
SOK AKTUELL
Informationsdienst der Kommission Kirche und Gesellschaft der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa
200827. Juni
Bischöfe der SOK sprechen in Straßburg
Neues Pfarrhaus der SOK in Ljubljana
Serbische Bahn finanziert Bauarbeiten am Kloster
Griechenland spendet für die Kathedrale von Sarajevo
Metropolit Nikolaj im Heiligen Land
Vladicin Han bekommt bald seine erste Kirche
Kirche in Bosnien beschädigt
Russische Pilger in Bijeljina
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Bischöfe der SOK sprechen in Straßburg
(STRASSBOURG) Vier Bischöfe der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) nahmen an der Tagung «Der Beitrag der Kirchen und Glaubensgemeinschaften zum Aufbau von dauerhaftem Frieden im Südosten Europas» teil, die am Donnerstag und Freitag vergangener Woche am Sitz des Europarates in Straßburg stattfand: Es waren Erzbischof Jovan von Ohrid sowie die Bischöfe Grigorije von Zahumlje-Herzegowina, Joanikije von Budimlje-Niksic und Porfirije von Eger, der Vikarbischof der Diözese Backa.
In seinem Vortrag zum Thema «Religiöse Gemeinschaften als bedeutender Faktor des Wahrens und der Förderung von Frieden» sagte Bischof Grigorije von Zahumlje-Herzegowina (Trebinje, Südosten von Bosnien-Herzegowina), dass die Religionen und Konfessionen auf dem Balkan «die Schüsselrolle in der Formierung der heutigen ethnischen, nationalen und kulturellen Identitäten» spielen. Da der Missbrauch von Konfession die interethnischen Beziehungen gefährden könne, sei die Verantwortung der Kirche und der Glaubensgemeinschaften für den Aufbau der Toleranz umso größer. Die Zusammenarbeit der religiösen Gemeinden dürfe nicht zum Leugnen der einzelnen religiösen, kulturellen und nationalen Identitäten führen, sondern solle diese «auf positive Weise» vorstellen, sagte der Bischof. Zumeist würden die religiöse und nationale Identität in Konfrontation mit anderen Gemeinschaften konstruiert. In diesen Fällen werde diese Konfrontation als ein Akt des Glaubens oder des Patriotismus augefasst und führe hin zum Fundamentalismus, der in der Region «keiner Glaubensgemeinschaft völlig fremd» sei, so Bischof Grigorije. Daher sei die Pflicht der Kirche und der anderen Glaubensgemeinschaften, aktiv am Aufbau des Zusammenlebens und der Toleranz zu arbeiten, sagte Bischof Grigorije von Zahumlje-Herzegowina. Die religiösen Gemeinschaften können dazu beitragen, dass der Glaube an Gott bestätigt werde, Der von uns freie Persönlichkeiten wünsche, «nicht heilige Krieger, die mit Feuer und Schwert den Glauben verbreiten und Ungläubige bestrafen».
Bischof Joanikije von Budimlje-Niksic (Berane, Montenegro) sagte in seinem Vortrag «Die Verantwortung der Kirchen und Glaubensgemeinschaften für den Aufbau von interreligiöser Harmonie und Frieden in Montenegro», dass die Annäherung von Völkern unterschiedlicher Kulturen und Religionen in der Europäischen Union für die Orthodoxen sehr wertvoll sei. Die EU sollte, wenn sie «das enge Konzept einer pragmatischen Gemeinde ökonomisch reicher Staaten» überwinden und auch zu einer «Gemeinde von geistigen Werten und Errungenschaften» werden wolle, seines christlichen Erbes bewusst bleiben. Die Kirchen und Glaubensgemeinschaften sollen im Rahmen des pluralistischen Systems kreativ mit den Werten und Prinzipien der neuen säkularisierten Gesellschaft kommunizieren, so Bischof Joanikije. Für diejenigen Völker, «die vorwiegend den traditionellen Religionen und Kulturen angehören», seien die Fragen der Religion sowie ihrer historischen Idenität und ihrer Rolle in der Gesellschaft besonders wichtig, sagte der Bischof. Diese Werte schütze die europäische Gesetzgebung. Es sei sein Wunsch, dass alle Prinzipien der europäischen Gesetzgebung hinsichtlich der Kirchen und Glaubensgemeinschaften auch in Montenegro implementiert werden. Bischof Joanikije von Budimlje-Niksic berichtete auch über die schwere Lage der Kirche in diesem Land. Das Verhältnis von Staat und Kirche sei nicht zufriedenstellend geregelt, schilderte er.
