr …]


Ruinen und Uranstaub

Welche Schäden entstanden durch den Beschuß mit DU-Munition? Eine Reise durch Serbien acht Jahre nach den Angriffen der NATO

Bomben auf Belgrad Bomben auf Belgrad. Am 21. April 1999 schossen die NATO-Angreifer das Hochhaus in Brand, in dem sich u. a. drei Fernseh- und Radiostationen befanden. Foto: AP

Von Barbara Hug
junge Welt, 24.03.2007 / Wochenendbeilage

Seit dem 24. März 1999 herrschte erstmals wieder nach 1945 Krieg in Europa. An diesem Tag gegen 20 Uhr erfolgten auf Befehl der NATO-Führung Luftangriffe auf die Bundesrepublik Jugoslawien. Betroffen waren zunächst Ziele in den Städten Belgrad, Pristina, Novi Sad. Eingesetzt wurden Marschflugkörper, abgefeuert von U-Booten in der Adria sowie B-52-Bombern, Kampfflugzeuge und später auch Tarnkappenbomber. Während des Krieges, der am 10. Juni beendet wurde, verschoß die NATO mindestens 35 000 Geschosse mit abgereichertem Uran. Die Opferzahlen auf serbischer Seite liegen bei 5500 getöteten serbischen Zivilisten und Soldaten. (mehr …)

Vom intakten Jugoslawien zur Terror-Region Kosovo

Vom intakten Jugoslawien zur Terror-Region Kosovo

Was hat dazu geführt, dass das Kosovo zur Zeitbombe werden konnte, die heute kurz vor der Explosion steht? Die Vorgänge, die dazu führten, rekapituliert in gewohnt offener Sprache der deutsch-österreichische Unternehmer und Buchautor Kurt Köpruner. Er nimmt die Rolle der nationalistischen Terrorgruppen und der internationalen Gemeinschaft in der Krisenregion aufs Korn. Sein Beitrag ist höchst aktuell, denn im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen liegt ein neuer Resolutionsentwurf für die Zukunft des Kosovos auf dem Tisch, eingebracht von den USA und EU-Mitgliedern. Darin wird zwar auf eine automatische Unabhängigkeit des Kosovo verzichtet, falls sich die serbische und kosovarische Regierung nicht innerhalb von 120 Tagen über den Status der Provinz einigen. Russland hat aber vorsorglich bereits sein Veto angekündigt. Wann die Abstimmung über den Entwurf erfolgen soll, ist ungeklärt. „Null Chance auf Kosovo-Resolution“ titelten bereits österreichische Medien.

Von Kurt Köpruner

Die Lage im Kosovo ist untrennbar verbunden mit dem Zerfall Jugoslawiens. Was ist damals, im Frühsommer 1991, passiert? Jugoslawien war auf dem Höhepunkt einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Regierungen von Slowenien und Kroatien wollten die Unabhängigkeit ihrer Republiken von Belgrad erreichen: Ein klassischer innerstaatlicher Konflikt, bei dem nach den Regeln des Völkerrechts jegliche Einmischung von außen streng untersagt ist.

Auch die deutsche Außenpolitik hielt sich, zumindest offiziell, an die internationalen völkerrechtlichen Standards und an Absprachen mit den Partnern in der EG – bis genau zum 1. Juli 1991. An diesem Tag erklärte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl: „Deutschland soll die EG zur Anerkennung der beiden Republiken veranlassen“. Fortan machte Deutschland massiven Druck auf die übrigen EG-Staaten.

Es gab zahllose eindringliche Warnungen vor den Folgen dieser Anerkennungspolitik, die  markanteste richtete am 10. Dezember 1991 der damalige UN-Generalse­kre­tär Perez de Cuellar an die zwölf EG-Außenminister: „Ich bin tief beunruhigt darüber, dass eine verfrühte, selektive Anerkennung den gegenwärtigen Konflikt ausweiten und eine explosive Situation hervorrufen könnte“. Deutschland schlug die Warnungen in den Wind: Wenige Tage nach diesem prophetischen Appell des UN-General­sekretärs sprach die deutsche Bundesregierung die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens aus. Die elf weiteren EG-Staaten folgten am 15. Januar 1992. Sie hatten sich nach monatelangem Widerstreben dem Druck Deutschlands gebeugt. „Wir konnten uns auf den Kopf stellen“, wurde Ruud Lubbers, der niederländische Ministerpräsident. später zitiert, „die übrigen Europäer konnten noch so verwundert dreinschauen – die Deutschen gingen solo zu Werke.“

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Vom-intakten-Jugoslawien-zur-Terror-Region-Kosovo/07-07_kosovo.swf

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Serbien muss sterbien

Die unmittelbare Folge war die rasche Ausweitung der Balkankriege unter ständig steigender internationaler Beteiligung. Es trat genau das ein, was Genscher mit seiner Anerkennungspolitik verhindern wollte: „Eine weitere Eskalation der Gewaltanwendung“. Da man für das totale Scheitern der eigenen Politik einen Sündenbock brauchte, lief während der gesamten 1990-er Jahre eine fast beispiellose Diffamierung des ganzen serbischen Volkes ab. Die Serben sind an allem schuld, wurde tausendfach „bewiesen“, zuletzt 2004 in den meisten Berichten über die Pogrome im Kosovo: Die kollektive Alleinschuld der Serben wurde beinahe zum Naturgesetz erhoben.

