FORMATIERTE VERSION IM ANHANG
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SOK AKTUELL
Informationsdienst der Kommission Kirche und Gesellschaft der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa
3. Juli 2008
St.-Veits-Tag im Kosovo-Metohija
Kosovo-albanische Polizei schlägt protestierende Serben zusammen
Gesundheit von Patriarch Pavle „sichtbar gut“
Überreste mittelalterlicher Kirche entdeckt
Metropolit Amfilohije empfängt Botschafter Zyperns
Bischof Vasilije von Zvornik-Tuzla empfängt russischen Botschafter
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St.-Veits-Tag im Kosovo-Metohija
(KLOSTER GRACANICA) Die zentrale Feier des St.-Veits-Tages, an welchem die SOK des in der Schlacht von Amselfeld (Kosovo, 1389) getöteten Fürsten Lazar und der anderen mit ihm Gefallenen gedenkt, hat am vergangenen Samstag im Kloster Gracanica im Kosovo-Metohija stattgefunden. Die Heilige Liturgie zelebrierte mit dem Segen von Patriarch Pavle I. sein Stellvertreter, Metropolit Amfilohije von Montenegro, unter Konzelebration des Diözesanbischofs Artemije von Raszien-Prizren und dessen Vikarbischofs Teodosije von Lipljan. In die Kirche wurde aus diesem Anlass aus Sankt Petersburg eine große Auferstehungsikone sowie eine Ikone des Hl. Johannes von Kronstadt, als „Geschenk und Gebetsschutz“ für die SOK im Kosovo-Metohija gebracht, heißt es in einer Mitteilung des Serbischen Patriarchates.
Nach der Hl. Liturgie pilgerten die Bischöfe, Priester, Mönche und andere Gläubige zum Feld Gazimestan auf dem Amselfeld (Kosovo Polje), wo die traditionelle Totenandacht für die Soldaten und Heerführer stattfand, die seit der Schlacht von Amselfeld gefallen waren.
Anschließend besuchte Metropolit Amfilohije die Technische Fakultät in Kosovska Mitrovica, wo er einem Festakt aus Anlass des Feiertages beiwohnte. Ebenfalls nahm der Metropolit an der konstitutiven Sitzung der Versammlung Serbischer Gemeinden im Kosovo-Metohija in der Aula der Technischen Fakultät in Kosovska Mitrovica teil.
Danach fuhr Metropolit Amfilohije nach Pec, wo er am darauf folgenden Sonntag im mittelalterlichen serbischen Patriarchatskloster die Heilige Liturgie zelebrierte.
Der Hl. Fürst Lazar Hrebeljanovic, dessen Gedenken die SOK am 28. Juni feiert, wurde 1329 geboren. Sein Vater hatte ein hohes Hofamt beim serbischen König und Kaiser Dusan Nemanjic inne. Auch Lazar selbst wurde Mitglied des königlichen Hofes. 1353 heiratete er Milica, die Tochter des Großfürsten Vratko, der von der Königsfamilie der Nemanjiden abstammte. Nach dem Fall der Nemanjiden wurde Lazar zum bedeutendsten serbischen Fürsten und benutzte in seiner Titulatur sogar den traditionellen Königsnamen Stefan. Seine Politik gilt als ausgesprochen weise. Es gelang ihm, im Jahr 1373 die Patriarchate von Konstantinopel und Pec (heute Kosovo-Metohija) zu versöhnen, die seit der Ausrufung des serbischen Königs Dusan zum Kaiser verfeindet waren. Seit 1380 musste sich Fürst Lazar mit Osmanen konfrontieren. Nach anfänglichen kleinen Schlachten, in denen die serbischen Truppen kleinere Abteilungen osmanischen Heeres besiegen konnten, kam es 1389 zur berühmten Schlacht von Amselfeld (Kosovo Polje). Der osmanischen Sultan Murat I. wurde von einem Serben getötet, Fürst Lazar wurde gefangen genommen und exekutiert. Seine irdischen Überreste wurden aus der Metropoliekirche von Pristina im Kosovo nach Kloster Ravanica, Lazars eigener Stiftung, gebracht. Von der SOK wurde er zum Märtyrer ausgerufen. Später wurden die Reliquien Fürst Lazars über Belgrad und Ungarn nach Srem gebracht, wo sie im Kloster Vrdnik (Nova Ravanica) aufbewahrt wurden. Wegen der Zerstörung serbischer orthodoxer Heiligtümer durch die kroatischen Ustascha im Zweiten Weltkrieg wurden die Reliquien 1942 nach Belgrad gebracht. 1954 entschied das Hl. Konzil der SOK, die Reliquien des Heiligen in seine Stiftung Kloster Ravanica zurückzubringen. Erst im Jahre 1989, aus Anlass des sechshundertsten Jahrestages der Schlacht von Amselfeld und des Martyriums Lazars wurde dies auch vollzogen.
