Lübeck – Hohe Ehrung für Christa Nonkovic aus Lübeck: Peter Harry Carstensen zeichnete die 58-Jährige mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus.
Der Beginn von Christa Nonkovic’ langer und engagierter ehrenamtlicher Tätigkeit war ein Schicksalsschlag im eigenen Leben. 1985, Nonkovic war gerade 35 Jahre alt und junge Mutter, wurde bei ihr Multiple Sklerose diagnostiziert. „Das war damals ein ziemlicher Hammer für mich“, erinnert sich die heute 58-Jährige. Wie es mit ihrem Leben weitergehen würde, das wusste sie damals noch nicht. Aber von einer Sache war die Lübeckerin aus tiefstem Herzen überzeugt: „Es wird weiter gehen, es muss ja irgendwie.“ Eine optimistische Einstellung, die sie nicht nur für sich selbst bewahrt hat, sondern in den vergangen 25 Jahren auch an viele andere vermittelt hat, die ihre Bürde teilen. Gestern wurde sie dafür von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
„Christa Nonkovic hat die Entwicklung des Landesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft maßgeblich mit beeinflusst“, lobte Carstensen in seiner Laudatio. 2001 weitete Nonkovic ihr Engagement in Lübeck auch auf die Kreis- und Landesebene aus und leitet seit 2007 die Zweigstelle des Landesverbandes im Herzogtum Lauenburg mit fünf Selbsthilfe- und Kontaktgruppen. Intensiv setzt sich Nonkovic dort für die Kontakte der Gruppen untereinander ein, stellt aber auch den Kontakt zum Landesverband her. „Als Mitglied des Beratungsnetzwerks ist sie landesweit oft die erste Ansprechpartnerin für Betroffene“, so Carstensen weiter.
Die ehrenamtliche Arbeit spannt Christa Nonkovic zwar sehr ein, bisweilen sogar jeden Tag in der Woche. „Aber das tue ich gern“, sagt die 58-Jährige. „Denn ich will den Betroffenen zeigen, dass man sich auch mit Multipler Sklerose die Lebensqualität bewahren kann.“ Eine Aufgabe, die bei allem Optimismus nicht immer leicht ist. „Denn die Krankheit lässt es einen nicht vergessen, dass man krank ist“, weiß Nonkovic aus eigener Erfahrung nur zu gut. Obwohl das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose der Medizin bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt ist, sind die Ursachen trotz großer Forschungsanstrungen noch immer unbekannt. Die Krankheit des zentralen Nervensystems gilt noch immer als unheilbar.
Neben Nonkovic zeichnete Carstensen im Audienzsaal des Rathauses noch drei weitere verdiente Schleswig-Holsteiner mit dem Orden aus. „Das Land wäre überhaupt nicht in der Lage, das zu organisieren, was das Ehrenamt in Schleswig-Holstein leistet“, lobte Carstensen. „Und wenn wir noch mehr Nachahmer wollen, brauchen wir solche Vorbilder wie Sie.“
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