1999 bekamen die Nato-Fans ihren Krieg – endlich, nach so vielen Jahren des Herbeiredens und Herbeisehnens. Seit Jahren tönte es allenthalben: Wenn das „Morden“ im Kosovo nicht sofort aufhört, dann müssen Bomben her. Diese Drohung war ausnahmslos gegen die Serben gerichtet. Wer also Bomben auf Belgrad wollte, der musste nur dafür sorgen, dass das Morden nicht aufhört. Eine unmissverständliche Einladung, ja Aufforderung an die UCK, das Morden fortzusetzen. Und die hatte verstanden: Das Morden wurde fortgesetzt, die Rechnung ging auf.

Monate vor und auch während der Verhandlungen in Rambouillet (Frühjahr 1999) wurden weltweit, auch in Deutschland, alle Albanischstämmigen im Alter von 18 bis 60 massiv aufgefordert („Verweigerung wird nicht geduldet“), sich jetzt in die UCK einzureihen. Dass dies in Jugoslawien eine zusätzliche Mobilisierung bewirken musste, leuchtete zwar ein, änderte aber natürlich nichts, denn „der Serbe betreibt ethnische Säuberungen und gehört bestraft, basta!“ Fast vollständig ausgeblendet wurde auch das Bemühen der Serben um eine friedliche Lösung. Die Serben haben OSZE-Beobachter in den Kosovo gelassen. Das tut niemand, der einen Völkermord plant.

Wahr bleibt auch, dass die Serben, das serbische Parlament, die Regierung über eine Autonomie für das Kosovo verhandeln und das von der OSZE oder der UNO überwachen lassen wollten. Dazu gab es Vorleistungen, wie die 1.500 OSZE-Beobachter, die monatelang im Kosovo waren, unwiderlegbar bewiesen. Da hätte man ansetzen müssen, meinetwegen mit Bombendruck, das hätte unendlich viel Leid erspart. Doch es ging nicht. Wozu hatte man denn die UCK aufgerüstet? Doch nicht um eine Autonomie zu verwirklichen! War nicht von Anfang an das Ziel, ein ethnisch reines Kosovo zu bekommen, gereinigt von allem Serbischen? Fast vollständig ausgeblendet wurde (und wird) die Tatsache, dass die weitaus größte Zahl von Flüchtlingen aus Ex-Jugoslawien seit Jahren in Serbien dahinvegetiert. Vor wem sind die geflohen? Vor den Serben etwa?

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„Terrorbande UCK“

Klaus Prömpers: Kosovo – Zwischen Hass und Hoffnung, Phoenix 28.6.2007
Zitate aus der Sendung:
Sherafedin Ramaxhiku (albanischer Wirt in Nord-Mirtrovica, in  al­banischer Sprache): „Am Anfang, gleich nach dem Krieg, da habe ich fast zwei Jahre lang große Probleme gehabt. Die Serben haben sogar einmal eine Handgranate ins Geschäft geworfen. Aber jetzt ist es ruhiger geworden. Die Gäste sind freundlich. (…) Ich hoffe, dass es besser wird, politisch und wirtschaftlich. Wir brauchen neue Arbeitsplätze, vor allem für die jungen Leute. Besonders hier in Mitrovica ist die Lage sehr schwer für alle.“

Serbischer Bauarbeiter (auf Serbisch): „Mit dem Wirt und den anderen verstehe ich mich super, nur wie es weitergehen wird, was passieren wird, habe ich keine Ahnung. Sie können ohne uns nicht leben, genau wie wir ohne sie nicht leben können.“
Ein anderer serbischer Bauarbeiter, ebenfalls auf Serbisch: „Man weiß nicht, was heute sein wird, geschweige denn, was morgen kommen wird. Wir hoffen natürlich auf bessere Zeiten. Der Krieg und die Provokationen haben niemandem etwas Gutes gebracht. Wenn man so viele Jahre zusammengelebt hat – warum sollte es jetzt nicht möglich sein? Die Entscheidung liegt bei der Führung. Ich arbeite nur, um meine Familie ernähren zu können.“

