
SOK AKTUELL
Informationsdienst der Kommission Kirche und Gesellschaft der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa
24. Oktober 2008
Kosovo: Unbekannte schießen auf serbische Flüchtlinge
Patriarch Alexei II.: Gewaltsame Abspaltung Kosovos und Nobelpreis für Ahtisaari ungerecht
Hakenkreuz in Kroatien, Halbmond in Bosnien: Graffiti auf Eigentum der SOK
Neue Kirche in Bosnien-Herzegowina
Metropolit Amfilohije empfängt neuen Botschafter Österreichs
Neue Kirche in Serbien
Kirchengemeinde Hannover lädt zu Glaubensgesprächen ein
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Kosovo: Unbekannte schießen auf serbische Flüchtlinge
(PRISTINA) Unbekannte haben am Mittwoch vergangener Woche auf Serben geschossen, die im Rahmen einer Aktion des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und des Dänischen Flüchtlingsrates den Friedhof im Dorf Dvorane in der Gemeinde Suva Reka im Kosovo-Metohija besucht haben. Der Sprecher der kosovarischen Polizei für die Region Prizren, Hazir Berisa, bestätigte den Vorfall. Er sagte, dass auf Serben „aus unmittelbarer Nähe“ geschossen worden sei. Es seien vier Schüsse abgefeuert worden, Verletzte habe es aber nicht gegeben, fügte Berisa hinzu. Er erklärte, dass sechs Serben den Friedhof besucht hätten. In ihrer Begleitung haben sich Angehörige der kosovarischen Polizei aus Suva Reka sowie Vertreter der Friedenstruppe KFOR (Kosovo Force) und UNHCR befunden. Die kosovarischen Polizisten und die KFOR-Soldaten haben den Besuch abgebrochen und die Serben nach Prizren transportiert.
Der Minister für Kosovo-Metohija in der Regierung Serbiens, Goran Bogdanovic, verurteilte den Vorfall.
Laut Berichten von KIM Radio und Fonet hatten die sechs Serben vor, ihre Dörfer zu besuchen, die sie vor neun Jahren verlassen mussten.
Patriarch Alexei II.: Gewaltsame Abspaltung Kosovos und Nobelpreis für Ahtisaari ungerecht
(MOSKAU) Der Patriarch von Moskau und Ganz Russland, Alexei II., hat am Donnerstag vergangener Woche gesagt, dass das „Nein“ Russlands und der Russischen Orthodoxen Kirche für die gewaltsame Abspaltung Kosovos von Serbien immer eindeutig gewesen sei. „Wir finden das ungerecht, wie wir auch die Verleihung eines internationalen Friedenspreises an Herrn Ahtisaari, dessen Plan zur gewaltsamen Wegnahme Kosovos von Serbien beigetragen hatte, ungerecht finden“, sagte der russische Patriarch im Gespräch mit dem serbischen Botschafter in Russland, Stanimir Vukicevic. Der Botschafter dankte dem Patriarchen und der Russischen Orthodoxen Kirche für ihre Unterstützung und die Sorge um die serbischen orthodoxen Heiligen Stätten im Kosovo. Patriarch Alexei II. erinnerte daran, dass er auch auf einer Sitzung des Europarates in Straßburg sein Bedauern geäußert habe, dass das Schicksal Kosovos Menschen bestimmen, die nie im Kosovo gewesen seien. „Man soll wissen, was das Kosovo dem serbischen Volk bedeutet: Das ist heiliges Land, unter anderem auch nach der Zahl der Kirchen und Klöster“, sagte das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche.
Hakenkreuz in Kroatien, Halbmond in Bosnien: Graffiti auf Eigentum der SOK
(SIBENIK / KROATIEN) In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober haben Unbekannte auf der Eingangstür des Bischofssitzes der Serbischen Orthodoxen Diözese von Dalmatien in Sibenik ein Hakenkreuz und ein kroatisches faschistisches Symbol gemalt. Der Informationsdienst der Diözese erinnert daran, dass solche Vorfälle sowohl in Sibenik als auch auf dem Rest des Territoriums der Diözese immer häufiger stattfinden. Die Drohgraffiti seien ein Zeichen dafür, dass die Zeit gekommen sei, dass der Rechtstaat handele und solche Vorfälle bestrafe, heißt es in einer Mitteilung der Diözese Dalmatien. Die Vorfälle bedrohen die Freiheit und schüren religiöse und ethnische Intoleranz, was nach kroatischer Verfassung „offiziell verboten“ sei, wird in der Mitteilung betont.
Ein aktuelles Bild zu dieser Meldung ist unter
http://www.spc.yu/sr/system/files/u5/2008/sibenik_0.jpg
abrufbar.
Auch in Bosnien wurde eine serbische orthodoxe Kirche mit offensichtlich drohend gemeiten Graffiti beschmiert: Unbekannte malten einen Halbmond auf der Kathedrale der Entschlafung der Gottesmutter in Tuzla, dem alten Sitz der Diözese von Zvornik-Tuzla, deren Bischof heute in Bijeljina seinen Sitz hat.