In seinem Vortrag mit dem Titel «Erzdiözese von Ohrid – Kirche im 21. Jh. von den Behörden in der Republik Makedonien verfolgt» sprach Erzbischof Jovan von Ohrid über die dramatischen Zustände in seiner Erzdiözese. Er berichtete von der politischen Verfolgung, der er ausgesetzt ist und stellte die Frage, ob der Beitrag Makedoniens zum Aufbau eines dauerhaften Friedens in Südosteuropa in der Nichtanerkennung der Erzdiözese von Ohrid bestehe.
Die Tagung über den Beitrag der Kirchen und Glaubensgemeinschaften zum Aufbau des Friedens in Südosteuropa haben mehrere NGOs und Stiftungen unter der Ägide des Europarates veranstaltet. Unter anderem war auch die Konrad-Adenauer-Stiftung beteiligt.
Neues Pfarrhaus der SOK in Ljubljana
(LJUBLJANA) Am vergangenen Sonntag weihte Metropolit Jovan von Zagreb-Ljubljana nach der Hl. Liturgie in der Hl.-Kyrill-und-Method-Kirche in Ljubljana den Grundstein für das Pfarrhaus der Serbischen Orthodoxen Kirchengemeinde in der Hauptstadt Sloweniens. An der Weihe und dem anschließend Festakt nahmen zahlreiche Würdenträger aus Slowenien, Serbien und der Republik Srpska, dem serbischen Teil von Bosnien-Herzegowina, teil. Unter anderem waren auch der slowenische Premierminister Janez Jansa, der serbische Religionsminister Radomir Naumov, der Premier der Republik Srpska Milorad Dodik und der päpstliche Nuntius in Slowenien, Santos Abril y Castello anwesend. Die symbolische Grundsteinlegung wurde durch Metropolit Jovan, Gemeindepfarrer Peran Boskovic, Premier Janez Jansa und Radoslav Nesterevic, einen der besten slowenischen Basketballspieler, der auch der «Pate» der Kirche ist, vollzogen.
Premierminister Jansa betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Projektes. Metropolit Jovan von Zagreb-Ljubljana zeichnete aus Anlass der Weihe mehrere slowenische Unterstützer des Projektes sowie den päpstlichen Nuntius mit dem Orden der Katarina Kantakuzina Brankovic I. Klasse aus. Der Vatikanischen Bibliothek schenkte der Metropolit über den Nuntius ein Faksimile-Exemplar des Varazdiner Epistelbuches, eines Meisterswerks spätmittelalterlicher Buchkunst. Ein anderes Exemplar gab er dem anwesenden Vertreter des römisch-katholischen Erzbischofs von Ljubljana, Alojzije Uran.
Serbische Bahn finanziert Bauarbeiten am Kloster
(SARAJEVO) Metropolit Nikolaj von Dabar-Bosnien sprach am vergangenen Samstag in Mokra Gora (Serbien) mit Vertretern der serbischen Regierung sowie der Eisenbahngesellschaften Serbiens und der Republika Srpska, des serbischen Landesteils von Bosnien-Herzegowina. Gesprochen wurde über die Finanzierung der Arbeiten an einer Einsiedelei, die zur Kirche ausgebaut werden soll. Vor der Einsiedelei, die sich in einer Höhle befindet, sollte ein Glockenturm gebaut werden. Die Höhle gehörte früher der alten Stadt Dobrun (Krusevo) an und wurde später zur Einsiedelei des gleichnamigen Klosters, das auch heute noch existiert.