ie internationaErinnern wir uns: Die UCKr erstmals 1996 in die internationalen Schlagzeilen gelangt: Als Terrorbande im Kosovo, die ihre ultranationalistischen und rassistischen Ziele – ein ethnisch gesäubertes, rein albanisches Kosovo – mit Mordanschlägen vorantrieb und mit Drogen- und Waffenhandel finanzierte. Auch viele Kosovo-Albaner fielen dem UCK-Terror zum Opfer, und selbst der vom Westen als „Balkan-Ghandi“ hofierte Albanerführer Ibrahim Rugova fand sich auf ihren Todeslisten. So bekannt Methoden und Ziele der UCK im Westen auch waren und so sehr diese den westlichen Werten – Rechtsstaatlichkeit, Multikulturalismus, Antiterrorismus usw. – auch zuwider laufen mochten, so sehr liebäugelten nicht wenige von Anfang an mit dieser mordenden Bande. Die UCK-Terroristen waren nämlich Todfeinde der Serben, und nach dem Motto „die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde“, gab es folglich – ganz besonders in Österreich und Deutschland – immer auch Stimmen, die die Morde der UCK als verständliche Notwehr gegen den Terror der Serben schön zu reden versuchten.In den USA allerdings sah man in der UCK zunächst das, was sie war: eine terroristische Vereinigung. Doch die Politik der USA ist bekanntlich „flexibel“. Mal paktieren sie mit Saddam, rüsten ihn hoch, um ihn kurz darauf zum Erzfeind zu erklären; mal werden die Taliban mit Milliarden US-Dollar finanziert, um wenig später in Grund und Boden gebombt zu werden. Streng nach dieser „Logik“ verhielt sich die US-Politik auch gegenüber der UCK: Noch im Frühjahr 1998 gaben die USA dem lange zuvor schon zum Balkanschlächter erklärten Slobodan Milosevic grünes Licht für die militärische Bekämpfung der UCK – um kurz darauf genau deshalb Bomben auf ganz Serbien zu fordern und wenig später zu feuern.

Die USA entdeckten die UCK, die sich in idealer Weise als Nato-Bodentruppe anbot. Nur die Terrorführer der UCK erwiesen sich zunächst als recht problematisch, auch dann noch, als man sie zu der Konferenz nach Rambouillet eingeladen und sie zu den Wortführern aller Albaner erkoren hatte. Die „Friedenskonferenz“ von Rambouillet war indes von vornherein nichts anderes als der Versuch, die längst beschlossenen US-geführten Nato-Luftschläge gegen Serbien ein wenig vom Makel der Völkerrechtswidrigkeit zu befreien. Von den Serben wurde unter Androhung von Luftschlägen ultimativ die Zustimmung zu einer Lösung des Kosovo-Problems gefordert, die nach Rudolf Augstein „kein Serbe mit Schulbildung“ hätte akzeptieren können, und die nach Henry Kissinger schlicht absurd war.

Das zweifelhafte Unternehmen Rambouillet

In Rambouillet lief es zunächst ganz und gar nicht nach Wunsch des Westens. Die UCK-Chefs verhielten sich äußerst unkooperativ, denn sie wollten bis zuletzt nicht glauben, wie ehrlich es die Nato mit ihnen meinte. Joschka Fischer flog nach Rambouillet, um sie auf Linie zu bringen – vergeblich. Selbst US-Außenministerin Madeleine Albright kniete zunächst förmlich vor den UCK-Rebellen und drohte ihnen andererseits: „If you don’t say ‘Yes’ now, there won’t be any Nato ever to help you!” Noch am Vorabend des letzten Konferenztages verweigerte die „misstrauische“ UCK ihre Zustimmung zum Ultimatum des Westens, womit dessen Bombenstrategie hinfällig geworden wäre. – Aber es sollte letztlich klappen, ein Österreicher, Wolfgang Petritsch, hatte in letzter Sekunde für den Umschwung gesorgt und die UCK von den „ehrlichen Absichten“ der NATO überzeugt.

Damit war der Weg frei: 78 Tage und Nächte lang bombardierten die 19 Nato-Staaten im Frühling 1999 militärische und zivile Ziele in Jugoslawien. Sie warfen in 38.000 Angriffen 20.000 Tonnen Sprengstoff ab, töteten nach eigenen Angaben tausende Menschen und zerstörten die gesamte Infrastruktur des Landes: Fabriken und Brücken, Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten, Stromversorgung und Telekommunikation. Dennoch gerieten die Luftschläge zum Fiasko – sie lösten kein einziges Problem, kosteten aber tausende Unschuldige das Leben und beraubten Millionen auf Dauer ihrer Existenzgrundlagen –, wurden aber doch als Erfolgsstory gefeiert. Die Führer der UCK erhielten, was man ihnen in Rambouillet offenbar für ihr Wohlverhalten versprochen hatte: die Macht über das Kosovo, das sie vor den Augen der Nato in ein Inferno verwandelten, in dem Mord und Totschlag, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel an der Tagesordnung sind, und in dem heute der Rassismus wie in keinem anderen Land der Welt allgegenwärtig ist. Dennoch stellte EU-Außenpolitiker Javier Solana Ende Februar 2004, nach einem Besuch im Kosovo, befriedigt fest: „Der Fortschritt überall in der Provinz ist offensichtlich.“