Neue Kirche in Bosnien-Herzegowina
Allen interreligiösen und interethnischen Spannungen zum Trotz (s. Artikel oben) hat Bischof Vasilije von Zvornik-Tuzla am vergangenen Sonntag eine neue Kirche in Crno Blato bei Tuzla geweiht. Das neue Gotteshaus wird der Heiligen Gottesmutter Tricheroussa gewidmet werden. An der Zelebration der Hl. Liturgie im Anschluss an die Weihe nahm auch Metropolit Nikolaj von Dabar-Bosnien, der ranghöchste serbische orthodoxe Oberhirte in Bosnien-Herzegowina, teil. Neben den Gläubigen der SOK aus Tuzla, Crno Blato sowie den Pfarreien von Piperi und Bijeljina wohnten auch Vertreter anderer Konfessionen der Weihe bei: Unter anderem waren Fra-Zdravko Andjic, Guardian des Franziskanerklosters der Heiligen Apostel Petrus und Paulus sowie Vlatko Rosic, Direktor des Katholischen Schulzentrums „Hl. Franziskus“ in Tuzla anwesend. Auch der kroatische Generalkonsul in Tuzla, Josip Juras, und einige Vertreter der Kommunalpolitik nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Metropolit Amfilohije empfängt neuen Botschafter Österreichs
(BELGRAD) Metropolit Amfilohije von Montenegro, der den erkrankten Serbischen Patriarchen Pavle I. vertritt, hat am vergangenen Freitag den neuen Botschafter Österreichs in Belgrad, Clemens Koja, empfangen. Im Laufe des Gesprächs wurden die guten Beziehungen der SOK mit Österreich, einem Land, in dem viele Serben wohnen, betont. Der Metropolit dankte dem Botschafter für die Möglichkeit, orthodoxen Religionsunterricht in Österreich abzuhalten. Er erinnerte aber auch an die Leiden und die kontinuierliche Vertreibung der Serben aus dem Kosovo-Metohija, die mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der südlichen serbischen Provinz fortgesetzt werde und volle Legitimität bekomme.
Die in Österreich lebenden orthodoxen Serben gehören der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa an, die auch Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz umfasst.
Der neue österreichsche Botschafter in Belgrad ist promovierter Jurist. Er studierte auch Theologie und Philosophie. Zuvor hatte er im österreichischen diplomatischen Dienst in Warschau, Rom und Madrid gedient.
Neue Kirche in Serbien
(VALJEVO) Die mittel-westserbische Diözese Valjevo hat seit dem 12. Oktober eine neue Kirche: An diesem Tag wurde im Dorf Cvetanovci bei Ljig das neue, der Versammlung des Hl. Erzengels Gabriel gewidmete Gotteshaus geweiht. Die Weihe zelebrierte der serbische orthodoxe Bischof Milutin von Valjevo. Danach wurde die Hl. Liturgie zelebriert. Im Anschluss fand ein Kulturprogramm statt.
Der Dank der Diözese Valjevo und der Kirchengemeinde Cvetanovci für die Unterstützung des Kirchenbaus gilt insbesondere der Direktion für Aufbau und Entwicklung der Region Kolubara, der Gemeinde Ljig sowie mehereren Unternehmen aus der Gegend.
In Cvetanovci sind Kirchen seit mehr als zwei Jahrhunderten belegt. Es handelte sich aber hierbei um Holzkirchen, von denen man nicht weiß, ob sie umgesiedelt oder verbrannt wurden. Die letzte Kirche war in einem Erdbeben im Jahr 1998 so stark beschädigt worden, dass sich die Notwendigkeit eines neuen Gotteshauses abzeichnete. Die alte Kirche wurde jedoch nicht zerstört. Der neuen Kirche in Cvetanovci steht nach der Weihe noch die Ausmalung mit Fresken bevor.
Kirchengemeinde Hannover lädt zu Glaubensgesprächen ein
(HANNOVER) Die Serbische Orthodoxe Kirchengemeinde Hannover lädt in diesem Herbst zu einer deutschsprachigen Reihe von Glaubensgesprächen ein. Man wird sich an fünf Abenden, jeweils freitags, mit dem Thema „Schöpfung und Vollendung“ beschäftigen. Das erste Gespräch in der Reihe fand bereits am Freitag vergangener Woche statt. Fortgesetzt wird die Reihe am kommenden Freitag, dem 31.10. Die folgenden Termine sind 14.11., 28.11. und 12.12., jeweils um 18.00. Die Adresse der Gemeinde und des Hl.-Sava-Kirchenzentrums der SOK in Hannover lautet Mengendamm 16c, 30175 Hannover (nahe Station Vier Grenzen, Linien 3 und 7 mit Richtungen Altwarmbüchen und Lahe). Die Abende sind so konzipiert, dass vorerst ein Vortrag zum gegebenen Thema gehalten wird, wonach die Diskussion folgt.
SOK AKTUELL
Informationsdienst der Kommission Kirche und Gesellschaft der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa
Mengendamm 16c
D-30177 Hannover
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