Laut Vereinbarung sollten die geplanten Arbeiten von der serbischen Eisenbahngesellschaft finanziert werden. Die Bahn legt derzeit eine touristische Schmalspurbahnlinie zwischen Vardiste und Visegrad an. Auf der Linie befindet sich auch das Kloster Dobrun. Die Bahn soll auch eine Station bei dem Kloster bauen.
Griechenland spendet für die Kathedrale von Sarajevo
(SARAJEVO) Metropolit Nikolaj von Dabar-Bosnien hat am vergangenen Freitag die griechische Botschafterin in Bosnien-Herzegowina, Konstantina Mavroskelidou, empfangen. Die Botschafterin händigte dem Metropoliten eine Spende des griechischen Staates in Höhe von 30.000 Euro aus. Die Spende soll für die Verlegung von Heizsystemen in der orthodoxen Kathedrale von Sarajevo verwendet werden. Sie stammt aus Mitteln des griechischen Nationalplans für den wirtschaftlichen Aufbau Balkans.
Die Botschafterin gratulierte darüber hinaus dem Metroploiten anlässlich der neulich stattgefundenen Unterzeichung des Rahmenvertrages zwischen der SOK und dem Staat Bosnien-Herzegowina.
Metropolit Nikolaj im Heiligen Land
(SARAJEVO) Der ranghöchste Vertreter der SOK in Bosnien-Herzegowina, Metropolit Nikolaj von Dabar-Bosnien leitet eine Pilgerreise von Professoren und Absolventen der Theologischen Fakultät von Ostsarajevo: Am vergangenen Sonntag ist die Gruppe ins Heilige Land abgereist. Während ihres zehntägigen Aufenthaltes wird sie die Heiligen Stätten in Jerusalem, Bethlehem, Jericho, Nazareth, Kapernaum und anderen Orten besuchen. Sie werden auch das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai in Ägypten besuchen. Auch ein Besuch bei dem Patriarchen von Jerusalem und Ganz Palästina Theophilos III. ist vorgesehen.
Vladicin Han bekommt bald seine erste Kirche
(VRANJE) Bischof Pahomije von Vranje (Südostserbien) weihte am vergangenen Montag die Glocken für die sich im Bau befindende Kirche in Vladicin Han. Sie ist dem Hl. Fürst Lazar und allen serbischen Märtyrern und Neumärtyrern gewidmet. Vladicin Han war die einzige Stadt in Serbien, die bisher keine Kirche hatte. Das Grundstück für den Kirchenbau schenkte der Kirche die Gemeinde, während das serbische Religionsministerium den Bau finanziell unterstützte. Der Grundstein wurde im Jahre 1998 gelegt. Derzeit befindet sich der Bau in der Schlussphase.
Kirche in Bosnien beschädigt
(BIJELJINA) In der Ortschaft Tumare bei Lukavac in der Diözese Zvornik-Tuzla haben Unbekannte die Eingangstür und einen Teil der Kupferbedachung über dem Altarbereich der dortigen orthodoxen Kirche beschädigt. Angriffe dieser Art sind in Bosnien-Herzegowina häufig.
Russische Pilger in Bijeljina
(BIJELJINA) Die Diözese von Zvornik-Tuzla informiert, dass russische Pilger aus Sankt Petersburg am vergangenen Dienstag das Kloster des Hl. Vasilije von Ostrog in Bijeljina besucht haben. Dort hat sie Protosynkellos Petar mit der Geschichte der Diözese vertraut gemacht.
SOK AKTUELL
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Mengendamm 16c
D-30177 Hannover
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