März 2004: Albanische Lügen für das Pogrom an Serben

März 2004: Die ganze Welt blickte für ein paar Tage wieder einmal in das Kosovo. Was war geschehen? Noch am Montag, dem 15. März 2004, herrschte Alltag im Kosovo. Um 19.00 Uhr dieses Tages wird in der Nähe von Pristina Jovica Ivic, ein 18-jähriger Serbe, aus einem fahrenden Auto angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Serben in Gracanica protestieren lautstark auf der Straße. UNMIK und KFOR, also ziviler und militärischer „Arm“ der UN-Präsenz im Kosovo, riegeln die Gegend ab. Der oder die Attentäter können nicht ermittelt werden. Die Straßensperren werden aufgehoben. Unsere Öffentlichkeit erfährt nichts von dem Vorfall. Kosovarischer Alltag, wie gesagt.

Tags darauf, am Dienstag um halb vier Uhr nachmittags, kommt in der Nähe der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica ein Albanerjunge nach Hause gerannt. Er berichtet seinen Eltern, dass er mit drei Freunden in den eiskalten Fluss Ibar gesprungen sei, um diesen zu durchschwimmen. Seine drei Kameraden seien sofort von den starken Fluten erfasst und mitgerissen worden, nur er selbst habe sich ans andere Ufer retten können. Unmittelbar darauf wird eine groß angelegte Suchaktion gestartet, an der sich auch internationale Polizisten beteiligen. Kurz vor Mitternacht findet man flussabwärts einen der vermissten Jungen. Er ist tot.

In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages, des Mittwochs, wird eine weitere Kinderleiche aus dem Fluss gezogen. Am selben Vormittag verbreiten albanische Fernseh- und Radiostationen im Kosovo pausenlos die Meldung, dass drei albanische Kinder von Serben in den Tod getrieben worden seien. Einmal heißt es, eine serbische Bande habe die Albanerkinder in den Fluss gehetzt, dann ist von serbischen Jugendlichen die Rede, in anderen Meldungen von einem serbischen Hund.

Der US-Nachrichtensender CNN übernimmt diese Meldungen prompt. Noch in den Vormittagsstunden des Mittwochs bricht im ganzen Kosovo ungehemmte Gewalt aus. In dutzenden Städten und Orten, überall dort im Kosovo, wo noch Serben und andere Nichtalbaner in Enklaven und abgeriegelten Vierteln leben. Die Gewalt läuft allerorts nach demselben Schema ab: Ein aufgebrachter, oft vieltausendköpfiger Mob rottet sich zusammen und marschiert schwer bewaffnet auf die nichtalbanischen Ghettos los. Soweit diese von KFOR-Soldaten beschützt werden, werden die Militärposten attackiert und an vielen Orten buchstäblich in die Flucht gejagt. Steine fliegen, Kalaschnikows knattern, Hand­granaten und Molotow-Cocktails treffen Häuser und Autos. Kirchen und Klöster werden in Brand gesteckt oder demoliert. Die Betroffenen – vorwiegend Serben, aber auch Hunderte Roma – sind zumeist völlig wehrlos, sie verschanzen sich in Gebäuden, fliehen in KFOR-Unterstände oder in Felder und Wälder. Nur in Kosovska Mitrovica sind die Serben stark genug, sich zu wehren, nur dort kommt es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Serben und Albanern. Die Kämpfe dauern die ganze Nacht an und gehen auch am nächsten Tag weiter.

Ein Albaner-Junge sagt die Wahrheit – aber Fakten können geplante Pogrome nicht verhindern

Es wiederholt sich, was sich im Juni und Juli 1999 im Kosovo abgespielt hat. Damals wurden nach derselben Methode Zehntausende Häuser im Kosovo zerstört, zahllose Menschen getötet und Hunderttausende – die genaue Zahl ist noch immer umstritten – für immer vertrieben. Auch Dutzende orthodoxe Kirchen und Klöster wurden schon damals niedergebrannt. All dies vor den Augen der Nato. Genau das schwebte den Organisatoren des jüngsten Pogroms wieder vor. Es sollte nun offenbar zu Ende gebracht werden, was damals so „erfolgreich“ begonnen worden war.