Kosovo-albanische Polizei schlägt protestierende Serben zusammen
(KLOSTER DECANI) Angehörige der kosovo-albanischen Polizei haben am Freitag mehrere Serben im Dorf Borivojce bei Kosovska Kamenica zusammengeschlagen, als diese gegen den Bau einer neuen Moschee auf ihrem Versammlungsplatz protestierten. Dorfvertreter Boza Stanojevic sagte für KiM Radio, dass rund 250 Serben in diesem gemischten, albanisch-serbischen Dorf gegen den Bau der Moschee protestiert hätten. Sie wollten wissen, ob dafür eine Baugenehmiung erteilt worden sei. Das Grundstück werde als Spielplatz und Versammlungsort benutzt. Die Serben würden nach Stanojevics Worten während des Protestes von albanischen Dorfbewohnern und Polizisten angegriffen, die sie mit Knüppeln geschlagen hätten. Stanojevic fügte hinzu, dass man Gespräche mit Vertretern der Gemeinde sowie der Polizei geführt habe sowie dass der Bau der Moschee bis auf weiteres eingestellt werde.
Gesundheit von Patriarch Pavle „sichtbar gut“
(BELGRAD) Am vergangenen Donnerstag besuchte Metropolit Amfilohije von Montenegro nach einer Hl. Liturgie in der Kapelle des Serbischen Patriarchates den Serbischen Patriarchen Pavle im Belgrader Militärkrankenhaus. Patriarch Pavle empfing von ihm die Heilige Kommunion. Danach besuchten auch der serbische Premierminister Vojislav Kostunica und der renommierte Poet Matija Beckovic den Patriarchen.
Vom zuständigen Arzt wurde Metropolit Amfilohije informiert, dass der Gesundheitszustand des Patriarchen „sichtbar gut“ sei.
Überreste mittelalterlicher Kirche entdeckt
(BELGRAD) Archäologen der Universität Belgrad haben am vergangenen Mittwoch Überreste einer mittelalterlichen Kirche auf der Lokalität Postenje in der Gegend von Rascien (Raska) entdeckt. Nach Worten des Projektleiters Dusan Mrkobrad ist die Kirche mehr als fünf Meter lang und vier Meter breit.
Mrkobrad erinnerte, dass die Belgrader Archäologen in den 90er Jahren in Postenje zwei andere Kirchen, einen Palast, eine Kapelle und andere Bauten gefunden haben, die darauf hinweisen, dass in Postenje das Zentrum des mittelalterlichen serbischen Staates Raszien gewesen sei. Die erste steinerne Festung in Postenje sei noch von den Römern im 3. Jahrhundert errichtet und von Kaiser Justinian im 6. Jahrhundert wiederaufgebaut worden. Auf den Fundamenten dieser römischen Festung sei das mittelalterliche Ras gebaut worden, das vom 10. bis zum 12. Jahrhundert das Zentrum der serbischen Staatlichkeit war.
Die serbischen Archäologen Marko Popovic und Jovanka Kalic sind sich über den genauen Ort der Residenzstadt Ras nicht einig: während Kalic Postenje für die richtige Lokalität hält, vertritt Marko Popovic die These, dass das Zentrum des ersten mittelalterlichen serbischen Staates in Gradina bei Pazariste gewesen sei.
Metropolit Amfilohije empfängt Botschafter Zyperns
(CETINJE) Metropolit Amfilohije von Montenegro hat am Montag vergangener Woche den Botschafter Zyperns in Belgrad, Homeros Mavromatis in den Räumen der Kathedrale von Podgorica empfangen. Der Besuch fand im Rahmen des offiziellen Besuches des griechischen Diplomaten in Montenegro statt.
Bischof Vasilije von Zvornik-Tuzla empfängt russischen Botschafter
(BIJELJINA / BOSNIEN-HERZEGOWINA) Am vergangenen Freitag empfing Bischof Vasilije von Zvornik-Tuzla in Doboj den Botschafter der Russischen Föderation in Bosnien-Herzegowina, Konstantin Schuwalow. Es wurde hauptsächlich über die Beziehungen der SOK und der Russischen Orthodoxen Kirche gesprochen. Bischof Vasilije dankte Botschafter Schuwalow, dass die Studenten der SOK russische geistliche Akademien besuchen dürfen. Schuwalow zeigte sich hoffnungsvoll, dass diese Tradition auch in Zukunft fortgesetzt werde. Die beiden Gesprächspartner bezeichneten die bisherige Zusammenarbeit der Regierungen von Bosnien-Herzegowina und Republik Srpska, dem serbischen Landesteil, mit Russland als gut und äußerten ihre Hoffnung, dass sie sich in Zukunft noch verbessern werde.
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