Ab Donnerstag, den 18. März 2004, überschlagen sich die Meldungen auf allen Kanälen: Obwohl Derek Chappell, Sprecher der UNO-Polizei im Kosovo, schon am Mittwoch Abend verlautbart hatte, dass der überlebende Albanerjunge ausgesagt habe, dass er und seine Freunde den Fluss ganz alleine überqueren wollten, ohne also von jemandem getrieben worden zu sein, wird dieser tragische Unfall in allen Berichten als Auslöser der Unruhen erwähnt. Reflexartig nimmt die Öffentlichkeit wieder einmal zur Kenntnis, dass die Serben eben keine Ruhe geben und sie daher erneut die Rechnung präsentiert bekommen.

Veton Surroi, der Herausgeber der kosovo-albanischen Tageszeitung „Koha Ditore“, bezeichnet das albanische Pogrom als „offensichtlich organisiert und orchestriert“. „Das Ziel”, so der bekannte albanische Intellektuelle weiter, „ist die Verunsicherung und Vertreibung der serbischen Bevölkerung durch Zerstörung ihrer Häuser und Kirchen.“ Auch Harri Holkeri, der oberste UNMIK-Chef, spricht anfangs von einem offenbar lange vorbereiteten Plan. „Nichts im Kosovo“, so Holkeri wörtlich, „passiert spontan.” Admiral Gregory Johnson, der Nato-Chef für Südeuropa, wird sogar noch deutlicher, er spricht von „organised and orchestrated actions of the Albanians“. Und Johnson wörtlich weiter: „Es ist eine heuchlerische Lüge, von einem innerethnischen Konflikt zu sprechen. Was im Kosovo passiert, muss als Pogrom gegen ein Volk und seine Geschichte genannt werden.“

Ein Menschenrechtspräsident verbreitet Propagandalügen zur Aufwiegelung

Im Laufe des Freitags kehrt langsam wieder Ruhe ein im Kosovo. Mehrere westliche Staaten beschließen, zusätzliche Soldaten zu entsenden. Man begreift, dass es ein Fehler war, die anfänglich 44.000 KFOR-Soldaten auf zuletzt 18.000 Mann abgebaut zu haben. Der Sonntag beginnt mit einer Überraschung: Der serbische Sender B92 meldet die Verhaftung des Kosovo-Albaners Halid Berani durch die UNO-Polizei im Kosovo. Halid Berani ist Präsident einer Organisation mit dem wohlklingenden Namen: „Council for protection of human rights and freedoms in Kosovo“, zu Deutsch: „Rat zum Schutz von Menschenrechten und Freiheit im Kosovo“. Die UNMIK beschuldigt ihn, die Falschmeldungen über die drei ertrunkenen Kinder verbreitet zu haben. Umfangreiches Material sei im Haus Beranis beschlagnahmt worden. Der Sender B92 schließt seinen Bericht mit der Feststellung, der heutige Menschenrechtspräsident sei aktives Mitglied der UCK gewesen.

Am Sonntagabend scheint dann wieder der Alltag im Kosovo einzukehren: Der UNO-Missionschef Harri Holkeri erklärt in einem Interview, der Begriff „ethnische Säuberung“ sei für die Vorfälle der vergangenen Woche „zu hoch gegriffen“. Und wörtlich weiter: „A couple of Serbian Orthodox Churches have been set on fire“ – „ein paar serbisch-ortho­do­xe Kirchen wurden angezündet“.

War das alles? Serben in Belgrad protestieren gegen diese Verharmlosung und fordern eine Richtigstellung, widrigenfalls den Rücktritt Holkeris. Unterdessen meldet sich Ibrahim Rugova, der Präsident des Kosovos, zu Wort: Die Vorfälle, so Rugova, hätten gezeigt, dass nur die Unabhängigkeit des Kosovos den Frieden bringen könne – also eine fortgesetzte Kampfansage des „Balkan-Gandhis“.

Zweifelhafte Rolle der Medien

Die Botschaft der internationalen Medien ist bald klar: Beide sind schuld! Eine krasse Verzerrung der Tatsachen, aber immerhin schon ein kleiner Fortschritt, denn bislang war fast stets nur von serbischen Nationalisten die Rede. Dasselbe gilt für die stereotyp wiederholte Umbenennung des albanischen Pogroms in „Zusammenstöße zwischen Albanern und Serben“. Zusammenstöße gab es ausschließlich in Kosovska Mitrovica. In allen anderen etwa dreißig Städten und Ortschaften waren die angeblichen Zusammenstöße regelmäßig eine Jagd albanischer Krimineller auf einzelne Serben. In Prizren, wo das Hauptquartier des deutschen KFOR-Kontingents residiert, lebten bis März 1999 insgesamt 70.000 Albaner, l30.000 30.000 Serben und zahlreiche Angehörige von fast einem Dutzend weiterer Nationalitäten. Nach den Nato-Bomben mussten fast alle Nichtalbaner aus der Stadt. Vor dem Pogrom von 2004 standen 100.000 Albaner ganzen 63 Serben gegenüber, danach war die Stadt „serbenrein“. –  Zusammenstöße?

Nahezu jeden Tag seit dem Einmarsch der Nato im Kosovo 1999 kam es dort zu Gewalttaten – und das ist nicht im Mindesten übertrieben. Es wurde nur kaum darüber berichtet. Der Westen steht heute hilflos vor dem Desaster, das er selbst anrichtete. Die Lage im Kosovo 2004 spottet jeder Beschreibung. Angehörige nichtalbanischer Minderheiten können ihre Häuser, bzw. Wohnviertel nicht ohne Begleitung bewaffneter KFOR-Soldaten verlassen. Kinder müssen mit KFOR-Bussen zur Schule gebracht werden. Hausfrauen fahren ebenfalls mit KFOR-Fahrzeugen zum Einkaufen. Arbeitsplätze gibt es so gut wie keine. Die tägliche Angst vor Mord- und Brandanschlägen ist enorm, die Lebensperspektiven sind gleich null. Viele Nichtalbaner bleiben nur deshalb im Kosovo, weil sie dort wenigstens nicht verhungern, denn UNO, OSZE und zahllose private Hilfsorganisationen sorgen dafür, dass es wenigstens genug zum Essen gibt.

Ich habe ständig Kontakt mit Bekannten. Viele befürchten, dass das Märzpogrom der Auftakt für die endgültige Vertreibung aller verbliebener Nichtalbaner aus dem Kosovo war. „Rache“ – mit diesem Zauberwort wird schon seit Jahren um Verständnis für die Übergriffe albanischer Extremisten geworben, für Massenvertreibung, für Mord, für Terror, für tausendfache Brandstiftung. Verantwortlich für all diese Verbrechen sind Extremisten, die schon seit Mitte der neunziger Jahre ein ethnisch reines albanisches Kosovo herbeibomben wollten. Auch damals hat man deren Verbrechen mit dem Wort „Rache“ schöngeredet. Trotz all der unbestrittenen Probleme war das Kosovo zu dieser Zeit  im Vergleich zu heute jedoch ein multikulturelles Paradies. Leider haben sich inzwischen die Mächte im Westen mit Verbrechern verbündet.

Perspektiven für das Kosovo? Man hat alle denkbaren Lösungsvarianten x-mal durchgespielt: eine Teilung des Kosovos, eine völlige Abtrennung des Kosovos von Serbien, die Wiederherstellung der serbischen Souveränität, ein Protektorat des Europarates und was sonst noch alles. Es gibt keine Lösung, die nicht eine Unzahl neuer Probleme schaffen würde. Die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der albanischen Mehrheit mit den anderen Völkern im Kosovo wurde ins Reich der Phantasien geschossen.

Kosovo: Reisetipps für Lebensmüde

Die jüngsten Ereignisse in und um Serbien haben vermehrte Aufmerksamkeit auf das Kosovo gerichtet, auch ein Wiederaufleben von Berichten bewirkt, die ganz im Mainstream liegen und die Wirklichkeit im Kosovo vollständig verzerrt darstellen. Diese Ereignisse waren die Aufnahme in die Partnerschaft für den Frieden im Dezember 2006. Der Wahlsieg des „demokratischen Blocks“ im Januar 2007. Der Ahtissaari-Plan einer „kontrollierten Unabhängigkeit“ für das Kosovo vom März 2007. Die Wiederaufnahme der Assoziierungsverhandlungen im Juli 2007.

Wie die Wirklichkeit im Kosovo aussieht, kann man beispielsweise aus dem Umgang mit Orts- und Straßenschildern erahnen: Ich habe im Kosovo, außerhalb serbischer Zentren oder Enklaven, kein einziges entzifferbares serbisches Wort gesehen. Mitunter ist zu lesen, dass „nur ein lebensmüder Albaner seinen Fuß in serbisch dominiertes Gebiet setzen“ würde. Das ist die Renaissance des alten Bilds der Serben als blutrünstige Banditen. Entsprechend erscheinen Albaner als die wehrlosen und „traumatisierten“ Opfer der Serben.

Das glatte Gegenteil davon trifft weitaus eher zu. Nur ein lebensmüder Serbe wird seinen Fuß in albanisches Gebiet setzen. Umgekehrt ist das absolut kein Problem, wie ich aus eigenem Erleben weiß: Letzthin schlief ich schlecht in meinem Hotelzimmer im serbischen Teil von Kosovska Mitrovica und ich ging um 4 Uhr früh hinunter ins Lokal, um nach einem Aspirin zu fragen. Da war mutterseelenallein ein junges Mädchen an der Theke; ich kam mit ihr ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie Albanerin war. Ich fragte sie aus. Ihr Leben hier schien die normalste Sache der Welt zu sein. Man zeige mir ein einziges serbisches Mädchen, das in einem albanischen Restaurant oder Hotel angestellt ist, und ich werde nie mehr ein Wort gegen den albanischen Nationalismus verlieren. Aber es gibt mit Sicherheit kein einziges, jedenfalls kein lebendes.

Am 28. Juni 2007 brachte Phoenix einen langen Bericht über das Kosovo. Ich kenne dessen Autor, wahrlich kein blinder Serbenfreund. Er zeigte ein ausführliches Interview mit einem albanischen Gastwirt in dessen Lokal, das sich mitten im serbischen Teil von Kosovska Mitrovica befindet. Man sah Gäste, Albaner wie Serben. Man zeige mir ein einziges serbisches Gasthaus im albanisch dominierten Kosovo, und ich werde nie mehr ein Wort gegen den albanischen Nationalismus verlieren. Es gibt keines, jedenfalls keines, das nicht zertrümmert oder abgefackelt ist.

Wer jetzt ins Kosovo fährt, möge einmal seinen albanischen Begleitern sagen, dass er gern in ein serbisches Gasthaus gehen würde. Schon für diese Bitte braucht man einigen Mut. Oder man gehe zur Tankstelle und sage etwa die serbischen Wörter „dobro“ (gut) oder „hvala“ (danke). Da knistert es sofort, der fremde Gast zieht alle Blicke auf sich, und ich kann ihm nur raten, dann schnell ein paar deutsche Sätze zu sagen, sonst könnte es leicht „brenzlig“ werden. Ich habe dies alles selbst mehrfach probiert, aber auch das Gegenteil erlebt: Zu Ostern 2007 war ich mit einer Gruppe zwei Tage lang im serbischen Orahovac und Velika Hoca. Die ganze Zeit war ein Albaner bei uns, das war die selbstverständlichste Sache der Welt.

Wann endet endlich d

le Geduld mit diesen aufgehetzten Banden?Das albanische Pogrom von 2004 gegen die Serben kann niemand ungeschehen machen, aber viele wollen es verharmlosen: „Einige Häuser“ seien abgebrannt worden – es waren knapp Tausend. Weit über zehntausend Menschen wurden vertrieben, selbst KFOR-Soldaten mussten flüchten. Es gab 20 oder 30 Tote, die offiziellen Zahlen sind widersprüchlich. Auch KFOR-Soldaten kamen seinerzeit ums Leben. Über 30 Kirchen und Klöster sind niedergebrannt worden. Und dieser rassistische, nationalistische Gewaltausbruch ge­schah unter den Augen der internationalen Gemeinschaft.

So etwas wird weltweit relativiert mit dem albanischen Wunsch nach Unabhängigkeit. Natürlich verurteilt man das Pogrom, erklärt es aber umgehend damit, dass eben die albanische Geduld langsam zu Ende gehe, was man ja doch irgendwie verstehen müsse. Wann endet endlich die internationale Geduld mit diesen aufgehetzten Banden, vor denen eine ganze Armada von Soldaten aus 36 Ländern jede serbische Siedlung beschützen muss? Auch jedes einzelne nichtalbanische Schulkind muss Tag für Tag von der Haustüre abgeholt werden, um es im gepanzerten Wagen zur Schule zu bringen und später dann wieder nach Hause. Doch davon ist weltweit nichts zu lesen.

Ich war zu Ostern auch in Decani, in dem von italienischen KFOR-Soldaten beschützten Kloster. Vier Tage vor meinem Besuch wurde wieder einmal eine Granate auf das Kloster abgefeuert. Es war der 39. Granatenangriff, bezeugt von einer ganzen Kompanie Italiener, die mit Panzern und viel Stacheldraht das Kloster rund um die Uhr bewacht. Ein Kosovo, in dem solches möglich ist, will unabhängig sein? Ein geradezu irrsinniges Begehren!

Die Kosovo-Albaner sind kollektives Opfer der Mord- und Hetzkampagnen einer Gruppe von kriminellen, fanatisch nationalistischen und rassistischen Terroristen. Ein Albaner, der da nicht voll mitzieht, schwebt in permanenter Lebensgefahr. Dazu kommt die internationale antiserbische Stimmung, die dem albanischen Opferwahn seit 20 oder mehr Jahren ständig neue Nahrung verleiht. Diese Anti-Stimmung heizt sich immer wieder an dem geteilten Mitrovica auf. Ich habe die Grenze zwischen serbischem und albanischem Teil schon oft passiert, in beiden Richtungen, auf der Durchreise mit dem PKW oder mal eben zu Fuß auf einem abendlichen Spaziergang. Die Serben da drüben sind im Durchschnitt nicht halb so fanatische Nationalisten und Rassisten wie die Albaner.

Welchen Schluss zog die internationale Gemeinschaft aus diesem Desaster?

Ein früherer UNMIK-Chef, der Deutsche Michael Steiner, hat die Formel geprägt: „Standards vor Status“. Das sollte heißen, „jetzt schafft erst einmal ein paar jener politischen, sozialen und rechtlichen Standards, die man von jedem unabhängigen Staat erwartet, dann reden wir vom Status“ des Kosovos. Und da gab es dann eine ganze Liste von Standards, zum Beispiel den, dass jedermann in einem eventuell unabhängigen Kosovo leben können muss, ohne Tag für Tag fürchten zu müssen, eine Kugel in den Kopf oder das Haus abgebrannt zu bekommen. Oder, dass die mit Waffengewalt vertriebenen Menschen – keineswegs nur Serben – alle wieder zurückkehren können. Dies und anderes hieß „Standards vor Status“.

Das sind Dinge, die wirklich das allermindeste darstellen, was man von einem Staatsgebilde fordern muss. Und was ist geschehen? Schlicht nichts! Nicht ein einziger dieser Standards wurde erfüllt, es gab nicht einmal die geringste Verbesserung der Lage. Welchen Schluss zog die internationale Gemeinschaft aus diesem Desaster? Man vergaß die Standards vollständig und redet nur noch vom Status. Kein einziger Kommentator oder „Experte“ kommt heute mehr auf die Idee zu fragen, was für ein kriminelles Gemeinwesen da anerkannt werden soll. Wenn ich nicht wüsste, dass es noch ein paar Medien gibt, etwa das EURASISCHE MAGAZIN, die die Dinge ähnlich sehen wie ich, würde ich längst an meinem Verstand zweifeln.

Letzthin traf ich in Travnik (Bosnien-Herzegowina) eine EU-Abgeordnete, eine Grüne, gut aussehend, dyna­misch und eloquent. Sie wirkte angeblich drei volle Jahre als Bürgermeisterin von Pec im Kosovo. Ich fragte sie, was sie denn zu den katastrophalen Lebensbedingungen der Leute in den Ghettos sage? Mehr als ein „na, so schlimm ist es nicht“, habe ich aus ihr nicht herausgebracht. Und solche Leute stehen dann vor den Kameras und erklären, dass die Geduld der Albaner bald zu Ende gehe. Man verfällt of­fen­bar allzu leicht dem (fraglos vorhandenen) albanischen Charme, übersieht ganz, welch verblendete, ja verrückte Rassisten man vor sich hat. Dabei muss man nur ganz wenig an der Freundlichkeit kratzen und es kommt die rassistische Bestie unverhüllt zum Vorschein, die jeden Mord und jede Vertreibung absolut gut heißt.

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Kurt Köpruner, geboren 1951 im österreichischen Bregenz am Bodensee, lebt seit 1989 in Deutschland, wo er eine Maschinenfirma leitet und mit dieser zahlreiche Geschäftskontakte zu den Regionen Ex-Jugoslawiens unterhält. Stets politisch interessiert, hat Köpruner sich auf dem West-Balkan umgeschaut und seine kritische Sicht der dortigen Zustän­de und Entwicklungen, dazu auch der Rolle der internationalen Gemeinschaft in dieser Krisenregion 2001 in dem Buch „Reisen ins Land der Kriege. Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien“, Diederichs Verlag, 352 Seiten, gebunden, ISBN 3-7205-2413-2 ausgebreitet. Das Buch war ein verdienter Erfolg, erlebte in Deutschland mehrere Auflagen und wurde ins Serbische und Japanische übersetzt.

„Es ist offenbar Köpruners Absicht, Misstrauen zu stiften, wenn allzu einfache Erklärungen für komplexe Ereignisse geboten werden“, schrieb der frühere Berliner Senator für Wissenschaft und Forschung und ehemalige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz in einem Vorwort für das Buch. Und er erläuterte das „Erfolgsgeheimnis“ des Autors: Köpruner ist kein „Balkanexperte“, er steht „mit einem durchschnittlich informierten Leser auf der gleichen Stufe“, tritt nicht als „Lehrmeister“ auf, lässt „die Leser an seinen wach­sen­den Erfahrungen teilnehmen“ – in der Form eines „schlicht (und vorzüglich) erzählten Erlebnisberichts“.

4 Antworten

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